Katharina Pawlowna
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Königin Katharina von Württemberg, geb. Ekaterina Pawlowna von Holstein-Gottorp (* 10. Mai 1788 in Zarskoje Selo; † 9. Januar 1819 in Stuttgart) war Königin von Württemberg.
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[Bearbeiten] Leben
Großfürstin Ekaterina Pawlowna war eine Tochter des russischen Zaren Paul I. (1754-1801) und seiner Ehefrau Maria Fjodorowna (geb. Sophie Dorothea Augusta Herzogin von Württemberg, 1759-1828). Sie hatte neun Geschwister, darunter die späteren Zaren Alexander I. und Nikolaus I.
In erster Ehe heiratete sie am 3. August 1809 Herzog Georg von Oldenburg, der nach nur wenigen Jahren Ehe 1812 an einer Typhuserkrankung starb.
In zweiter Ehe heiratete Katharina 1816 in Sankt Petersburg ihren Vetter, den württembergischen Kronprinzen Wilhelm (1781-1864). Die Ehe war auf dem Wiener Kongress 1815 zustande gekommen, nicht zuletzt um das Verhältnis Württembergs, das auf napoleonischer Seite gestanden hatte, zu den ehemaligen Gegnern Russland, Österreich und Preußen zu verbessern.
Kurz nach der Eheschließung trat ihr Ehemann im Oktober 1816 als König Wilhelm I. die Regierung in einer Notzeit (Missernten, Teuerung, Hungersnot in Württemberg) an. Königin Katharina entfaltete eine umfangreiche Wohltätigkeitsarbeit. Bekannt wurde sie durch die Gründung des Zentralen Wohltätigkeitsvereins, in dem sie gemeinsam mit bürgerlichen Männern und Frauen an der Linderung der Not arbeitete. Zahlreiche andere Institutionen, zum Beispiel das Katharinenstift und das Katharinenhospital in Stuttgart sowie die Württembergische Landessparkasse gehen auf sie zurück.
Katharina starb überraschend im Januar 1819. Als sie erfahren hatte, daß Wilhelm I. nicht bereit gewesen wäre, sein Verhältnis mit Blanche de la Flèche Baronin Keudelstein aufzugeben, lief die Königin - nur mit einem dünnen Kleid bekleidet - in den Park des Neuen Schlosses in Stuttgart, wobei sie sich in der winterlichen Kälte eine Grippe zuzog, an der sie wenige Tage später starb. Die an sich harmlose Erkrankung war durch die Gürtelrose verstärkt worden, an der Katharina bereits seit November 1818 gelitten hatte. König Wilhelm I. ließ seiner Frau auf dem Rotenberg bei Stuttgart ein Mausoleum (Grabkapelle) errichten, in dem sie 1824 beigesetzt wurde. Auf seinem Portal steht geschrieben: "Die Liebe höret nimmer auf".
[Bearbeiten] Nachkommen
Kinder aus ihrer Ehe mit König Wilhelm von Württemberg sind:
- Marie Friederike Charlotte von Württemberg (* 30. Oktober 1816; † 4. Januar 1887)
- Sophie Friederike Mathilde (* 17. Juni 1818; † 3. Juni 1877)
[Bearbeiten] Literatur
- J. Merkle: Katharina Pawlowna, Königin von Württemberg. Beiträge zu einer Lebensbeschreibung der Fürstin, besonders nach neueren russischen Quellen. Stuttgart 1889.
- Max Rehm: Königin Katharina von Württemberg. Ihr Leben und Wirken nach Selbstzeugnissen und im Spiegel der Zeitgenossen. Stuttgart 1968.
- Catharina Pawlowna, Königin von Württemberg 1816-1819. Einflüsse - Leben - Leistungen. Ausstellungskatalog Hohenheim 1993.
- Otto-Heinrich Elias: Bemerkungen zur Biographie Königin Katharinas von Württemberg. In: Wolfgang Schmierer u.a.: Aus südwestdeutscher Geschichte. FS Hans-Martin Maurer. Stuttgart 1994. S. 595-615.
- Eberhard Fritz: König Wilhelm und Königin Katharina von Württemberg. Studien zur höfischen Repräsentation im Spiegel der Hofdiarien. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 54/1995. S. 157-177.
- Detlef Jena: Katharina Pawlowna. Großfürstin von Russland - Königin von Württemberg. Regensburg 2003.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Katharina Pawlowna |
ALTERNATIVNAMEN | Königin Katharina von Württemberg; geb. Ekaterina Pawlowna von Holstein-Gottorp |
KURZBESCHREIBUNG | Königin von Württemberg |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1788 |
GEBURTSORT | Zarskoje Selo, Russland |
STERBEDATUM | 9. Januar 1819 |
STERBEORT | Stuttgart |