Johannes Nider
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung. |
Johannes Nider (* um 1380 in Isny im Allgäu; † 1438 in Colmar; † 13. August 1438 in Nürnberg nach: www.sfn.uni-muenchen.de s.u.).
Nider war ein deutscher Dominikaner. Er war zunächst zu Wien, dann . Er war ein berühmter Kanzelprediger seiner Zeit. Er wurde bekannt als Hexentheoretiker. Soldan-Heppe nennt ihn einen "Hauptvertreter des kirchlichen Aberglaubens".
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Sein Vater, ein Flickschuster, starb sehr früh, der begabte Junge fiel vermutlich dem Abt des dortigen Benediktinerklosters auf, der ihm eine schulische Ausbildung ermöglichte. 1402 trat er in den Dominikanerkonvent in Colmar im Elsass ein, ab 1422 studierte er in Köln und Wien. 1425 erwarb er seinen Doktor.
Auf dem Konstanzer Konzil kam er mit den Hussiten in Berührung und forderte Reformen in der Kirche. 1429 wurde er Prior des Basler Konvents, das er den Teilnehmern des Basler Konzils als Verhandlungsort zur Verfügung stellte und dessen Eröffnungsprediger er war. 1434 nahm er seine Lehrtätigkeit als Professor der Theologie in Wien auf, 1436 wurde er Dekan der dortigen theologischen Fakultät.
Nider wird den gemäßigten Papalisten zugerechnet und der Observanzbewegung.
Er bemühte sich mit verschiedenen Schriften und Handbüchern um die Reform des Säkularklerus und erlangte Ansehen durch seinen Einsatz für die Kirchenreform und im Kampf gegen die Hussiten.
Nider war Zeit seines Lebens ein eifriger Reformator der Klöster seines Ordens und ein Verfechter der "strikten Observanz". Er forderte auch von Laien ein Leben nach dem mönchischen Idealen. Sein Hauptwerk, der Formicarius (dt. Der Ameisenstaat), war eine der meistbenutzten Zitatenquelle im Hexenhammer des Heinrich Institoris.
[Bearbeiten] Werke
- De reformatione religiosorum seu status coenobitici; Vier und zwanzig guldin Harfen; De saecularium religionibus; De paupertate perfecta (zu Askese und Observanz)
- Manuale confessorum; Praeceptorium divinae legis; Tractatus de morali lepra; De vigore consuetudinis et dispensatione canonica; De abstinentia esus carnium; Consolatorium timoratae conscientiae; Dispositorium moriendi. Gesellschaftliche Gruppen seiner Zeit betreffen die Schriften: Tractatus de vera et falsa nobilitate; Tractatus de contractibus mercatorum (zur allgemeinen Seelsorge)
- Formicarius (H. Biedermann, 1971, Faksimileausgabe der 1480 bei Guldenschaff in Köln erschienenen Inkunabel)
- Contra heresim hussitarum (zur Hussitenfrage)
- G.G.D. Mansi, Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio, 1757-98, Bd. 29, S. 441-44. 613-17. 633-34. 643-44) (Briefsammlung)
- Sermones totius anni et de sanctis cum quadragesimali, Ulm s.a. (Predigten)
- Ein Verzeichnis der Schriften Niders sowie einen Überblick über die handschriftliche Überlieferung und die Drucke in: Thomas Kaeppeli, Scriptores Ordinis Praedicatorum medii aevi, Bd. 2, 1975, S. 500-15.
[Bearbeiten] Literatur
- K. Schieler, Mag. Joh. Nider, Mainz 1885
- Soldan/Heppe, Geschichte der Hexenprozesse, Reprint der Originalausgabe von G.Müller, München 1911, Bd. 1, S.216 f
- Peter Segl, Art. Johannes Nider, in: NDB 19 (1999), S. 211
- Andreas Blauert, Frühe Hexenverfolgung. Ketzer-, Zauberei- und Hexenprozesse des 15. Jahrhunderts, Hamburg 1989
- Dt. biogr. Archiv neue Folge 1989.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.bautz.de/bbkl/j/Johannes_nid.shtml
- http://www.sfn.uni-muenchen.de/hexenverfolgung/frame_lexikon.html?art846.htm
Personendaten | |
---|---|
NAME | Nider, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dominikanermönch |
GEBURTSDATUM | um 1380 |
GEBURTSORT | Isny im Allgäu |
STERBEDATUM | 1438 |
STERBEORT | Colmar |