Jan Čapek ze Sán

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Jan Čapek ze Sán (* vor 1427; † nach 1445) war ein tschechischer Anführer der Hussiten.

[Bearbeiten] Person

Jan Čapek ze Sán war ein befähigter, radikaler Hussitenfeldherr der sogenannten Waisen (Sirotci). Seine Eigenschaften waren Reizbarkeit, Herrschsüchtigkeit, Verrücktheit und übertriebene Selbsteinschätzung. Er häufte für die Hussiten durch seine Züge ein großes Vermögen an. Nach der teilweisen Ablösung des Prokop Holý war er bestrebt dessen Position bei der Belagerung von Pilsen zu übernehmen. Durch seine Rücksichtslosigkeit vertiefte Čapek aber nur die internen Machtkämpfe zwischen dem gemäßigten und radikalen Lager. Nachdem er die Schlacht bei Pilsen vorzeitig verließ und sich auch dem Kaiser Sigismund ergab, hielten ihn viele seiner Soldaten für einen Verräter.

[Bearbeiten] Feldzüge

1427 zog er mit seinem Heer der Waisen nach Schlesien und musste sich bei der Schlacht bei Náchod geschlagen zurückziehen.

1431 bis 1434 war er der Oberbefehlshaber des Feldheeres der Waisen und zog im Frühjahr 1431 zunächst gemeinsam mit den Taboriten in die Slowakei, allerdings war er auch hier zunächst nicht sehr erfolgreich und der Kriegszug zog sich hin. Während sich die Taboriten zurückzogen, kämpften die Waisen in der Südslowakei weiter. Hier machten sie reiche Beute, wurden aber auf dem Rückweg im November 1431 bei der Überquerung der Waag mit ihren schwer beladenen Wagen von den Ungarn überfallen und vernichtend geschlagen. Zwei Drittel der Soldaten fielen.

1433 führte er gemeinsam mit den Polen einen sehr erfolgreichen Kriegszug gegen den Deutschen Ritterorden und stieß bis zur Ostsee vor. Ein Jahr später kämpfte er in Lipan gegen die gemäßigten Hussiten. Auch hier wurden sie schwer angeschlagen niedergekämpft. Nach der Schlacht von Lipan verließ Čapek Böhmen und trat in die Dienste des polnischen Königs. Das letzte Mal wird er 1445 erwähnt.