Katholischer Deutscher Frauenbund
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Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein eingetragener Verein katholisch und ökumenisch engagierter Frauen mit deutschlandweit 220.000 Mitgliedern. Aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens, hat der KDFB einen wesentlichen Beitrag zur Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Frau in der Gesellschaft beigetragen und setzt sich noch heute mit seinen vielfältigen politischen, sozialen und karitativen Aktivitäten in Kirche, Politik und Gesellschaft ein.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung
Der KDFB (bis 1983: Katholischer Frauenbund Deutschland, KFB) wurde am 16. November 1903 in Köln als Teil der damaligen Frauenbewegung gegründet. Mitbegründerin und 1. Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes in Köln war Hedwig Dransfeld, die 1919 als eine der ersten Frauen in den Reichstag einzog.
Dransfeld arbeitete eng mit der schwedisch-deutschen Frauenrechtlerin Ellen Ammann zusammen. Ammann gründete 1904 den Zweigverein des Katholischen Frauenbundes in München. Auf ihre Initiative und mit Unterstützung einiger Frauen, wie Marie Zettler und Gräfin Pauline von Montgelas, um nur einige der vielen zu nennen, schlossen sich am 6. Dezember 1911 alle bestehenden bayerischen Zweigvereine zum „Bayerischen Landesverband des Katholischen Frauenbundes“ zusammen, der heute mit über 200.000 Frauen zu der mitgliederstärksten Einheit des KDFB zählt.
Früh nahm der Katholische Frauenbund Kontakte zu internationalen Verbänden auf und wurde 1910 Gründungsmitglied der Internationalen Liga, heute Weltunion Katholischer Frauenorganisationen (WUCWO/UMOFC).
[Bearbeiten] Mitglieder und Aktivitäten
- Ellen Ammann gründet 1909 die „Sozial-caritative Frauenschule“ in München (heute „Katholische Stiftungsfachhochschule für Sozialarbeit“), um Frauen für die Übernahme sozialer und karitativer Aufgaben professionell auszubilden. Als eine der ersten Frauen wird Ammann 1919 in den Bayerischen Landtag gewählt.
- Marie Zettler, Mitglied der Deutschen Zentrumspartei und Mitglied der Nationalversammlung von 1919
- Christine Teusch, jüngstes Mitglied der Nationalversammlung von 1919, Abgeordnete im Reichstag (1920-1933) und eine der ersten Frauen in einem Ministeramt (Kultusministerin in Nordrhein-Westfalen von 1947-1954)
- Elly Heuss-Knapp, die Frau des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss, gründete das Müttergenesungswerk (1950).
- Aenne Brauksiepe, Mitglied des Deutschen Bundestages (1949-1972) und Bundesministerin für Familien und Jugend (1968/ 1969)
- Dr. Mathilde Berghofer-Weichner wurde erste weibliche Ministerin in der Bayerischen Staatsregierung (1974).
- Prinzessin Therese von Bayern war Ehrenmitglied des Katholischen Frauenbundes.
- Dr. phil. Barbara Renz arbeitete im Münchner Kath. Frauenbund mit und gründete Zweigstellen in Münster und Dillingen a.d.Donau.