Helene Thimig

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Helene Ottilie Thimig; Pseudonym: Helene Werner; verheiratete Thimig-Reinhardt (* 5. Juni 1889 in Wien, † 7. November 1974 in Wien) war eine österreichische Schauspielerin, Regisseurin und Theaterdirektorin.

[Bearbeiten] Biografie

Helene Thimig war die Tochter des späteren Burgtheater-Direktors Hugo Thimig und seiner Ehefrau Franziska geb. Hummel. Auch ihre beiden Brüder Hermann Thimig und Hans Thimig wurden Schauspieler. Nach der Volksschule und dem Lyzeum Luitlen nahm sie Schauspielunterricht bei Hedwig Bleibtreu. Am 12. November 1907 hatte sie im Stadttheater von Baden ihren ersten Auftritt als Marthe in Edouard Paillerons Die Maus.

1908 war sie die Melissa in Grillparzers Sappho bei den Goethefestspielen in Düsseldorf, danach agierte sie am Hoftheater in Meiningen und von 1911 bis 1917 am Königlichen Schauspielhaus in Berlin. 1917 erhielt sie ein Engagement am Deutschen Theater, wo sie am 10. Oktober als Elsalil in Hauptmanns Winterballade debütierte. Von Beginn an entwickelte sich hier eine enge Zusammenarbeit mit dem Leiter des Theaters Max Reinhardt.

Als dieser nach dem Machtantritt der Nazis 1933 verfemt wurde, fand auch Helene Thimigs erfolgreiche Berliner Bühnenkarriere ein jähes Ende. Sie folgte ihm nach Wien und trat im dortigen von ihm geleiteten Theater in der Josefstadt auf. Weitere Auftritte folgten in Prag und bei den Salzburger Festspielen. Sie folgte Reinhardt zu verschiedenen Inszenierungen in mehrere Länder Europas und heiratete ihn im Juni 1935 während eines Gastspiels in den USA.

Ende Oktober 1937 folgte sie ihm endgültig in sein amerikanisches Exil. Da sie die englische Sprache nur langsam erlernte, erhielt sie längere Zeit nur sehr kleine Rollen in amerikanischen Theater- und Filmproduktionen. Zwischen 1942 und 1947 wirkte sie in 18 Hollywoodfilmen mit, in denen sie meist deutsche Frauen darstellte. Ihr Ehemann Max Reinhardt starb am 31. Oktober 1943.

Nach dem Krieg fand sie in Österreich begeisterte Aufnahme und wurde Mitglied des Burgtheaters, wo ihr 1950 der Ehrentitel „Kammerschauspielerin“ verliehen wurde. 1947 bis 1951 inszenierte sie den Jedermann bei den Salzburger Festspielen und leitete von 1948 bis 1954 das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Zudem übernahm sie eine Lehrtätigkeit als Professorin an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Im deutschsprachigen Film dagegen erhielt sie nur wenige Aufgaben.

Nach ihrem Ausscheiden aus dem Ensemble des Burgtheaters nahm sie 1954 noch einmal ein festes Engagement im Theater in der Josefstadt. 1953 erhielt sie den Karl-Renner-Preis und 1962 die Kainz-Medaille. 1963 bis 1968 inszenierte sie erneut die Jedermann-Festspiele in Salzburg. Ende März 1974 stand Helene Thimig, die in zweiter Ehe mit dem österreichischen Schauspieler Anton Edthofer verheiratet war, im Theater in der Josefstadt das letzte Mal auf der Bühne. Sie starb an einer Lungenembolie. Grabstelle Urnenhain Kematorium Wien Simmering, linke Arkade innen, Nische 27.