Kleiner Frostspanner
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kleiner Frostspanner | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Operophtera brumata | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) ist eine Schmetterling aus der Familie der Spanner (Geometridae). Er gehört ähnlich wie der Große Frostspanner oder der Schwammspinner zu den Forstschädlingen mit einem ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Männchen haben eine Flügelspannweite von 23 bis 25 Millimeter. Die Vorderflügel sind von einer graugelben, gelegentlich sogar rötlich getönter Farbe. Die Ränder sind dunkel gefleckt, die Fransensäume sind hell. Die Hinterflügel sind dagegen von blass gelber bis grauer Farbe. Die relativ kurzen, dünnen Fühler sind fein behaart. Die Männchen sind gewandte und ausdauernde Flieger. Das flugunfähige Weibchen, das sich nur kriechend fortbewegen kann, ist dagegen von einer bräunlichen Körperfarbe. Es besitzt nur rudimentäre Flügelstummel, die braun bis graugrün gefärbt sind und dunkle Flecke tragen.
[Bearbeiten] Ähnliche Arten
- Buchen-Frostspanner (Operophtera fagata). Größer und heller als Operophtera brumata. Da beide Arten nebeneinander vorkommen und farblich sehr variabel sind, ist eine Differenzierung nur über eine Genitaluntersuchung möglich.
[Bearbeiten] Flugzeit
Der Kleine Frostspanner fliegt in einer Generation von Oktober bis November.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die Falter schlüpfen im Herbst vor dem ersten Frost aus den Bäumen und schwärmen von Mitte Oktober bis November vorwiegend in der Dämmerung. Die Weibchen klettert mit ihren sechs kräftigen Beinen vom Boden aus die Stämme der Wirtsbäume hinauf. Die Eier legt sie zum Überwintern in die Rindenrisse ab. Die Larven schlüpfen dann im Frühjahr zur Zeit des Blattaustriebes, was je nach örtlichen Klima in die Zeit von Ende April bis Anfang Juni fällt. Anders als die Raupen des Großen Frostspanner bilden sie um die Knopsen und jungen Blätter, die zu ihrer bevorzugten Nahrung zählen, ein feines Gespinst, das sie vor Freßräubern schützen soll.
[Bearbeiten] Schädling
Die Larven des Kleinen Frostspannern leben polyphag und können an ihren Wirtsbäumen erheblichen Schaden verursachen. Die Larven lassen mitunter nur die stärkeren Blattrippen und Stiele übrig. Vereinzelt kommt es zu Kahlfraß an einem gesamten Baum. Als Wirtsarten dienen Obstbäume, an denen er den größten Schaden anrichtet, sowie Eiche, Buche, Hainbuche und Ahorn. Zum Schutz von Obstbäumen in Plantagen werden am Stamm sogenannte Leimringe angelegt.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Kleine Frostspanner ist in Nord- und Mitteleuropa verbreitet. Im Süden reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach Norditalien, im Osten vom Kaukasus bis zum Baltikum.
[Bearbeiten] Literatur
- Günter Ebert, Daniel Bartsch, Stefan Hafner: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 8, Nachtfalter VI (Spanner (Geometridae) 1. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-800-13497-7
- Günter Ebert, Daniel Bartsch, Armin Becher, Stefan Hafner: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 9 (Spanner (Geometridae) 2. Teil), Nachtfalter VII. Ulmer Verlag Stuttgart 2003. ISBN 3-800-13279-6
- Wolfgang Schwenke (Hrsg.) et al.: Die Forstschädlinge Europas. Ein Handbuch in 5 Bänden
- Band 3: Schmetterlinge. Parey, Hamburg und Berlin 1978, ISBN 3-490-11316-0
- Fritz Schwerdtfeger: Die Waldkrankheiten. Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes. 4., neubearbeitete Auflage. Parey, Hamburg und Berlin 1981, ISBN 3-490-09116-7
- Manfred Koch, Wolfgang Heinicke: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Tagfalter, Eulen, Schwärmer, Spinner, Spanner., Neumann Verlag Radebeul 1991, ISBN 3-740-20092-8
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kleiner Frostspanner – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |