Kundenprofil
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Ein Kundenprofil ist das Datenabbild des Kaufverhaltens eines individuellen Konsumenten. Die mit dem Kunden durchgeführten Transaktionen werden fortlaufend in einem Datenverarbeitungssystem gespeichert und für Zwecke des Kundenbeziehungsmanagement verwendet. Beispielsweise ermöglicht das Kundenprofil den Anbietern, Werbung individuell gezielt an den Konsumenten zu adressieren, der anhand seines im Kundenprofil gespeicherten Kaufverhaltens mit gewisser höherer, vom Durchschnitt abgehobener Wahrscheinlichkeit als Käufer für das Gut in Frage kommt.
Die Datengewinnung für ein Kundenprofil wird in der Praxis oftmals durch Kundenkarten (beispielsweise Payback-Karte, Happy Digits) realisiert.
Das Profil bietet dem Kunden den Vorteil, dass er „personalisierte“ Werbung erhält, die sich auf Produkte und Leistungen bezieht, die seinem bisherigen Kaufverhalten zufolge am ehesten seinen Bedürfnissen und seinem Geschmack entsprechen könnten.
Ein Kundenprofil ist datenschutzrechtlich jedoch nicht unbedenklich. Ein Beispiel: Ein Kundenkarteninhaber kaufte bislang Familien- und Babyartikel, ersetzt diese nun plötzlich durch Alkohol und Fertiggerichte. Eine Analyse seines Kaufverhaltens lässt nun vermuten, dass er eventuell eine Trennung durchleben musste. Darum wird für ihn personalisierte Werbung bezüglich Autos vom Kombi zum Sportwagen umgestellt; es ist aber im Sinne des Einzelnen fraglich, ob Informationen über seine persönlichen und sachlichen Verhältnisse – von ihm nicht kontrollierbar – verwertet werden.
Deshalb unterliegen die Erstellung und die Arbeit mit Kundenprofilen hierzulande der im Vergleich zur USA strengeren deutschen Rechtsprechung.
Siehe auch: Verbraucherdatenschutz