Holland (Beach Boys)
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The Beach Boys – Holland | ||
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Veröffentlichung: | 8. Januar 1973 | |
Label: | ||
Formate: | CD, LP | |
Genre: | Rock | |
Anzahl der Titel: | 15 | |
Laufzeit: |
48:33 |
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Besetzung: |
? |
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Produzent(en): |
The Beach Boys |
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Studio(s): |
? |
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Chronik von The Beach Boys | ||
Carl and the Passions - So Tough (1972) |
Holland | The Beach Boys in Concert (1973) |
Holland ist ein Album der US-Band "The Beach Boys". Es ist das wohl auffälligste und beste Beach-Boys-Album ohne Brian Wilson. "Holland" wird oft als das "Comebackalbum" der Beach Boys betitelt, da es sich um einiges besser verkaufte als die Alben der vorangegangenen Jahre.
[Bearbeiten] Die Beach Boys und Holland
Eine Europa-Konzert-Tournee der Beach Boys begann traditionell in England. Von England aus flogen sie weiter in die Niederlande, um das fanatische Publikum zu begeistern. 1970 konnten sie allerdings vom Londoner Flughafen wegen Nebels nicht starten. Also mussten sie ins benachbarte Gatwick, um einen Jet zu besteigen. Der lieferte sie allerdings nicht in Amsterdam ab, wo ihr Konzert am Abend stattfinden sollte, sondern flog nach Brüssel. Dort wurden sie von einem Mercedes-Convoi abgeholt. Schleunigst wurden sie in Richtung Amsterdam gebracht, wo das geduldige Publikum Minutenweise über den Aufenthaltsort der „Beach Boys“ informiert wurde. Kurz vor Morgengrauen hatten die „Beach Boys“ Amsterdam immer noch nicht erreicht. Die Band befielen arge Zweifel, ob überhaupt noch jemand auf sie warten würde, vorausgesetzt natürlich, sie würden jemals ankommen. Als sie an diesem Tag ca. 15 Minuten nach 5 endlich die Bühne betraten, war die Halle immer noch bis auf den letzten Platz besetzt und kein einziger Fan war gegangen - die Band wurde begeistert empfangen. Die Band erlebte etwas, das in Amerika nie möglich gewesen wäre – keiner der Fans schrie „Surfin USA“ oder „Fun, Fun, Fun“. Sie liebten die „Beach Boys“ für das, was sie in der Gegenwart taten.
Einige Zeit später sollte die Band aufgrund eines Fernseh-Specials in die Niederlande zurückkehren, und sie gingen davon aus, dass sie eine Woche in Amsterdam bleiben würden. Doch sie verfielen diesem Land, vor allem der allumfassenden holländischen Ruhe und der wunderbaren Landschaft, und aus dieser einen Woche wurden Monate. Amsterdam wurde die Koordinationsstelle für die weitere Europatournee. Am Ende der Tournee wurde noch ein Konzert in den Niederlanden angehängt. Anschließend wollten die „Beach Boys“ gleich für Plattenaufnahmen in Holland bleiben, was aber leider logistische Probleme mit sich brachte.
2 Jahre später, 1973, kam vom Beach-Boys-Manager Jack Rieley der Vorschlag, diese Idee endlich in die Tat umzusetzen. Die Kalifornische Band sollte in Holland ein neues Album einspielen!
Ohne etwas von der Wohnungsnot und den wenigen Studios zu wissen, machte sich die Band auf in die Niederlande. In den USA wurde ein hochmodernes Studio in Auftrag gegeben, welches in Holland in einer alten Scheune wieder aufgebaut wurde. 4 1/2 Wochen lang war jeder Flug von L.A. nach Amsterdam für das Equipment der Beach Boys reserviert. Während den Aufbauarbeiten des Studio gingen die Beach Boys auf Tournee, als sie schließlich zurück nach Holland kamen, begannen sie mit den Aufnahmen zum neuen Album.
Die Band war freundlich in Holland aufgenommen worden, und sie amüsierte sich darüber, dass sich Fans, die sich an das Studio heranpirschten, um ihre Idole zu bewundern, durch ihre klappernden Holzschuhe verrieten.
Im „Exil“ in Holland wurden die Beach Boys auf viele Widersprüche aufmerksam. Die USA mit ihren rund um die Uhr geöffneten Supermärkten und die dort betriebene Verschwendung von Ressourcen. Alle ihren Alben hatten sie in Kalifornien aufgenommen, immer in der Nähe des Meeres, und nun wanderten sie in ein Land aus, das dem Meer abgerungen worden war. Die Beach Boys galten als Verkörperung all dessen, was „weiße Musik“ ausmachte und sie hatten in den letzten Monaten für die Integration von 2 schwarzen Musikern in die Band gesorgt, die wegen der Rassenkonflikte aus ihrer Heimat fliehen mussten. Und hier nahmen sie ihre Songs mit den wunderbarsten in Musik gefassten Bildern besser auf, als es jemals ein Musiker vorher geschafft hatte. Sie sangen über ein Land, das die Beach Boys verdammt und verflucht hatte, priesen es, und kehrten dort hin wieder zurück, mit dem Wissen, dass sie wohl keine rosige Zukunft vor sich hatten.
