Konsumverweigerung
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Konsumverweigerung bezeichnet das Verhalten, auf den Genuss verfügbarer Güter bewusst zu verzichten. Es gibt dafür volkswirtschaftliche, aber auch gesellschaftskritische Begründungen. Sie gilt sie auch als Kritik an einer konsumfixierten Gesellschaft. Volkswirtschaftlich gesehen ist Konsumverweigerung eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher in Reaktion auf bestimmte Geschehnisse oder Lagen wie etwa hohe Preise, Zukunftsangst durch steigende Arbeitslosenquote oder einen Lebensmittelskandal.
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[Bearbeiten] Praktische Erscheinungsformen
Das Phänomenen existiert in unterschiedlich starken Ausprägungen wie Konsumzurückhaltung, Konsumeinschränkung bis hin zur Konsumverweigerung. Die Stärke der Reaktanz ist abhängig von der Stärke der erlebten Bedrohung, Einschränkung bzw. der Wichtigkeit der individuellen Freiheit.
Die Auswirkungen können sich auf mentale Effekte beschränken, aber auch Effekte im Habitus des Konsumenten ergeben. Generell lässt sich sagen, dass mentale Effekte Einstellungs- und Attraktivitätsänderungen zu Ungunsten des Reaktanzgegenstandes verursachen. Die persönliche Freiheit oder Meinung erfährt dadurch größere Wichtigkeit und eine innere Aufwertung durch den Verbraucher, meist einhergehend mit einer Verschlechterung des Anbieterimages. Neben dem Meiden des Unternehmens können bei ausreichender Stärke der Reaktanz Verhaltenseffekte auftreten, die sich in Form von negativer Mundwerbung, Widerständen und Protesten äußern.
Auch die große Warenvielfalt und kaum durchschaubare Angebote können viele Kunden überfordern. Hierdurch kann es ebenfalls zu Konsumeinschränkungen kommen, was dann allerdings unterbewusst abläuft und dementsprechend nicht mehr „echte“ Konsumverweigerung, also den Widerstand des Konsumenten, darstellt.
[Bearbeiten] Betriebswirtschaftliche Aspekte
Durch den technologischen Wandel in der Informationsbeschaffung, größere Aufmerksamkeit der Medien in Bezug auf suspekte Unternehmensaktivitäten und letztendlich das gewachsene Interesse der Konsumenten an sozialen, ethischen und ökologischen Aspekten der Wirtschaft hat der Umgang mit Konsumverweigerung für Unternehmen stark an Bedeutung gewonnen.
Eine spezielle Form ist der Boykott. Dieser kann sich gegen ein einzelnes Produkt, eine Marke oder ein ganzes Unternehmen richten. In der Vergangenheit wurden wegen umweltschädigender Styroporverpackungen Burger King und McDonalds kritisiert, die Brent Sparr-Affäre setzte dem Shell-Konzern Mitte der 1990er Jahre zu. Jüngstes Beispiel ist die Kritik von Greenpeace an den angeblich Verwendung findenden Genfuttermitteln, die zur Herstellung von Molkereiprodukten des Unternehmens Müller Milch dienen. Dessen Produkte werden als „Genmilch“ bezeichnet, und veranlassen mit Sicherheit einige Kunden zum Griff zu Konkurrenzartikeln.
Ein weiterer Aspekt ist der sogenannte Käuferstreik.
[Bearbeiten] Literatur
- Markus Schweizer/Thomas Rudolph, „Wenn Käufer streiken“, ISBN 3-409-12677-5