Hiram Abif
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Hiram Abif (oder Hiram Abiff) war nach einer Legende der Freimaurer der Chefarchitekt des Tempels von König Solomon in Jerusalem. Dieser Tempel wurde etwa 988 v. Chr. auf dem Tempelberg errichtet. Die legendäre Figur erinnert entfernt an König Hiram I. (Tyros), von dem in der Bibel berichtet wird er habe Baumaterial und Männer zur Errichtung des Tempels geschickt (siehe 2. Buch Samuel 5:11).
2. Buch der Chronik 2 bezieht sich auf eine formelle Anforderung von Solomon an König Hiram für Arbeiter und Material; König Hiram erwidert dies durch Entsendung eines „listigen Mannes, gerissen und mit dem Verstand, wie dem meines Vaters Huram“, dessen Vater zuvor in Tyros lebte und verstorben ist (2. Buch der Chronik 2:13-14). Nach diesem Bericht war der Mann Hiram Abif. Die Floskel „meines Vaters Huram“ lautet auf hebräisch huram avi; die mag der Ursprung des Namens sein. Deshalb wird Hiram Abif oftmals von Freimaurern als der Sohn der Witwe bezeichnet (siehe auch 1. Buch der Könige 7:13-14).
Nach der Legende aus der Überlieferung der Freimaurer wurde Abif von einem Mann aus einer Gruppe von drei Arbeitern ermordet, die ihn angriffen um das Geheimnis zu erfahren, das Abif mit sich trug. Das Geheimnis wurde nie enthüllt: Hirams Körper wurde außerhalb der Stadtmauern versteckt, wo er blieb, bis König Salomon diesen auffand und bestattete.
An Hiram Abifs Tod wird in verschiedenen Freimaurerritualen erinnert. Geschichtlich ist die Hiramlegende auch bei den Futuwwa-Bünden (vgl. Männerbund) belegt, die im Dritten Grad der Freimaurerei auftaucht, wobei anstelle Hirams Ali „der Kalif“ auftritt, welcher von einigen Charidschiten erschlagen wurde, und was eine Reflexion eines historischen Ereignisses darstellt und ein Schlüsselpunkt des Rituals der ismailitischen Bruderschaften ist. Der älteste nachweisbare Zweig der islamischen Männerbünde ist die 'al-Banna', der Orden der Baumeister (das arabische Wort für Maurer ist ebenfalls 'banna'). Der Gründer des 'al-Banna'-Ordens, der im Umfeld der Sunniten entstand, war Maaruf Karkhi (gest. 815), welcher von seinen Angehörigen als König Salomon verehrt wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- Muhammad S. Abdullah: Freimaurerische Spuren im Islam, in: Quatuor Coronati, Jahrbuch 1980 (Bayreuth), Nr. 17; S. 117-135