Kragstuhlmuseum
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Kragstuhlmuseum/Tecta-Archiv, Lauenförde | |
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Standort | |
Staat: | Deutschland |
Ort: | Lauenförde |
Adresse: | Sohnreystr. 10 |
Daten | |
Verwendung: | Museum |
Architekt: | Peter Smithson |
Baustil: | Brutalismus |
Das Kragstuhlmuseum / Tecta-Archiv Lauenförde ist ein privates Museum für Möbeldesign der Moderne. Das 1979 in der Burg Beverungen eröffnete und seit 2004 in Lauenförde beheimatete Museum zeigt eine umfassende Sammlung zur Geschichte des modernen Möbeldesigns mit dem Schwerpunkt der Entwicklung des Kragstuhls.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Sammlungen
- Die Kragstuhlsammlung dokumentiert die Entwicklung des "hinterbeinlosen Stuhls" von der starren Kragkonstruktion bis zum federnden Freischwinger. Das Spektrum der ausgestellten Künstler reicht von Walter Gropius, El Lissitzky ,Mart Stam, Marcel Breuer, Alvar Aalto und Gerrit Rietveld über Ludwig Mies van der Rohe bis zu Alison und Peter Smithson und Stefan Wewerka.
- Das Jean Prouvé-Archiv veranschaulicht mit über 100 Originalen die Konstruktionsprinzipien des französischen Ingenieurs und Architekten.
- In der Sammlung Urmodelle der Moderne sind Stuhl-Originale von Schinkels Gusseisenstühlen bis zu Wewerkas Entwürfen aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts vertreten.
- Die Sammlung Anonyme Aristokraten beinhaltet Fundstücke unbekannter Gestalter, die denen ihrer berühmten Zeitgenossen in nichts nachstehen.
- Im Alison und Peter Smithson-Archiv und im Wewerka-Studio befinden sich Entwürfe, Prototypen und Serienprodukte, die in Zusammenarbeit mit dem Möbelproduzenten Tecta entstanden sind.
[Bearbeiten] Architektur
Das Kragstuhlmuseum ist das letzte Werk des britischen Architekten Peter Smithson. Gemeinsam mit seiner Frau Alison entwarf er in Lauenförde einen Landschaftspark, bestehend aus den Tecta-Produktionsgebäuden und dem Museum. Am 29. September 2003 wurde die erste von drei geplanten Ausstellungshallen eröffnet. Ein Jahr später folgte die Fertigstellung eines weiteren Abschnitts. In der Tradition des Brutalismus dominieren Glas und Stahl als Materialien der aussen rot und innen weiß lackierten Pavillons, die sich um eine grüne Zwischenzone gruppieren. Ein diagonal angelegter Schienenstrang verbindet als architektonisches Zitat des industriellen Hintergrunds der Exponate die Innen- und Aussenräume. Das für den Betrachter auffälligste Element des Museumsgebäudes sind die auf dem Dach installierten „Ten Chairs of Lauenförde“. Der Grundriss des Gebäudes bildet eine markante Zick-Zack-Figur, die einzelne Nischen entstehen lässt, in denen inhaltlich zusammenhängende Gruppen angeordnet sind. "Die Sprache der einzelnen Stühle wird so durch die jeweiligen 'Gefährten' unterstützt", beschrieb Smithson seine Intention.
[Bearbeiten] Literatur
- Bruchhäuser, Axel/ Stuhlmuseum Burg Beverungen (Hrsg.): Der Kragstuhl, Verlag Walther König, Köln 1983/99. ISBN:v0199-s37-3-88375-351-3
- Smithson, Peter/ Unglaub, Karl: Flying Furniture, Verlag Walther König, Köln 2000. ISBN: v0100-s39-3-88375-405-6
- Unglaub, Karl: Kragtische (Cantilever Tables), Verlag Walter König, Köln 2005. ISBN: 388375692X