Jewgeni Kirillowitsch Golubew
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Jewgeni Kirillowitsch Golubew (russisch Евгений Кириллиович Голубев; * 3./16. Februar 1910 in Moskau; † 25. Dezember 1988 ebenda) war ein russischer Komponist.
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[Bearbeiten] Leben
Golubew studierte am Moskauer Konservatorium Komposition bei Nikolai Mjaskowski sowie Klavier bei Samuil Feinberg. Außerdem nahm er Privatunterricht bei Sergei Prokofjew. Nach Abschluss seiner Studien im Jahre 1936 wurde er Assistent Mjaskowskis in dessen Kompositionsklasse, was er bis 1938 blieb. Unterdessen hatte er schon begonnen, Polyphonie zu unterrichten; ab 1939 war er Dozent für Komposition am Moskauer Konservatorium. Im Jahre 1948 wurde er schließlich Professor für Komposition. Die Pädagogentätigkeit spielte für ihn zeit Lebens neben seiner Tätigkeit als Komponist eine gewichtige Rolle. Zahlreiche namhafte Komponisten waren seine Schüler. Zu ihnen zählen Tatjana Nikolajewa, Andrei Eschpai, Alfred Schnittke und Andrei Golowin. Golubew übernahm immer wieder kleinere Ämter, jedoch nie über einen längeren Zeitraum. 1966 erhielt er den Titel "Volkskünstler der Russischen Föderation".
[Bearbeiten] Stil
Golubews Stil lässt zwei wesentliche Komponenten erkennen: einerseits war er stark in der Tradition der russischen Musik verwurzelt. Einen besonders starken Einfluss auf ihn hatte sein Lehrer Mjaskowski, dessen Vorbild Golubew v.a. hinsichtlich der Melodiebildung und der rhythmischen Gestaltung folgte. Auch eine gewisse Introvertiertheit deutet auf Mjaskowski hin. Der zweite wichtige Bezugspunkt seiner Musik ist der französische Impressionismus. Besonders die Harmonik und das Spektrum der Klangfarben verdeutlichen dies. Beide dieser Strömungen machten Golubew zu einem innerhalb der russischen Musikszene stilistisch isolierten Komponisten: zum einen ist die Liste der Komponisten, die sich an Mjaskowski orientierten, relativ schmal (zusammen mit Wissarion Schebalin dürfte Golubew ihr wichtigster Vertreter sein), zum anderen nahm kaum ein russischer Komponist seiner Generation so deutlich impressionistische Einflüsse in sein Schaffen auf. Daher lässt sich Golubew, obwohl er sicherlich ein eher traditioneller, der Tonalität verpflichteter Komponist war, in kein bestimmtes Komponistenlager einordnen. Dies mag ein Grund dafür sein, dass er nie besonders berühmt wurde und heute fast vergessen ist.
[Bearbeiten] Werke
- Orchesterwerke
- Symphonie Nr.1 op.11 (1934, rev. 1950)
- Symphonie Nr.2 op.17 (1938, rev. 1973)
- Symphonie Nr.3 op.21bis (1942, rev. 1974)
- Symphonie Nr.4 op.28 (1947)
- Symphonie Nr.5 a-moll op.45 (1960)
- Symphonie Nr.6 op.51 (1966)
- Symphonie Nr.7 b-moll op.67 "Heroische" (1979)
- "Odysseus", Ballett op.50 (1965)
- "Die Helden des Oktobers", symphonische Dichtung op.42 (1957)
- Ukrainische Rhapsodie g-moll op.81 (1982)
- Konzerte
- Klavierkonzert Nr.1 a-moll op.24 (1944)
- Klavierkonzert Nr.2 Des-Dur op.30 (1948)
- Klavierkonzert Nr.3 g-moll op.40 (1954)
- Violinkonzert d-moll op.56 (1970)
- Violakonzert op.57 (1962)
- Violoncellokonzert d-moll op.41 (1956)
- Vokalmusik
- "Die Sonnenwende", Oratorium op.12 (1936, rev. 1980)
- "Unsterbliche Helden", Oratorium op.25 (1946)
- "Der Tod des Dichters", Poem für Bariton und Orchester (1957)
- Lieder
- Chöre
- Kammermusik
- 24 Streichquartette (1931-86)
- Klavierquintett op.20 (1938)
- Quintett für Harfe und Streichquartett c-moll op.39 (1953)
- Quartett für 2 Flöten und 2 Harfen op.49 (1963)
- Violinsonate op.37 (1952)
- Violoncellosonate op.60 (1972)
- Trompetensonate Es-Dur op.36/1 (1951)
- Klaviermusik
- 10 Sonaten (1930-77)
- "Ukrainische Rhapsodie" op.14 (1936)
- Triptychon für Klavier oder Orgel op.85 (1985)
- kleinere Stücke
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Golubew, Jewgeni Kirillowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1910 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 25. Dezember 1988 |
STERBEORT | Moskau |