Jan Bontjes van Beek
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Jan Bontjes van Beek (* 18. Januar 1899 in Vejle/Jütland; † 5. September 1969 in Berlin) war ein deutscher Keramiker und Bildhauer.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Jan Bontjes van Beek wuchs als Kind niederländischer Eltern in Uerdingen auf und wurde 1907 deutscher Staatsbürger. 1919 arbeitete er auf dem Barkenhoff in Worpswede. 1920 heiratete er die Tänzerin Olga Breling. Er absolvierte 1921-22 eine Ausbildung zum Töpfer in Undenheim und studierte anschließend am Seger Institut in Berlin. Bis 1931 lebte er als Keramiker in Fischerhude und hatte anschließend von 1933-1943 eine eigene Werkstatt in Berlin-Charlottenburg; sie wurde durch einen Bombenangriff zerstört. Auf der Triennale in Mailand 1938 erhielt er eine Goldmedaille.
1942 wurde Jan Bontjes van Beek mit seiner Tochter Cato wegen illegaler politischer Arbeit von der Gestapo verhaftet. Während er mangels Beweisen freigesprochen wurde, wurde seine Tochter verurteilt, inhaftiert und 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Jan Bontjes van Beek wurde 1944 zur Wehrmacht eingezogen und kam in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
1946 wurde Jan Bontjes van Beek Dozent für Keramik, dann Professor und Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Wegen Reglementierung seiner Arbeit durch staatliche Stellen beendete er 1950 dort seine Tätigkeit. 1950 bis 1953 arbeitete er für die Firma Keramisches Werk Dr.-Ing. Alfred Ungewiß in Dehme bei Bad Oeynhausen. 1953 bis 1960 war er Direktor der Meisterschule für das Kunsthandwerk in West-Berlin, danach bis 1966 Professor für Keramik an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. 1963 wurde er Mitglied der Freien Akademie der Künste, Hamburg, 1964 Mitglied der Akademie der Künste Berlin und 1965 Mitglied der Académie Internationale de la Céramique, Genf. 1965 erhielt er den Großen Kunstpreis von Berlin.
Schüler von Jan Bontjes van Beek sind u. a. Volker Ellwanger (geb. 1933), Christine Atmer de Reig (geb. 1935), Barbara Stehr (geb. 1936), Antje Brüggemann-Breckwoldt (geb. 1941).
[Bearbeiten] Wichtige Ausstellungen
- 1935 Grassimuseum Leipzig
- 1937 Leicester Galleries
- 1947 Galerie Gerd Rosen Berlin
- 1964 Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
- 1978 Akademie der Künste Berlin
- 1999 Museum für Angewandte Kunst Gera und Schloß Charlottenburg (Keramik-Museum Berlin)
[Bearbeiten] Weblinks
- Keramiker Jan Bontjes van Beek 1899-1969
- Literatur von und über Jan Bontjes van Beek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Literatur
- "Jan Bontjes van Beek 1899-1969", Katalog der Akademie der Künste, Berlin 1978
- G. Reineking von Bock "Meister der deutschen Keramik 1900-1950"
- "Jan Bontjes van Beek Keramiker 1899-1969", hrsg. v. Hans-Peter Jakobson u. Volker Ellwanger, Jena 1999
- "Bontjes-Aspekte", hrsg. v. Heinz-Joachim Theis, Berlin 1999
Personendaten | |
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NAME | Beek, Jan Bontjes van |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer und Keramiker |
GEBURTSDATUM | 18. Januar 1899 |
GEBURTSORT | Vejle/Jütland |
STERBEDATUM | 5. September 1969 |
STERBEORT | Berlin |