Kontinentales Tiefbohrprojekt
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Das Kontinentale Tiefbohrprojekt (KTB) war ein geowissenschaftliches Großforschungsprojekt in den Jahren 1987 bis 1995. Projektträger war seinerzeit das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung (NLfB) in Hannover. Die Nachfolgeprojekte werden heute vom GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) in Potsdam betreut.
Im Zuge dieses Projekts wurde bei Windischeschenbach (nahe Weiden in der Oberpfalz) die Kontaktzone zweier großer Kontinentalschollen erbohrt: Zone von Erbendorf-Vohenstrauß.
Sinn und Zweck des kontinentalen Tiefbohrprogramms, das viele wissenschaftliche Projekte umfasste, war die genaue Erforschung der Erdkruste. Da an dieser Bohrstelle vor 350 Millionen Jahren zwei frühere Kontinente zusammenstießen, erhoffte man sich neue Erkenntnisse. Die Erdkruste gilt hier als die am stärksten strukturierte in ganz Europa in einer der geologisch interessantesten Gegenden. Das KTB war das erste deutsche Großprojekt der geowissenschaftlichen Grundlagenforschung.
Zwischen September 1987 und April 1989 wurde eine Vorbohrung auf 4.000,1 Meter niedergebracht. Bei der darauf in 200 m Entfernung folgenden Hauptbohrung erreichte man 1994 eine Tiefe von 9.101 Meter.
Die Bohrungen am KTB wurden am 12. Oktober 1994 erfolgreich beendet. Heute (2004) ist das dort eingerichtete Geo-Zentrum und Tiefenobservatorium eine Informations-, Bildungs- und Begegnungsstätte nicht nur für Geowissenschaftler. Neben der noch immer dort stehenden weltweit größten Landbohranlage wird der Besucher bei Veranstaltungen und Sonderausstellungen über aktuelle geowissenschaftliche und geotechnische Themen informiert.
[Bearbeiten] Weblinks
- GFZ Potsdam - ICDP (engl.)
- GFZ Potsdam - Bildmaterial zum KTB
- weitere Informationen zum KTB
- Geozentrum an der KTB
Koordinaten: 49°48'55" N, 12°07'14" O