Hochgrat
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Hochgrat | |
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Der Hochgrat bei Oberstaufen |
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Höhe | 1.833 m |
Lage | Allgäu, Bayern, Deutschland |
Gebirge | Allgäuer Alpen (Nagelfluhkette) |
Geografische Lage | Koordinaten: 47° 33′ N, 10° 1′ O47° 33′ N, 10° 1′ O |
Normalweg | Fahrweg von der Talstation der Kleinkabinenbahn |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
- 1904: Bau des Staufner Hauses
- 11. Juni 1967: Eine F104G Starfighter des Jagdbombergeschwaders 34 verunglückt beim Überflug des Hochgrats. Der Pilot stirbt.
- 1973: Inbetriebnahme der Hochgratbahn.
[Bearbeiten] Lage und Umgebung
Der Hochgrat ist ein 1832 m hoher Gipfel der Allgäuer Alpen. Er ist der höchste Berg der Nagelfluhkette und der Hausberg von Oberstaufen. Nagelfluh ist die vorherrschende Gesteinsformation. Der aus dem Alemannischen stammende Begriff bezeichnet ein Konglomerat aus Flusskies längst abgetragener Berge. Einheimische nennen das Nagelfluhgestein auch „Herrgottsbeton“.
Eine Kleinkabinenbahn führt vom Weißachtal auf die Westschulter des Hochgrats. Westlich unterhalb der Bergstation liegt auf 1634 m das gemütliche Staufner Haus der DAV-Sektion Oberstaufen-Lindenberg. Der Hochgrat ist für seine schöne Aussicht – unter anderem auf den Säntis und den Bodensee – bekannt und lockt insbesondere bei guten Wetterverhältnissen viele Besucher auf seinen Gipfel.
Die Fernwanderwege E4 und E5 führen über den Hochgrat.
Im Winter führt eine ca. 6 km lange Skiabfahrt mit drei Varianten im unteren Teil von der Bergstation in das Weißachtal (mittel/schwer).
Ein echter Allgäuer „Skitourenklassiker“ ist die Überschreitung der Nagelfluhkette, die allerdings nur geübten Skitourengehern bei absolut sicheren Verhältnissen vorbehalten ist.
[Bearbeiten] Routen zum Gipfel
[Bearbeiten] Aus dem Weißachtal
[Bearbeiten] Von der Bergstation der Seilbahn
Von der Bergstation der Seilbahn (1708 m) auf einem ausgetretenen Weg direkt der Gratschneide auf den Gipfel. Mit der nötigen Vorsicht auch mit Kindern. Ca. 15 min.
[Bearbeiten] Aufstieg über die Lauchalpen
Von der Talstation der Hochgratbahn (Koordinaten: 47° 30,60′ N, 10° 03,60′ O) auf breitem Fahrweg (für Fahrverkehr gesperrt) bequem über die Untere und Obere Lauchalpe auf die Westschulter des Hochgrats und von dort weiter wie von der Bergstation. Ca. 2,25 Stunden. Alternativ führt auch ein kleiner Steig über das Staufner Haus zur Bergstation (ca. 15 min.).
[Bearbeiten] Aufstieg über die Brunnenauscharte
Ebenfalls von der Talstation der Hochgratbahn zunächst dem Fahrweg in Richtung Ehrenschwang folgen (für Fahrverkehr ab der Talstation gesperrt). Nach ca. 1 km zweigt an der Hinteren Simatsgund-Alpe ein beschilderter Weg rechts ab. Weiter bis Gratvorsäß (1179 m). Nun auf schmalen Steig an der verfallenen Brunnenau-Alpe vorbei durch eine Hochmulde. Weiter über eine sehr steile Stufe (Drahtseile!) in die Brunnenauscharte (1624 m). Von der Scharte über die Ostschulter auf den Gipfel. Bei Nässe meiden, da dann schmierig!
Ca. 2 1/2 bis 3 Stunden. Alpine Erfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich!
[Bearbeiten] Aus dem Lecknertal
Von Hittisau (A) im Bregenzerwald auf einer Mautstraße ins Lecknertal (hier letzte Parkmöglichkeit). Vorbei am Lecknersee und an der Unteren Samansbergalpe; weiter durch das Obergelchwangtobel und zur Obergelchwangalpe. Über den breiten Südost-Rücken des Hochgrats zum Gipfel.
[Bearbeiten] Von der Scheidwang
Ausgangspunkt ist die Gunzesrieder Säge; von hier aus führt eine Mautstraße zur Scheidwang (1316 m; hier parken). Weiter bis zur Alpe Gütle und von dort in die Brunnenauscharte. Über die Schneide auf den Gipfel.
[Bearbeiten] Touren
[Bearbeiten] Gratwanderung zum Mittag
Die sehr beliebte Bergtour führt über sieben Gipfel der Nagelfluhkette (Hochgrat, Rindalphorn, Gündleskopf, Buralpkopf, Sedererstuiben, Stuiben, Steineberg) zum Mittag bei Immenstadt (Abfahrt mit Sessellift möglich).
Die Ausblicke in das Alpenvorland bzw. auf den Allgäuer Hauptkamm zu beiden Seiten des Grats gelten als einzigartig. Der Weg bzw. Steig ist durchgängig bezeichnet, erfordert jedoch an einigen Stellen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit und sollte nur bei sicheren Verhältnissen begangen werden. Keine Einkehrmöglichkeit unterwegs. Die Überschreitung dauert 6 bis 7 Stunden.
[Bearbeiten] Gratwanderung zum Hochhädrich
Interessante, weniger begangene Tour über fünf Gipfel (Seelekopf, Hohenfluhalpkopf, Eineguntkopf, Falkenköpfe) der Nagelfluhkette zum Hochhädrich. Der Steig führt über einige steinige und felsige Passagen und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nur bei sicheren Verhältnissen. Der Aufstieg dauert 3,5 bis 4 Stunden.
[Bearbeiten] Literatur
- Dieter Seibert: Alpenvereinsführer Allgäuer Alpen. Bergverlag Rother, ISBN 3-7633-1126-2
- Robert Braun: Die schönsten oberschwäbischen Hausberge. Biberacher Verlagsdruckerei, ISBN 3-924489-88-2
- Wander-, Radtouren-, Skitouren- und Langlaufkarte Oberstaufen/Immenstadt 1:25.000. Kompass-Karten GmbH