Hermann von Mallinckrodt
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Hermann von Mallinckrodt (* 5. Februar 1821 in Minden; † 26. Mai 1874 in Berlin) war ein deutscher Politiker. Mallinckrodt war einer der schlagfertigsten Vorkämpfer der katholischen Zentrumspartei und trug wesentlich zu deren Gründung seit Mitte der 1860er Jahre bei.
Mallinckrodt war Sohn des preußischen Oberregierungsrates Detmar von Mallinckrodt, der Regierungsvizepräsident in Minden und Aachen war. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Bonn war er von 1842 bis 1843 Auskulator am Land- und Stadtgericht von Paderborn, anschließend diente er ein Jahr beim 6. Ulanenregiment als Sekondeleutnant.
Von 1844 bis 1848 war Mallinckrodt Referendar, zuerst bei der Regierung in Münster, ab 1846 dann in Erfurt. Im Juli 1849 legte er sein Assessorexamen ab und war von Oktober 1849 bis März 1850 als Assessor bei der Regierung in Minden tätig. Von April 1850 bis Juni 1851 bekleidete er kommissarisch das Amt des ersten Bürgermeisters der Stadt Erfurt. Nach weiteren Stationen in Stralsund, Frankfurt an der Oder und Berlin wird er 1860 Regierungsrat in Düsseldorf und 1872 in Merseburg.
Politisch betätigte sich Herrmann von Mallinckrodt seit 1852, als er zum ersten Mal in das Preußischen Abgeordnetenhauses gewählt wurde. Dort ist er maßgeblich an der Gründung der Katholischen Fraktion beteiligt.
Auch im Vorfeld der Gründung der Zentrumspartei, spielte die lose Diskussionsrunde, die sich um die Brüder Hermann und Georg von Mallinckrodt, Alfred Hüffer, Freiherr Wilderich von Ketteler und Eduard Klein sammelte, und zu den Soester Konferenzen führte, eine entscheidende Rolle.
Ab 1867 war Mallinckrodt Abgeordneter im Norddeutschen Reichstag und beteiligte sich 1870 entscheidend an der Gründung der Fraktion des Zentrums im preußischen Abgeordnetenhaus und im Deutschen Reichstag. Bis zu seinem Tod 1874 ist er dort Mitglied im Fraktionsvorstand und zählt neben Ludwig Windthorst und Peter Reichensperger zu den profiliertesten Köpfen in der Anfangszeit der Zentrumspartei und im Kulturkampf. Mallinickrodt war seit Studientagen Mitglied des Corps Palatia Bonn, während des Kulturkampfes trat von Mallinckrodt als Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Markomannia Würzburg bei und setzte dadurch ein politisches und konfessionelles Signal. Er übernahm 1871 von seiner Tante Bernhardine von Hartmann den Hartmannschen Besitz in Borchen, zu dem auch das Gut Schloss Hamborn gehörte. In Borchen hatte er seinen Wohnsitz bis zu seinem Tod. Bis heute heißt der Gutshof in Borchen Mallinckrodthof.
Hermann von Mallinckrodt ist Bruder des ebenfalls im Zentrum engagierten Georg von Mallinckrodts und der Seligen Pauline von Mallinckrodt.
Nach seinem Tod wurde 1876 der Pfarrer Johann Heinrich Buck, der spätere Landdechant von Gladbeck, angestellt, sodass dieser sich mit der Frau Mallinckrodts um die Erziehung der Kinder kümmern konnte.
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Personendaten | |
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NAME | Mallinckrodt, Hermann von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1821 |
GEBURTSORT | Minden |
STERBEDATUM | 26. Mai 1874 |
STERBEORT | Berlin |