Josef Ganz
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Josef Ganz (* 1899 in Budapest, † 1967) war ein deutscher Ingenieur.
Er arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg für verschiedene Autohersteller und war Chefredakteur des Fachmagazins Motor-Kritik. Insgesamt entwickelte er rund 30 Kleinwagen, darunter 1931 einen Prototyp mit dem Namen „Maikäfer“. 1932 fand Ganz in der Ludwigsburger Standard-Fahrzeugfabrik einen Hersteller für seinen „Maikäfer“, der 1933 in einer überarbeiteten Version als Standard-Superior auf den Markt kam. Wie bereits das Vorgängermodell verfügte das Fahrzeug über Einzelradaufhängung, Schwingachsen und einen auf der Hinterachse liegenden Motor. Die Firma Standard bewarb den Vierplätzer als Volkswagen. 1933 präsentierte sie ihn auf der Berliner Motorschau. Seine Konstruktionen hatten wesentlichen Anteil an der Geschichte des VW Käfer.
Kurze Zeit nach der Ausstellung wurde der jüdische Ingenieur von der Gestapo verhaftet, sein Büro in Frankfurt am Main durchsucht. Laut Ganz sollen dabei zahlreiche Dokumente konfisziert worden sein. Nach seiner Freilassung wurde er von Motor-Kritik als Chefredakteur abgesetzt, durfte aber noch einige Artikel schreiben. Im März 1934 floh er nach Liechtenstein, später in die Schweiz. Dort arbeitete er später für die Firma Rapid in Dietikon. Nach dem Krieg bekam Ganz zunehmend Probleme mit den Schweizer Behörden. Der unbequeme Erfinder führte zahlreiche Prozesse, wurde als notorischer Querulant betrachtet und letztlich aus der Schweiz ausgewiesen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris wanderte er 1951 nach Australien aus. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er für den Autohersteller Holden.
[Bearbeiten] Literatur
- Technology Review 11/2005
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ganz, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 1899 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 1967 |