Holland wurde nach einem 6 monatigen Aufenthalt der Beach Boys in den Niederlanden veröffentlicht. Lange Jahre unterhielten die Beach Boys ein Büro ihrer Plattenfirma "Brother Records" in Amsterdam!
[Bearbeiten] Das Album "Holland"
Steamboat
Es war ein Text von Jack Rieley, den Dennis vertont hatte. Man hat richtig das Gefühl, in diesem Transportmittel zu sitzen um ein wenig am Wasser zu tuckert. Carl und Dennis produzieren, Tony Martin spielt Steel-Gitarre.
California Saga/Big Sur
Der erste Song, zu dem Mike Love sowohl Text als auch Musik schrieb. Es ist der einleitende Teil der „California Saga Trilogie“.
California Saga/The beaks of eagles
Dieses Lied basiert auf einem Gedicht von Robinson Jeffers das Al eines Tages entdeckte. Er schrieb den weiteren Text und die Musik. Nr. 2 der Trilogie
California Saga/California
Der dritte Teil der Trilogie und wieder von Alan Jardine geschrieben. Hier kommt auch der einzige Auftritt von Brian Wilson, der die Zeile „On our way to sunny california“ singt.
The Trader
Carl Wilson gemeinsam mit Jack Rieley über die Auswirkungen des Imperialismus. Er zeigt seine gesamte Produktionskunst. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges Puzzle, das Carl wunderbar zusammenführte.
Leaving this town
Ricky Fataar spielt ein wunderbares Moog-Solo. Der Song beschäftigt sich mit tiefen und inneren Erfahrungen auf einer einfachen Struktur von Ricky Fataar. Das Lied wurde mit Blondie Chaplin, Carl Wilson und Mike Love geschrieben und unterstreicht, wie Integriert die beiden Südafrikaner zu dieser Zeit waren.
Only with you
Ein weiterer Beitrag von Dennis Wilson. Und obwohl das Verhältnis von Mike Love und Dennis zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr existierte, teilten sie sich den Credit zu diesem Song. Mike schrieb den Text, Carl singt in Engelsgleicher Stimme.
Funky Pretty
War der einzige kreative Beitrag von Brian Wilson zu diesem Album, er teilt sich die Credits mit Jack Rieley und Mike Love. Brian spielt bei diesem Track sogar das Schlagzeug ein. Jedes Bandmitglied war gleicher maßen am Gesang beteiligt. Es besteht aus nicht weniger als 4 Melodiestimmen die parallel durch den Vers laufen. Der Text von Mike und Jack ist mystisch, witzig und abgedreht zugleich.
Sail on, Sailor
Jack Rieley übergab Warner Bros. die Aufnahmen. Diese waren zwar begeistert, verwiesen aber darauf, dass sie keine Single heraushören konnten und forderten damit eine ein, am besten eine mit Brian Wilsons Namen drauf (dies war auch das erste Kritikgespräch über die mangelnden Verkaufszahlen). Van Dyke Parks, mit Brian noch immer eng befreundet, erinnerte sich an einen älteren bluesigen Song von Brian, der allerdings noch nicht ganz fertig war. Er holte ihn aus der Versenkung. Brian wollte nicht ins Studio kommen, er sang die Parts Carl am Telefon vor und brachte ihm so den Song bei. Danach rief er noch einmal an und fragte wie es lief. Mit einem Mit-Autoren-Team, bestehend aus Jack Rieley, Tandy Almer, Ray Kennedy und Van Dyke Parks, wurde der Song schließlich vollendet, wobei die ersten drei Herren mit der Erstellung des Textes beschäftigt waren. Der Song hatte eine scharfe Politische Aussage und eines der schärfsten Statements die je ein Beach Boy in den Mund nahm. „Sail on“ war der einzige Track auf der Platte, der in L.A. aufgenommen wurde. Blondie Chaplin sang die Lead-Parts auf diesem Stück ein.
Das Album erreichte Platz #36 der US-Billboard-Charts und Platz #20 in den UK-Charts!
- Sail On Sailor (Brian Wilson/Jack Rieley/R. Kennedy/T. Almer/Van Dyke Parks) (US charts #49)
- Steamboat (Dennis Wilson/Jack Rieley)
- California Saga/Big Sur (Mike Love)
- California Saga/The break of the Eagles (Al Jardine/Lynda Jardine/Robinson Jeffers)
- California Saga/California (Al Jardine) (#84, UK #37)
- Trader (Carl Wilson/Jack Rieley)
- Leaving This Town (Ricky Fataar/Carl Wilson/Blondie Chaplin/Mike Love)
- Only With You (Dennis Wilson/Mike Love)
- Funky Pretty (Brian Wilson/Mike Love/Jack Rieley)
- Mt. Vernon and Fairway - Theme (Brian Wilson)
- I'm The Pied Piper (Brian Wilson/Carl Wilson)
- Better Get Back In Bed (Brian Wilson)
- Magic Transistor Radio (Brian Wilson)
- I'm The Pied Piper (Brian Wilson)
- Radio King Dom (Brian Wilson/Jack Rieley)
"Mt. Vernon and Fairway" ist ein musikalisch untermauertes Märchen aus der Feder von Brian Wilson!