Lawrence v. Texas
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Lawrence v. Texas | ||||||
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Entschieden 26. Juni 2003 |
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Aussage | ||||||
Ein texanisches Gesetz, welches anale Sexpraktiken zwischen zustimmenden Männern verbietet, verletzt die us-amerikanische Verfassung. | ||||||
Positionen | ||||||
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Angewandtes Recht | ||||||
Verfassung der Vereinigten Staaten, 14. Zusatzartikel | ||||||
Reaktion | ||||||
Bundesweite Abschaffung der gesetzlichen Verbote gegen homosexuellem Verkehr sowie heterosexuelle Praktiken wie Oral- bzw. Analverkehr, da sexuelle Beziehungen zwischen zustimmenden Erwachsenen, sofern sie privat geschehen, der schützenswerten Privatsphäre angehören und strafgesetzlich nicht verboten werden dürfen. |
Lawrence v. Texas ist ein Gerichtsfall, der vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten verhandelt wurde. Dabei ging es um die Aufhebung der so genannten Sodomy Laws. Dies Urteil bedeutete für Schwule in den USA einen ähnlichen großen Erfolg wie einst das Urteil zur Aufhebung der Rassengesetze in Amerika.
[Bearbeiten] Anklage
Der sechzigjährige weiße John Geddes Lawrence und der sechsunddreißigjährige schwarze Tyron Garner waren 1998 von der Polizei beim Sexualakt in Lawrences Wohnung festgenommen worden. Roger Nance, ein homophober Nachbar, rief die Polizei Houston, Texas, USA wegen eines bewaffneten Gangsters, der in seinen Apartmenthaus Amok lief. Die Polizei der Harris County Sheriff Wache fand die beiden Männer während des Geschlechtsaktes, bei dem sie Analsex praktizierten. Die beiden Männer wurden inhaftiert und bekamen eine Geldstrafe von 200 Dollar auferlegt und verbrachten eine Nacht im Gefängnis wegen Vergehens gegen das Gesetz. Gegen diese Strafe legten sie Widerspruch ein.
[Bearbeiten] Urteil des Obersten Gerichtshofs
Am 26. Juni 2003 erklärte der Oberste Gerichtshof mit sechs zu drei Stimmen die Sodomy Laws für ungültig. Dieses Gesetz erklärte gleichgeschlechtlichen Anal- und Oralsex für illegal. In der Begründung führt das Gericht aus, das Verbot habe das von der amerikanischen Verfassung garantierte Recht auf Privatsphäre verletzt.
Mit seiner Entscheidung revidierte das Oberste Gericht ein folgenschweres Urteil aus dem Jahr 1986 : Im Fall Bowers v. Hardwick hatte es das Sodomiegesetz von Georgia mit einer Mehrheit von 5:4 Stimmen für rechtens befunden und die Berufung der Kläger auf die amerikanische Verfassung als facetious (auf Deutsch: „drollig/sarkastisch/witzig“) bezeichnet. Ähnliche Gesetze in Kansas, Missouri und Oklahoma sind ebenso ungültig.
Auch die Sodomie-Gesetze in folgenden anderen Staaten wurden für ungültig erklärt: Alabama, Florida, Idaho, Louisiana, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Virginia und Utah.
Der Nachbar, der sie angezeigt hatte, wurde später zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Urteil als PDF (en) (36 KB)
- Beschreibung des Falls (en)
- Michaela Simon: Lawrence v. Texas, Telepolis, 27. Juni 2003
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