Kloster Bredelar
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Das Kloster Bredelar war ein ehemaliges Kloster in Bredelar bei Marsberg in Nordrhein-Westfalen.
[Bearbeiten] Geschichte
1170 gründete der Kölner Erzbischof Phillip von Heinsberg in Bredelar ein Prämonstratenserinnenkloster. 1196 wurde das Kloster in ein Zisterzienserkloster umgewandelt, die Mönche kamen aus dem Kloster Hardehausen.
Aus der Blütezeit des Klosters stammt die in den Jahren 1238 - 1241 die Handschrift "Bredelarer Bibel". Sie befindet sich heute in der Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt. Im 14. und 15. Jahrhundert führte der allgemeine politische und wirtschaftliche Niedergang im südöstlichen Westfalen nahezu zum Erliegen des Ordenslebens. Nach einer Phase der Konsolidierung verließen während des Dreißígjährigen Krieges die meisten Mönche das Kloster. Mit Abt Absalon Heuck (1640 - 1669) konnten die Klostergebäude wieder hergestellt werden.
Im 19. Jahrhundert war im ehemaligen Klostergebäude ein Betrieb der Eisenindustrie untergebracht.
Rückschläge erfuhr das Kloster im Siebenjährigen Krieg und durch einen verheerenden Brandunfall im Jahr 1787. Das Kloster wurde aber wieder aufgebaut. Durch die Säkularisation fiel das Kloster jedoch dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt zu und wurde im Februar 1804 endgültig geschlossen.
Seit etwa 1990 gibt es Aktivitäten vor Ort, den verbliebenen Gebäudebestand zu retten und eine adäquate Nutzung dafür zu finden. Am 11. August 2000 wurde der "Förderverein Kloster Bredelar e.V." gegründet, der sich vorgenommen hat, eben diese Ziele zu erreichen.
[Bearbeiten] Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, 45. Bd. Kreis Brilon, bearb. von Paul Michels, S. 84 -87 u. 103 - 111, Münster 1952
- Hennecke, Joseph, Die Geschichte des Klosters Bredelar, o.O. (Niedermarsberg) o.J. (1937)
- Heupel, Aloys, Beiträge zur Geschichte der Grundherrschaft der Zisterzienserabtei Bredelar 1196 - 1416. Phil. Diss. Münster 1921
- Klueting, Harm, Bredelar. In: Westfälisches Klosterbuch, Teil 1, S. 142 - 147, Münster 1992
- Müller, Helmut (Bearb.), Die Urkunden des Klosters Bredelar, Fredeburg 1994
- Seibertz, Johann Suibert, Geschichte der Abtei Bredelar. In: Historisch- geographisch-statistisch-literarisches Jahrbuch für Westfalen und den Niederrhein 1 (1817) S. 82 - 165
- ders. Güterverzeichnis des Klosters Bredelar 1416. In: Quellen der westfälischen Geschichte, Bd. 1, Arnsberg 1857
- Stein, Gerhard (Red.), Das Kloster Bredelar und seine Bibel. Marsberg 1990
- Verein für Ortsgeschichte Bredelar e.V. (Hrsg.), Kloster Bredelar, Stadt Marsberg, Konzepte für Morgen. Coesfeld 1997