Josef Fleckenstein
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Fleckenstein (* 18. Februar 1919 in Kämmeritz bei Querfurt; † 4. November 2004 in Göttingen) war ein deutscher Historiker und Mediävist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Fleckenstein studierte, unterbrochen von Militärdienst und Kriegsgefangenschaft, Geschichte in Halle, Leipzig und Freiburg, wo er bei Gerd Tellenbach mit einer Arbeit über die Bildungsreform Karls des Großen 1952 zum Dr. phil. promoviert wurde. 1958 folgte ebendort die Habilitation sowie die erste Dozentur. 1960 ging er für ein Jahr als Lehrstuhlvertretung an die Georg-August-Universität Göttingen. 1962 erhielt Fleckenstein einen Ruf als Ordinarius nach Frankfurt, 1965 als Nachfolger Tellenbachs nach Freiburg. Von 1971 bis 1987 stand er in der Nachfolge Hermann Heimpels als Direktor der Mittelalterabteilung des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen vor, wo er seit 1973 auch eine Honorarprofessur an der Philosophischen Fakultät innehatte. Nach seiner Emeritierung 1987 ging er für ein Jahr als Gastprofessor nach Zürich. Nach langer Krankheit starb Josef Fleckenstein nur wenige Monate nach seiner Frau am 4. November 2004 in Göttingen.
[Bearbeiten] Forschung
Fleckensteins Forschungsschwerpunkt lag auf der Geschichte des Mittelalters. Dabei interessierte er sich besonders für Fragen der Verfassungs-, Sozial- und Geistesgeschichte. So war er auch ein ausgewiesener Kenner der ritterlich-höfischen Kultur. Dabei blieb er nie auf ein Spezialthema fixiert, sondern verstand sich stets als allgemeiner Historiker und arbeitete an übergreifenden Darstellungen wie dem Gebhardt (dem einschlägigen Handbuch zur deutschen Geschichte; in der 9. Auflage von 1973) mit.
[Bearbeiten] Mitgliedschaften
- 1968 korrespondierendes Mitglied der Monumenta Germaniae Historica in München
- 1973 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- 1976 Senator der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- 1980 korrespondierendes Mitglied der Akademie Maatschappij in Haarlem
- 1982 Mitglied der Österreichischen Akademie
- 1991 Mitglied der British Academy
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- 1953 Die Bildungsreform Karls des Großen
- 1959 Die Hofkapelle der deutschen Könige in karolingischer Zeit
- 1966 Die Hofkapelle der deutschen Könige in ottonisch-salischer Zeit
- 1974 Grundlagen und Beginn der deutschen Geschichte
- 1977 (Hrsg.): Herrschaft und Stand. Untersuchungen zur Sozialgeschichte im 13. Jahrhundert
- 1980 (Hrsg.): Die geistlichen Ritterorden Europas
- 1985 (Hrsg.): Das ritterliche Turnier im Mittelalter. Beiträge zu einer vergleichenden Formen- und Verhaltensgeschichte des Rittertums
- 1990 (Hrsg.): Curialitas. Studien zu Grundfragen der höfisch-ritterlichen Kultur
[Bearbeiten] Weblink
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fleckenstein, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1919 |
GEBURTSORT | Kämmeritz bei Querfurt |
STERBEDATUM | 4. November 2004 |
STERBEORT | Göttingen |