Karl Schröder
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Karl Schröder (* 13. November 1884 in Polzin; † 6. April 1950 in Berlin) war ein kommunistischer Politiker und Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Der Lehrersohn Schröder schloss sich nach absolviertem Studium in Berlin 1911 der SPD an und schloss eine enge Freundschaft mit Franz Mehring. Nach Kriegsteilnahme trat er 1918 dem Spartakusbund bei und wurde wenig später Redakteur des KPD-Zentralorgans Rote Fahne. Zur antiparlamentarischen Linken in der Partei zählend gründete Schröder 1920 die KAPD mit und war neben Alexander Schwab dessen führender Kopf und Herausgeber von deren Organen Kommunistische Arbeiter-Zeitung und Proletarier. Zunächst den Beitritt der KAPD zur Komintern unterstützend war Schröder am Ausschluss der föderalistischen Minderheit um Franz Pfemfert federführend beteiligt; ging 1921 nach dem 3. Weltkongreß der Komintern auf Distanz zu dieser und wurde 1922 als Kopf der Essener Richtung aus der KAPD von der Berliner Mehrheitsströmung ausgeschlossen. Nach dem gescheiterten Versuch eine Essener KAPD aufzubauen trat er noch im selben Jahr auf Veranlassung Paul Levis wieder in die SPD ein und war in den folgenden Jahren als Romanautor, Lektor sozialdemokratischer Verlage und in der Arbeiterbildung (so bei der Sozialistischen Arbeiterjugend) tätig, was, da Schröder seine alten linksradikalen Ansätze beibehielt und SAJ- und SPD-Mitglieder für diese zu gewinnen versuchte, als Entrismus gewertet werden kann.
Ab 1928 begann Schröder gemeinsam mit Alexander Schwab einen Kreis Gleichgesinnter um sich zu sammeln, aus welchem 1931/32 die rätekommunistischen Roten Kämpfer hervorgingen. Bis 1936 deren theoretischer Kopf wurde Schröder, der in Berlin als Buchhändler arbeitete im Rahmen des Auffliegens der roten Kämpfer Ende 1936 von der Gestapo verhaftet und im folgenden Jahr zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, nach Verbüßung in mehreren Konzentrationslagern festgehalten.
1945 dem Tode nahe, erholte Schröder sich wieder und wirkte danach am Wiederaufbau des Schul- und Erwachsenenbildungswesens in Berlin mit. Gleichzeitig versuchte er, in West-Berlin einen Kreis ehemaliger Roter Kämpfer-Mitglieder um sich zu sammeln. 1948 trat er der SED bei, was nach Angaben von Genossen taktisch motiviert war, um eine Lektorenstelle beim Verlag Volk und Wissen zu bekommen.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Belletristik
- Der Sprung über den Schatten 1928
- Aktien-Gesellschaft Hammerlugk 1928
- Die Geschichte Jan Beeks 1931
- Klasse im Kampf 1932
- Die letzte Station Berlin: Gebrüder Weiss, 1947, Neuaufl. Bremen: Edition Temmen, 1995 ISBN 3861082594
[Bearbeiten] Politisches
- Mehr Sozialismus - weniger Demokratie! Ein Weckruf wider den Hauptgötzen unserer Tage. 1919
- Die revolutionäre Betriebsorganisation, Allgemeine Arbeiter-Union. 1920
- Vom Werden der neuen Gesellschaft 1920
- Wesen und Ziele der revolutionären Betriebsorganisation. 1920 (gemeinsam mit Friedrich Wendel)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Karl Schröder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Schröder, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | kommunistischer Politiker und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 13. November 1884 |
GEBURTSORT | Polzin |
STERBEDATUM | 6. April 1950 |
STERBEORT | Berlin |
Kategorien: Mann | Deutscher | Autor | SPD-Mitglied | SED-Mitglied | KPD-Mitglied | KAPD-Mitglied | NS-Opfer | Geboren 1884 | Gestorben 1950