Johann Georg Fischer (Baumeister)
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Johann Georg Fischer (* 21. Januar 1673 in Oberdorf im Allgäu; † 24. April 1747 in Füssen) war ein deutscher Baumeister des Barock.
Fischer erlernte das Handwerk bei seinem Onkel Johann Jakob Herkomer (1652-1717). Nach dessen Tod am 27. Oktober 1717 arbeitete er als selbstständiger Baumeister und fürstbischöflicher Hofbaumeister, ansässig in Füssen. Sein Sohn war der Baumeister Franz Karl Fischer.
Der Johann-Georg-Fischer-Weg in Kißlegg und die Georg-Fischer-Straße in Marktoberdorf, sowie der Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf sind nach ihm benannt. In der heutigen Georg-Fischer-Straße 1 (Gasthaus zum Hirsch), wurde Johann Georg Fischer geboren.
[Bearbeiten] Werke
(kein Anspruch auf Vollständigkeit)
- Zusammen mit Johann Jakob Herkomer war er 1717-1724 am Neubau des Innsbrucker Doms beteiligt. Herkomer erlebte nur den Bau der Fundamente, J.G. Fischer vollendete ihn nach Herkomers Plänen, aber unter wesentlichen Planänderungen.
- Ebenfalls zunächst zusammen mit Johann Jakob Herkomer Mitwirkung beim Bau des Klosters St. Mang in Füssen; ab 1717 Weiterbau unter J.G. Fischers Leitung, Fertigstellung bis 1726.
- Fürstbischöfliches Jagdschloss Marktoberdorf, dreigeschossige Vierflügelanlage, Neubau 1722-29 (nach anderen Angaben 1723-1728) und 1761.
- Barocker Umbau der ursprünglich romanischen, später gotischen, Stadtpfarrkirche St. Martin (1730/32?-1734/38?) in Marktoberdorf (im 19. Jahrhundert klassizistisch-biedermeierlich verändert).
- Pfarrkirche St. Nikolaus in Bernbeuren (nach 1723), Neubau.
- Pfarrkirche St. Michael in Bertoldshofen bei Marktoberdorf, 1728-31, Neubau unter Verwendung älterer Teile.
- Pfarrkirche St. Pankratius in Sulzschneid bei Marktoberdorf (Neubau 1739-1740; Vollendung des Turms und Weihe 1742).
- Barocker Umbau der ursprünglich gotischen Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich in Kißlegg, unter weitgehender Beibehaltung der früheren Bausubstanz, 1734-1738; 1736 Erneuerung des Chorraums (Ausstattung mit zwei Emporen).
- „Neues Schloss“ in Kißlegg, 1721-27
- Gymnasium der Universität Dillingen 1720-1723 (nach anderen Angaben 1724-25) nach Entwürfen von Jakob Amrhein S.J. und J.G. Fischer; 1966 stark verändert und großteils abgebrochen, heute Studienbibliothek.
- Barocker Umbau des Langhauses der Kirche St. Sebastian am Alten Friedhof in Füssen, 1721.
- Filialkirche ("Feldkirche") St. Ulrich und Afra, Füssen, 1725
- Langhaus und quadratischer Vorchor-Anbau an der Pfarrkirche „Zu den heiligen fünf Wunden“ in Rieden am Forggensee bei Füssen, 1721
- Barockisierung der Filialkirche St. Urban in Rieden am Forggensee, 1734-35
- Pfarrkirche St. Ulrichs in Pinswang, zusammen mit dem aus Unterpinswang stammenden Augsburger Baumeister Franz Xaver Kleinhans, ab 1725 (geweiht 1732)
- Westflügel des Franziskanerinnenklosters Dillingen, ab 1736, zusammen mit Franz Xaver Kleinhans (dieser als Polier)
- Kirche „Mariä Himmelfahrt“ des Franziskanerinnenklosters Dillingen, 1736-40
- Neubau der Stiftskirche (heutige Pfarrkirche) am Schloss Wolfegg, 1733-34. Sie gilt als eines der Hauptwerke Fischers.
- Pfarrkirche St. Oswald, Leitershofen, Neubau 1732
- Bichl, Pfarrkirche St. Georg, Neubau 1751-53
- Pfarrkirche St. Michael, Schöllang, Neubau 1726-31
- Kalvarienbergkapelle, Bidingen, 1729-30
- Pfarrhaus Altdorf bei Bießenhofen, 1725
- Pfarrhaus Ebenhofen bei Bießenhofen, 1734
- Amtshaus (später Amtsgericht) Buchloe 1728-29
- Barockisierung der Stadtpfarrkirche zur Göttlichen Mutter, Buchloe, 1729-30
- Turm der Filialkirche St. Nikolaus Helmishofen, 1732
- Turm der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Leuterschach, 1727
- Erweiterung der Filialkirche St. Leonhard, Pfronten-Heitlern, 1729
- Kapelle St. Koloman, Pfronten-ösch, 1730
- Wesentliche Umgestaltung der Pfarrkirche St. Andreas, Roßhaupten, 1725-29
- Benefiziatenhaus in Sameister bei Roßhaupten, 1719 (Zuschreibung)
- Pfarrhaus in Rückholz, ehem. Schlösschen als Sitz des Propstes, 1729-31
- Umbau Kapelle Heilige Dreifaltigkeit, Enzenstetten, 1733 (Zuschreibung)
- Neubau Filialkirche St. Blasius, Stöttwang-Reichenbach, 1730
- Neubau Pfarrkirche St. Nikolaus, Bernbeuren (über mittelalterlichen Teilen), 1720-1723
- Pfarrhaus Bernbeuren, 1724-25 (Zuschreibung)
- Kapelle St. Erasmus, Bernbeuren-Echerschwang, 1730-31
- Kapelle St. Michael, Bernbeuren-Kienberg, um 1730
- Erweiterung Filialkirche Hl. Kreuz, Steingaden-Kreuzberg, ab 1728 (Zuschreibung)
- Kirche „Mariä Schmerzen“ („Totenkapelle“ in Breitenwang (Österreich); heute „Auferstehungskirche“), 1724–1728 (Zuschreibung)
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Jürgen Sauermost (Verf.), Schwäbische Forschungsgemeinschaft (Hrsg.): Der Allgäuer Barockbaumeister Johann Georg Fischer, (Reihe 1: Studien zur Geschichte des bayerischen Schwaben; 14), Augsburg 1969. Zugl.: München, Univ., Diss., 1966
- Eintrag zu Johann Georg Fischer in Saur: Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 40, München u. Leipzig 2004, S. 363
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Baumeister des Barock |
GEBURTSDATUM | 21. Januar 1673 |
GEBURTSORT | Oberdorf im Allgäu |
STERBEDATUM | 24. April 1747 |
STERBEORT | Füssen |