Kloster Fischingen
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Das Benediktinerkloster Fischingen wurde 1138 vom Konstanzer Bischof Ulrich II. als bischöfliches Eigenkloster gegründet. Es liegt am Oberlauf der Murg im Kanton Thurgau in der Gemeinde Fischingen in der Schweiz. Das Kloster sollte Pilgern auf dem Weg von Konstanz nach Einsiedeln Obdach und Zuflucht bieten.
Der Einsiedler Gebino wurde im Jahre 1138 zum ersten Abt von Fischingen geweiht. In einer Bauzeit von nur sechs Jahren liess er einen Glockenturm, je ein Haus für Mönche und Schwestern, sowie eine Herberge errichten. Zur Zeit der Hochblüte um 1210 zählte das Kloster gegen 150 Mönche und 120 Nonnen. Die Vogtei über das Kloster übten die Grafen von Toggenburg aus. Die heilige Idda von Toggenburg, die um 1200 in einer Klause beim Kloster lebte, liegt in einer Kapelle neben der Klosterkirche begraben. Während der Reformation erlosch das Kloster während mehrer Jahre, da der Abt und die noch verbliebenen vier Mönche 1526 zum reformierten Glauben übertraten. Das Kloster wurde jedoch auf Initiative der katholischen Orte der Eidgenossenschaft wieder errichtet. Seit 1460 gehörte das Kloster zur gemeinen Herrschaft Thurgau in der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Klosteranlage im Barock- und Rokokostil umgebaut. 1685-87 wurde eine neue Klosterkirche errichtet, 1705 eine der heiligen Idda geweihte Kapelle, im 18. Jahrhundert ein Teil des Konvents neu errichtet. Wegen der hohen Schulden, die aus diesen Um- und Neubauten erwuchsen, konnte der Umbau jedoch nicht vollständig abgeschlossen werden.
Das Kloster Fischingen wurde am 27. Juni 1848 vom thurgauischen Grossen Rat aufgehoben. Die Gebäude des Klosters wurden 1852 an einen Textilfabrikanten verkauft. Später bestand im Konvent eine Handelsschule. 1879 erwarb der katholische Männerverein St. Iddazell das Kloster und eröffnete darin die katholische Waisenanstalt St. Iddazell.
Nach der Aufhebung des so genannten "Ausnahmeartikels" in der schweizerischen Bundesverfassung 1973, der die Errichtung neuer bzw. die Wiederherstellung aufgehobener Klöster verbot, wurde 1977 das Kloster Fischingen in den alten Gebäuden wieder errichtet
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Internetseite des Klosters Fischingen
- Artikel Fischingen (Kloster) im Historischen Lexikon der Schweiz
Koordinaten: 47° 24' 43" N, 8° 58' 6" O