Heiligenschein
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Der Heiligenschein (lat. „Nimbus“) ist in der Kunst ein Symbol für Mächtige, Erleuchtete oder Heilige.
[Bearbeiten] Ursprung
In der antiken Kunst war der Nimbus ein Zeichen der Macht und wurde so auch den verschiedenen Gottheiten gegeben. Auch römische Kaiser sind teilweise mit Nimbus auf ihren Münzen abgebildet. Ebenso wurden Sonnengötter wie z. B. Mithras oft mit einem Strahlenschein (Aureole) um den Kopf abgebildet; hier ist der Nimbus offenbar ein Symbol für das strahlende Licht der Sonne, die diese Götter sinnbildlich verkörperten. Im Zoroastrismus symbolisiert der Heiligenschein die heilige Flamme (oder das heilige Licht). So wurde der Nimbus im Laufe der Zeit das Zeichen eines höheren Wesens. Heute wird das Wort Nimbus gerne als sprachliches Bild verwendet, ohne dass damit eine bildliche Darstellung einhergeht.
In der christlichen Kunst wurde der Nimbus zuerst Jesus Christus, dann den Engeln, später Maria und letztlich den Heiligen gegeben.
Ein weiterer möglicher Ursprung des Nimbus, ist die Darstellung von spiritueller Erfahrung. Nach Aussagen von erleuchteten Personen sind die Köpfe von erleuchteten Menschen von einem Heiligenschein umgeben.
[Bearbeiten] Darstellung
In der Kunst wird der Heiligenschein bei heiligen oder göttlichen Figuren in vielfältiger Weise dargestellt. Umgibt er die ganze Gestalt in Kreisform, so heißt er Aureole, in Mandelform Mandorla. Vor allem Christus und Maria werden so dargestellt. Hinter dem Haupt ist der Heiligenschein ein Nimbus.
Im schiitischen Islam wird vor allem Ali ibn Abi Talib mit Heiligenschein dargestellt.
In der christlichen Kunst Zeit verkleinerte sich der Umfang des Heiligenscheins mit der Zeit, bis der Nimbus nur noch als Kreisscheibe, als System von mehreren konzentrischen Kreisen oder als Ring dargestellt wurde, der sich hinter oder über dem Kopf der Figur befindet. Außerdem gab es Maler, die den Heiligenschein dynamisch mit den Bewegungen des Kopfes in Beziehung setzten. Er wurde leuchtend und strahlend gemalt, als ob er ein Licht aussendete (i. d. R. weiß, gelb, silbern oder golden). Um den Heiligenschein von Jesus Christus besonders zu kennzeichnen, wird dieser manchmal als kreuzdurchschnittener Kreis dargestellt. Noch lebende Persönlichkeiten wurden zeitweise mit eckigen Heiligenscheinen dargestellt.
Siehe auch: Giotto di Bondone