Krajenka
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Krajenka / Krojanke | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Großpolen | ||
Landkreis: | Złotów | ||
Fläche: | 3,77 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 53° 17' N, 16° 59' O53° 17' N, 16° 59' O | ||
Einwohner: | 3.804 (2005) | ||
Postleitzahl: | 77-430 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 67 | ||
Wirtschaft & Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Posen | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | ||
Fläche: | 192 km² | ||
Einwohner: | 7.192 (2004) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Janusz Szczerbiak | ||
Adresse: | ul. Jagiełły 9 77-430 Krajenka |
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Webpräsenz: | www.krajenka.pl |
Krajenka, deutscher Name Krojanke, ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Großpolen im Kreis Złotów mit 3.804 Einwohnern (2005). In Krajenka befindet sich der Sitz der Stadt- und Landgemeinde (gmina), 7.466 Einwohner (2005).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografische Lage
Krojanke (Krajenka) liegt im Norden der Woiwodschaft Großpolen am Nordufer des Flusses Glumia, 23 Kilometer nordöstlich von Schneidemühl (Piła). Zur Nachbarstadt führen eine untergeordnete Landstraße und eine Eisenbahnlinie. Nach Osten hin verläuft die Krainaer Seenplatte. Die Gmina erstreckt sich über 191,79 km2.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ursprung des Ortes liegt auf dem westlich gelegenen Schlossberg, auf dem sich im Frühmittelalter eine wendische Befestigungsanlage befand. Das Umland war Grenzgebiet zwischen Pommern und Polen, von diesen „Kraina“ genannt. Seit 1343 gehörte die Kraina zum Königreich Polen. Die Stadtgründung geht auf den polnischen Adligen Andrzej Danaborski zurück, der von König Władysław Jagiełło 1420 für den Ort das Magdeburger Stadtrecht erwarb. Als Wappen benutzte die Stadt das Familienwappen seines Gründers. In der Folgezeit trat ein ständiger Wechsel der Stadtherren ein.
Wichtigster Erwerbszweig der Einwohner war die Landwirtschaft, ab 1654 wurde gewerbsmäßig Bier in der Stadt gebraut. Im 18. Jahrhundert versuchte man, mit einer Seidenraupenzucht einen neuen Erwerbszweig zu eröffnen. 1703 wurde im Westflügel des von der Danaborskifamilie errichteten Schlosses für die katholische Gemeinde die St.-Nikolaus-Kirche eingebaut.
Nach der Ersten Teilung Polens von 1772 kam Krojanke, das zu dieser Zeit etwa 900 Einwohner hatte, unter die Herrschaft Preußens und wurde dem Netzedistrikt zugeteilt. Nach der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde die Stadt in den Kreis Flatow im westpreußischen Regierungsbezirk Marienwerder eingegliedert. Die Zahl der Einwohner wuchs ständig, 1857 lebten bereits 2.061 Menschen in Krojanke. Da unter den Zuwanderern viele Evangelische waren, wurde 1846 nach Plänen von Carl Friedrich Schinkel auf dem Markplatz mit dem Bau einer evangelischen Kirche begonnen. An der Straße nach Flatow entstanden zahlreiche neue Wohnhäuser. 1871 wurde am Südufer des Glumiaflusses der Bahnhof für die Preußische Ostbahn eröffnet. In seiner Nähe siedelten sich ein Kalksandstein- und ein Sägewerk an.
Als nach dem Ersten Weltkrieg große Teile Westpreußens an Polen abgegeben werden mussten, wurde Krojanke mit einem Teil des Kreises Flatow in die neu geschaffene Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen eingegliedert. Am 21. Juni 1924 ging Krojanke in die Rechtsgeschichte ein. Durch ein Urteil des Reichsgerichtes wurde der ehemalige Herrschaftsbesitz des preußischen Prinzen Friedrich Leopold, unter anderem Krojanke, als Privateigentum anerkannt und damit eine wichtige Grundsatzentscheidung zu den Entschädigungsansprüchen des deutschen Adels in der Weimarer Republik gefällt. Als 1938 die Provinz Grenzmark aufgelöst wurde, kam Krojanke zu Pommern.
1939 war die Einwohnerzahl auf 3.233 angewachsen. Die meisten flohen Anfang 1945 vor der anrückenden sowjetischen Front. Während der Eroberung wurde Krojanke stark zerstört, im Stadtzentrum blieben nur wenige Häuser erhalten. Als die polnische Verwaltung die Stadt übernommen hatte, gab sie ihr in Anlehnung an das historische Gebiet den slawischen Namen Krajenka. Die noch verbliebenen etwa 150 deutschen Einwohner wurden zwangsweise ausgesiedelt oder mussten die polnische Staatsangehörigkeit annehmen. In die verlassenen Häuser zogen Polen aus den von der Sowjetunion annektierten polnischen Ostprovinzen ein. Anstelle der zerstörten Häuser wurden Wohnblocks errichtet, und erst 1960 wurde mit 3.100 Einwohnern der Vorkriegsstand wieder erreicht.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Fläche der Gemeinde wird zu 47% landwirtschaftlich genutzt. Waldgebiet beträgt 48% der Fläche der Gemeinde. In ihr entwickelte sich vor allem die Holzindustrie, nämlich: Sägemühlen, holzverarbeitende Betriebe und Möbelfabriken. Im geringeren Maß entstanden Nahrungsmittelbetriebe: Bäckereien und Fleischereien. Außerdem wurden verschiedene Dienstleistungsbetriebe gegründet, die den Bedarf der Bevölkerung decken.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Erich Wolfsfeld (* 1884), Graphiker, Maler und Radierer