Kameradschaft
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Kameradschaft (aus ital. camerata = Kammergemeinschaft) bezeichnet eine zwischenmenschliche Beziehung ohne sexuelle Ansprüche im Sinne einer Freundschaft innerhalb einer Gruppe, vorwiegend unter männlichen Personen.
Der Ausdruck wurde in Deutschland bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in vielen Zusammenhängen verwandt (die Klassen-, Sport-, Vereins-, Schulkameradschaft, auch als Bezeichnung für die jeweilige Gruppe); auch die KZ-Häftlinge im Nationalsozialismus redeten einander als "Kamerad" an.
Besondere Bedeutung hat die Kameradschaft in der soldatischen Gemeinschaft, insbesondere bedeutet dies die Pflicht jedes Soldaten, seinem Kameraden unter allen Umständen, auch unter Lebensgefahr, beizustehen. Das besondere an der soldatischen Kameradschaft ist, dass sie nicht an persönliche Verbundenheit im Sinne von Freundschaft, Kumpanei o.ä. gebunden ist, sondern von jedem Soldaten als Dienstpflicht gefordert wird. Sie steht durchaus in einem Spannungsverhältnis zu einer anderen soldatischen Pflicht, der des "Gehorsams".
Typisch für ein Kameradenverhältnis ist im Deutschen das Duzen.
Andere negativ behaftete Verwendungen (grundsätzlich ist Kameradschaft ein "positiv gewerteter" Begriff):
- "Kameradschaft" hießen die nach dem Führerprinzip organisierten, studentischen Zusammenschlüsse innerhalb des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes in der Zeit des Nationalsozialismus.
- "Freie Kameradschaften" nennen sich parteiunabhängige, oft rechtsradikale Gruppen.
- Kameradschaft (Film), 1931