Hexentheoretiker
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Unter dem Sammelbegriff Hexentheoretiker werden vor allem all jene Autoren zusammengefasst, die sich vor allem in der Frühen Neuzeit (also etwa vom 15. - 18. Jahrhundert) mit dem damals hochaktuellen Problem der Hexerei befasst haben. Diese Gelehrten kamen dabei aus den verschiedensten Wissenschaftsgebieten, vor allem aus der Theologie, Philosophie, Jurisprudenz und Medizin. In ihren Werken diskutierten sie dabei die damalige Hexenlehre bzw. einzelne Teilaspekte davon und die korrekte Durchführung der Hexenprozesse.
[Bearbeiten] Hexentheoretiker
- Alfonso Tostatus, De maleficis mulieribus, que vulgariter dicuntur bruxas (1440)
- Johannes Nider, Formicarius (1437)
- Nicolas Jacquier, Flagellum haereticorum fascinariorum (um 1458 verfasst, 1481 gedruckt)
- Bernard Basin, Tractatus des artibus magicis ac magorum maleficis (1482)
- Jakob Sprenger und Heinrich Institoris (= Heinrich Kramer) galten lange als Verfasser des Werks 'Malleus Maleficarum' (1487) (zu deutsch: Der Hexenhammer ), während man heute die Alleinverfasserschaft Kramers annimmt. Das Werk präsentierte die Hexenlehre erstmals systematisch und legte so die theoretische Grundlage für die Hexenverfolgung
- Ulrich Molitoris, De laniis et phitonicis mulieribus (1489); in deutscher Übersetzung: Von Unholden oder Hexen (ca. 1500)
- Johannes Trithemius, Antipalus maleficiorum („Gegner der Hexereien“) (1508), das selbst den Hexenhammer in den Schatten stellte.
- Bartholomäus de Spina, Quaestio de Strigibus (1523)
- Paolo Grillando (lat. Paulus Grillandus), Tractatus de hereticis et sortilegijs omnifariam coitu eorumque penis (1527)
- Jean Bodin, De la Demonomanie de sorciers (1580); in lateinischer Sprache: De magorum Daemonomania (1581); in deutscher Übersetzung: Vom Außgelasen wütigen Teufelsheer (1581)
- Bernhard von Como, Tractatus de strigiis (1584)
- Peter Binsfeld, Tractatus de confessionibus maleficorum et sagarum (1589); in deutscher Übersetzung: Tractat von Bekanntnuß der Zauberer und Hexen (1590)
- Wilhelm Adolf Scribonius, Sendbrief Von erkundigung und Prob der Zauberinnen durchs kalte Wasser (1583)
- Rudolf Goclenius d.Ä., Oratio de natura sagarum in purgatione examinatione per Frigidam aquis innatantium, Marburg 1590
- Nicolas Rémy, Demonolatriae libri III (1595)
- Hennigus Grosius, Magica (1597)
- Martin Anton Delrio, Disquisitonum magicarum libri sex (1599)
- Francesco-Maria Guazzo, Compendium Maleficarum (1608)
- Heinrich von Schultheiß, Eine ausführliche Instruction (1634)
- Benedikt Carpzov, Practica nova imperialis Saxonica Rerum Criminalius (1635); Der Peinliche Inquisitions- und Achtprozeß - ein deutsch geschriebenes Handbuch für die Richter (1638)
[Bearbeiten] Gegner der Hexenlehre
Die nun folgenden Autoren können bei einer genauen Prüfung nur schwer dem Anspruch standhalten, wirkliche Gegner der Hexenlehre gewesen zu sein, dennoch kommt jedem einzelnen ein großes Verdienst zu, da jeder von ihnen zumindest einen wichtigen Teilbereich der Hexenlehre bzw. des Hexenprozessverfahrens kritisiert hat und somit zur Beendigung der Hexenverfolgung beigetragen hat.
- Johann Weyer, De praestigiis daemonum et incantationibus ac veneficiis (1563)
- Johann Georg Gödelmann, Disputatio de magis, veneficis, maleficis et lamiis (Erstmals 1584). Dt. Übersetzung: Von Zauberern Hexen und Unholden (1592)
- Johann von Fichard, Consilia (Ab 1564 verfasst, 1590 erstmals gedruckt)
- Cornelius Loos, De vera et falsa magia (1592)
- Anton Praetorius, Gründtlicher Bericht von Zauberey und Zauberern 1602, erschien 1598 unter Pseudonym Johannes Scultetus
- Adam Tanner, Disputationes (1617)
- Johann Grevius, Tribunal Reformatum (1622)
- Friedrich Spee von Langenfeld, Cautio Criminalis (1631)
- Michael Stappert, auch Michael Stapirius, seine Schrift (1676) durch Hermann Löher veröffentlicht
- Johann Matthäus Meyfart, Christliche Erinnerung (1635)
- Balthasar Bekker, De betovered Wereld (1691 - 1693)
- Christian Thomasius, De crimine magiae
- Heinrich Bode (Bodinus), De fallacibus indiciis magiae (1701)
- Hermann Adolph Meinders
- Hermann Löher, Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen