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Kloster Rumbeck - Wikipedia

Kloster Rumbeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stift Rumbeck
Stift Rumbeck

Das Kloster Rumbeck (eigentlich Stift Rumbeck) wurde um 1190 gegründet und bestand bis zur Säkularisation im Jahr 1806. Es handelte sich um eine Niederlassung des Prämonstratenserordens, dass wie auch das Stift Oelinghausen unter der kirchlichen und weltlichen Jurisdiktion des Stifts Wedinghausen im benachbarten Arnsberg stand.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte und Entwicklung

Probsteigebäude
Probsteigebäude

Vor Gründung des Klosters Rumbeck bestand an dieser Stelle ein Haupthof des Arnsberger Grafen Heinrich I., der diesen 1185 an das Stift Wedinghausen übertrug. Wie Oelinghausen war Rumbeck ein Nonnenkloster. Die ersten Bewohnerinnen kamen auf Anordnung des Kölner Erzbischofs Adolph aus dem Kloster Bredelar, da dieses in ein Zisterzienserkloster umgewandelt wurde. Die Gemeinschaft in Rumbeck umfasste etwa 20 Chordamen und 10 Laienschwestern. Während die Schwesteranlage ausschließlich Adeligen offenstand, nahm Rumbeck auch Schwestern aus dem höheren und wohlhabenden Bürgertum aus Westfalen auf. Die meisten stammten allerdings aus dem niederen Adel. Die gewählten Priorinnen ließen nach ihrer Wahl zwischen den Heiligenbildern an den Chorwänden der Klosterkirche ihre Geschlechterwappen anbringen, die gewisse Schlussfolgerungen auf die Sozialstruktur des Klosters zulassen. Dominierten in den ersten Jahrhunderten adelige Vorsteherinnen unter anderem etwa aus den Häusern von Thülen oder von Fürstenberg, wurden die Geschickte der Gemeinschaft seit dem 17. Jahrhundert überwiegend von bürgerlichen Damen geleitet. Mangels eigener schriftlicher Quellen, ist über die Entwicklung des Klosters wenig bekannt. Einige zeitgenössische Chronisten und die zuständigen Revisoren aus Wedinghausen berichteten meist nur vom frommen Lebenswandel und der vorbildlichen karitativen Arbeit der Schwestern. Immerhin waren er Rumbecker Schwestern, die im 16. Jahrhundert, in dem inzwischen zu einem weltlichen Damenstift umgewandelten Oelinghausen, wieder die Klosterregeln einführten. Für eine funktionierende Gemeinschaft spricht auch, dass die Schwestern nach der Säkularisation, ihr gemeinsames Leben bis zum Tod der letzten Konventsangehörigen fortführten. Gleichwohl wird man davon ausgehen können, dass es wie in den anderen Klöstern der Region während der etwa 600 jährigen Geschichte der Gemeinschaft Niedergangs- und darauf folgende Erneuerungsphasen gegeben hat.

[Bearbeiten] Die ökonomische Basis der Gemeinschaft

Wirtschaftsgebäude
Wirtschaftsgebäude

Das Kloster verfügte über eine eigene von einem Propst beaufsichtigte Klosterwirtschaft, über Jagd- und Fischereirechte. Die Verwalter waren aufs Ganze gesehen erfolgreich, den Landbesitz durch Erbschaften, Schenkungen, Kauf oder Tausch im Laufe der Zeit zu erweitern. Im Vergleich zu Oelinghausen war die ökonomische Grundlage von Rumbeck allerdings deutlich bescheidener. Dies hing möglicherweise mit der im Zusammenhang mit der anderen sozialen Zusammensetzung und der damit verbundenen weniger großzügigen Güterschenkungen zusammen. Insgesamt betrug der Besitzstand von Rumbeck nur etwa 2/5 von dem Oelinghausens aus. Vor allem in den ersten Jahrzehnten des Bestehens galt der Konvent als regelrecht arm. Dafür sprechen die Aufnahme von Darlehen bei Kölner Bürgern und ein von Graf Gottfried III. im Jahr 1244 ausgestellter Almosenbrief. Im 17. Jahrhundert versuchten die Pröpste auf Grund der schmalen ökonomischen Basis die Landwirtschaft zu modernisieren, um durch den Verkauf von überschüssigen Produkten ein höheres Einkommen zu erzielen. Die Aufstauung eines Baches ließ nicht nur eine Reihe von Fischteichen entstehen, sondern lieferte auch die Energie für je eine Öl-, Säge- und Kornmühle. Der Klosterwald wurde für die Produktion von Pottasche genutzt, die nicht zuletzt in dem 1748 am Ort gegründeten Hammerwerk Verwendung fand.

[Bearbeiten] Bauliche Gestalt

Archivturm
Archivturm

Über die bauliche Gestalt der Anlage liegen erste Angaben aus dem Jahr 1519 vor. Diese betreffen einen Südflügel, der von Propst Johann von Heyger (1516-1545) errichtet wurde und 200 Jahre später durch Adam Nackthoff (1714-1745) erneuert wurde. Dieser Gebäudeteil begrenzte südlich den Klosterhof und enthielt neben der Wohnung der Priorin auch Schule und Kleiderkammer des Klosters. Durch einen Brand im Jahr 1914 wurde das Gebäude völlig zerstört. An der selben Stelle entstand 1916 ein neuer Flügel, der von Beginn an als Pfarrhaus geplant worden war.

Die Klosterkirche ist ein im Wesentlichen gotischer Bau mit älteren Wurzeln. Abgeschlossen wurde der Bau zu Beginn des 13. Jahrhunderts und gilt als eine der ersten Hallenkirchen mit einem gemauerten Gewölbe in Westfalen. Unter den Pröpsten Friedrich Bigeleben und Eberhard Cöbinghof wurde die Kirche im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert im Stil des Barock umgestaltet. Die Kirche ist nach außen schlicht aus Bruchsteinen errichtet und besteht aus einer rechteckigen Pfeilerhalle mit fünf Jochen und ungewöhnlich schmalen Seitenschiffen. Ein abgegrenzter Chorraum fehlt. Bis zum Umbau im 19. Jahrhundert gab es eine Nonnenempore für die Mitglieder der Gemeinschaft. Vor allem die Ausstattung im Inneren ist barock. Zur von einem unbekannten Künstker geschaffenen einheitlichen Innenausstattung gehören der Hochaltar, zwei Seitenaltäre, der Beichtstuhl, die Kanzel sowie Teile des Orgelgehäuses. Dazu gehört der Figurenschmuck des Hochaltars oder ein Relief des hl. Franziskus Xaverius in Indien. Die Orgel stammt aus der Herforder Klausingwerkstatt und ist auf das Jahr 1700 datiert.

Neben der Kirche gehört zu den erhaltenen Teilen der Klosteranlage ein Archivturm, der heute als Glockenturm dient. Hinzu kommen einige ehemalige Wirtschaftsgebäude. Die Pröpste lebten in einem eigenen repräsentativen Propsteigebäude, das im 17. Jahrhundert errichtet wurde und im 18. Jahrhundert noch einmal erneuert wurde. Heute als Wohnhaus dient das 1695 errichtete ehemalige Gästehaus des Klosters.

[Bearbeiten] Literatur

  • Die Baudenkmäler der Stadt Arnsberg. Erfassungszeitraum 1980-1990. Arnsberg, 1990. S.283-288
  • Fritz Timmermann: Das neue Altarbild in der Kirche St. Nikolaus in Rumbeck. In: Heimatblätter Jg 2006. S.62-64

[Bearbeiten] Weblinks

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