Kartoffelkloß
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Kartoffelklöße oder Kartoffelknödel, in Bayern auch Reiberknödel (von „reiben“) und in Österreich Erdäpfelknödel genannt, sind Klöße, die aus gekochten (Schlesische Klöße) oder rohen Kartoffeln zubereitet werden. In manchen Rezepten werden auch rohe und gekochte Kartoffeln gemischt, beispielsweise bei Knödeln halb und halb, Thüringer Klößen und Sonneberger Klößen.
Die am Vortag gekochten Kartoffeln werden durch eine Kartoffelpresse oder ein grobes Sieb gedrückt bzw. die rohen gerieben, mit etwas Mehl und Salz, manchmal auch Ei, zu einem festen Teig vermengt und in heißem Salzwasser gegart, bis sie an die Oberfläche steigen. Sie können vor dem Garen mit in Butter gerösteten Weißbrotwürfeln gefüllt werden.
Bei den österreichischen Waldviertlerknödel ist der Anteil der rohen Erdäpfel höher (bis zu drei Vierteln). Zum Binden kann etwas Mehl unter die Knödelmasse gemischt werden. Die Knödel werden mit nassen Händen geformt.
Teig für Kartoffelklöße wird auch fertig zubereitet und abgepackt oder als Trockenpulver zum Anrühren in Supermärkten angeboten. Kartoffelklöße werden vor allem als Beilage zu gebratenen oder geschmorten Gerichten gereicht.
Eine Spezialität der österreichischen Küche sind Knödel bei der die Knödelmasse mit weiteren Zutaten vermischt oder gefüllt wird: Fleischknödel, Grammelknödel.
Ebenfalls in der österreichischen Küche werden auch süße Obstknödel oft mit Kartoffelteig aus gekochten Kartoffeln zubereitet, so etwa Marillenknödel oder Zwetschkenknödel.
In Schweden heißen die gefüllten Kartoffelklöße Kroppkakor.
[Bearbeiten] Gekochte Kartoffelklöße
Gekochte Klöße sind etwas breiig in der Konsistenz, richtig zubereitet jedoch leichter und lockerer. Für ihre Zubereitung ist Ei erforderlich. In der salzigen Variante sind sie am ehesten als Schlesische Kartoffelklöße bekannt, meistens wird der Teig aus gekochten Kartoffeln jedoch zu süßen Desserts wie z.B. Zwetschgenknödel verwendet.
[Bearbeiten] Rohe Kartoffelklöße
Rohe Klöße sind etwas körnig im Biss mit einer leicht glasigen Oberfläche.
Grüne Klöße, Rohe Klöße, Rohe Kartoffelklöße, im Vogtland auch Griegeniffte, Griene Glees, Grügeniffte.
[Bearbeiten] Griegeniffte
Das Wort setzt sich zusammen aus grün (vogtländisch: grie) und Geniffte von (vogtländisch und thüringisch-obersächsisch: niffeln bzw. niffen - reiben, schaben).
Zur Zubereitung werden mehlig-kochende, rohe Kartoffeln mit einer Kartoffelreibe gerieben, im Kloßsack oder aber der Saftzentrifuge ausgepresst. Die so entstehende Kloßmasse überbrüht man mit kochendem Wasser, so dass eine formbare Masse entsteht. Diese Masse formt man mit den Händen oder einer Schöpfkelle, die zur Verhinderung des Anklebens nach jedem Formvorgang in kaltes Wasser getaucht werden, zu Klößen. Diese Klöße müssen etwa 20 min in leicht siedendem Salzwasser garen.
Zur Variation des Grundrezeptes kann man Grießbrei oder Kartoffelbrei unter die Masse mischen oder geröstete Semmelwürfel in die Mitte des Kloßes geben.