Josef Imbach

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Josef Imbach (* 3. Dezember 1945 in Zofingen) ist ein Schweizer Theologe und Franziskaner.

Nach dem Studium der Theologie und Philosophie war er von 1975-2002 Professor für Fundamentaltheologie an der Päpstlichen Theologischen Fakultät S. Bonaventura in Rom. 1992 erhielt er auf Betreiben der Römischen Glaubenskongregation ein weltweites Lehrverbot für alle katholisch-theologischen Fakultäten. Pater Imbach wurde von der Glaubenskongregation beschuldigt, nicht an die Gottheit Christi zu glauben, das Lehramt der Kirche abzulehnen, die Evangelien lediglich als katechetische Erzählungen zu betrachten, die Möglichkeit von Wundern zu leugnen und zu behaupten, Christus habe kein einziges Wunder gewirkt. P.Imbach hatte darüber hinaus öffentlich und energisch gegen die, seiner Auffassung nach, "undurchsichtigen Verfahrensweisen" der Kongregation für die Glaubenslehre protestiert. Heute lebt er in der Nähe von Basel, wo er einen Lehrauftag für Katholische Theologie an der dortigen Evangelisch-theologischen Fakultät innehat. Weit herum bekannt ist er nicht nur durch seine in viele Sprachen übersetzten Buchpublikationen (vgl. unten: in Auswahl!), sondern auch durch seine vielseitige Vortragstätigkeit.

Im Jahr 2005 erhielt Josef Imbach den Preis der Herbert-Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche. Der Preis wird an Personen und Institutionen im In- und Ausland verliehen, die sich durch freie Meinungsäusserung oder mutiges Handeln in der Christenheit exponiert haben.

In seinem Buch "Der Glaube an die Macht und die Macht des Glaubens. Woran die Kirche heute krankt" behandelt Imbach zunächst autobiografisch die Macht der Glaubenskongregation, stellt eine umfassende Geschichte der Macht in der Kirche dar und widmet sich ausgiebig dem Papsttum. Seine Kritik an missbrauchter Macht ist dabei immer sehr deutlich; aber konstruktiv. Das Thema der Macht wird aus verschiedenen Richtungen beleuchtet, teilweise anhand von Literatur, darunter etwa Werke von Hermann Hesse, Franz Kafka und Dostojewskij. Das Buch endet mit der Erzählung über den Dominikanermönch Bartolomé Las Casas, der in der Zeit der Entdeckung Amerikas gegen kirchliche Macht demonstrierte.

[Bearbeiten] Publikationen

Dio nella letteratura contemporanea. Roma 1975
Vergib uns unsere Schuld. Sünde, Umkehr und Versöhnung im Leben des Christen. Mainz 1978
Ich kann nicht mehr beten - eine Herausforderung des Glaubens. Düsseldorf 1979
Wo uns Gott begegnen kann - Glaube aus Erfahrung. Luzern/Stuttgart 1981
Introduzione a Dostoevski: La leggenda del Grande Inquisitore. Padova 1982
Gesù nella letteratura contemporanea. Roma 1983
Der Geist ringt mit der Kirche. Die großen Themen des Konzils. Hildesheim 1985
Himmelsglaube und Höllenangst. Was wissen wir vom Leben nach dem Tod?. München 1987
Kleiner Grundkurs des Glaubens. Düsseldorf 1990
Dass der Mensch ganz sei. Vom Leid, vom Heil und vom ewigen Leben in Judentum, Christentum und Islam, Patmos Verlag. Düsseldorf 1991
Nostalgia di Dio. Roma 1992
Sehnsucht nach dem verlorenen Gott. Graz 1992
Und lehrte sie in Bildern. Die Gleichnisse Jesu - Geschichten für heute. Würzburg 1995
Die Hunde, die Vögel, die Frösche und der Papst. Über das Religiöse im Märchen. Würzburg 1996
Was Päpsten und Prälaten schmeckte. Würzburg 1997
Das Eselein oder von der Tugend der Keckheit. Eine Märcheninterpretation. Zürich 1999
Der goldene Vogel oder Die Lebensreise. Eine Märcheninterpretation. Zürich und Düsseldorf 1999
Lust auf die Bibel. Praxisorientierte Zugänge zur Heiligen Schrift. Würzburg 2000
War Licht? Ward Rettung?. Würzburg 2000
Über Gott und die Welt. Theologische Quergedanken. Würzburg 2001
Wunder. Würzburg 2002
Geheimnisse der kirchlichen Küchengeschichte. Düsseldorf 2002
Kirchenfürsten, Künstler, Kurtisanen. Düsseldorf 2003
Woran Gott glaubt. Würzburg 2004
Der Glaube an die Macht und die Macht des Glaubens. Woran die Kirche heute krankt. Düsseldorf 2005
Der Heiligen Schein Würzburg 1999.
Fußspuren Gottes. Spiritualität im Alltag. Würzburg 2006
Nur wer den Aufbruch wagt... Jona - Rut - Tobit. Düsseldorf 2007