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Leistungsbereitschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Leistungsbereitschaft ist der Begriff für den Willen eines Individuums, eine bestimmte für das Individuum oder die Gesellschaft wichtige, lebensnotwendige oder nützliche Arbeit oder individuelle Tätigkeit auszuüben bzw. zu vollbringen und die notwendige Kraft dafür bereitzustellen. Hierbei steht der Wille zumeist im Einklang mit der zu erwartenden Leistung. Der Begriff der Leistungsbereitschaft definiert sich in den zugrundeliegenden Kompetenzen einer Person, ihren persönlichen Ambiguitäten, charakterlichen Stärken und Schwächen und der Willensstärke des Einzelnen. Hierbei kommen Eigenschaften wie Engagement, Motivation, persönliche Flexibilität, Ausdauer, Zuverlässigkeit, Selbständigkeit und emotionale Intelligenz des Einzelnen zum Tragen.

Leistungsbereitschaft entsteht durch:

  1. ein Motiv, das einer Leistung zugrundeliegt.
  2. die zugrundeliegende Motivation die
a. aus extrinsischem Antrieb entsteht
b. aus intrinsischem Antrieb entsteht
der intrinsische Antrieb für eine Motivation kann in drei Typen eingeteilt werden:
-Affekthandlungen
-Willenshandlungen und
-Gewohnheitshandlungen

Das Motiv stellt somit den eigentlichen Grund dar, eine bestimmte Leistung erbringen zu wollen, während die zugrundeliegende Motivation beschreibt, wie die Bereitschaft, etwas leisten zu wollen oder zu können, entsteht.

Hierbei werden zwei verschiedene Typen der Motivation beschrieben: die von außen durch die Umwelt hervorgerufene Motivation und die von innen kommende, durch das Individuum selbst erzeugte, Motivation, die wiederum in drei verschiedene Subtypen eingeteilt wird und zur Leistungsbereitschaft führt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Motiv

Motive für Leistungsbereitschaft können sein:

  • genetische Faktoren (Intelligenz, Aussehen (in Bezug auf z.B. Models um klarer herauszustellen, was gemeint ist!))
  • Faktoren, die aus der persönlichen Selbststeuerung entstehen (Wettbewerbsdenken, sportlicher Wettkampf, Kampf um Arbeitsplätze, usw.)
  • Umweltfaktoren: (Lerntheorie)
    • sozialer Natur (Teamspirit, Themenzentrierte Interaktion, TZI)
    • ökonomischer Natur (Finanz- und Kapitalmarktbedingt, Stellenabbau, Rationalisierung)
    • ökologischer Natur (Naturschutz, usw.)

[Bearbeiten] Motivation der Leistungsbereitschaft

Die aus extrinsischer Motivation entstandenen Antriebe für die Leistung werden übernommen und intrinsisch auf die eigenen Ziele umgelegt. Hier können verschiedene Phänomene zum Ausdruck kommen:

Im optimalen Fall sind Ziele der Masse und Ziele des Individuums sowie der vorhandene Ehrgeiz der einzelnen Personen soweit übereinstimmend, dass das angestrebte Ziel erreicht werden kann. Ist das der Fall, so wird von positiver Leistungsbereitschaft gesprochen.

Wird die Leistungsbereitschaft eher der Masse angepasst und Ehrgeiz, der als Begriff für eine übermässige Leistungsbereitschaft und einen übermässigen Leistungswillen steht, entfällt zum großen Teil, wenn das Individuum nicht mit den eigenen Zielen und den Zielen, die von außen angedacht sind, übereinstimmt, so wird aus einer positiven Leistungsbereitschaft eine negative Leistungsbereitschaft, und das Individuum fällt in seiner Leistungsfähigkeit zurück. Hier spielen die Formen extrinsischer Leistungsmotivation eine entscheidende Rolle. Die Sozialpsychologie nennt solche Vorgänge Prozessverluste.

Anders sieht es aus, wenn ein Individuum von Anfang an bei einer Aufgabe intrinsisch motiviert ist und aus dieser Motivation heraus seine Leistungsbereitschaft entwickelt. Ist die intrinsische Motivation stark, weil das Individuum mit den eigenen sowie den von außen angetragenen Zielen übereinstimmt, so entfällt ein weiteres Animieren von außen, um die gewünschte Leistung zu erbringen. Diese Leistungen sind aus dem Willen heraus motiviert, eine Leistung zu erbringen, weshalb sie als Willenshandlungen bezeichnet werden. Hier ist die Möglichkeit, die von außen formulierten Ziele zu erreichen, leicht möglich, da Individuum und Gesellschaft einen Konsens bilden.

Ist die Motivation nur mäßig ausgebildet, gemeinsam Ziele zu erreichen, so ist auch die Motivation des Individuums nur mäßig, was sich auf die Leistungsbereitschaft eher negativ auswirkt. Diese Form der Leistungsbereitschaft wird als Gewohnheitshandlung bezeichnet und wird in der Sozialpsychologie und im Managementbereich, hauptsächlich in der Teamentwicklung und im Coaching, als Kriterien für konstante Leistungen gehandhabt.

Anders ist die Leistungsbereitschaft aus dem Affekt heraus zu bewerten, hier geben Gefühle wie Wut, Zorn, Ärger, Liebe, Fürsorge und dergleichen den Antrieb für die Bereitschaft, etwas zu leisten. Ein Beispiel hierfür ist der Aspekt der Geschwisterrivalität, der auch im DSM IV beschrieben wird.

[Bearbeiten] Leistungsbereitschaft in der Pädagogik

In der Pädagogik wird die Leistungsbereitschaft als ein von aussen bewertbarer Prozess gehandhabt, der durch den Begriff der Leistung definiert wird.

Hierbei spielen Charaktereigenschaften des Individuums genauso eine Rolle (beispielsweise Ehrgeiz, Faulheit usw.), wie persönliche Stärken und Schwächen des Einzelnen. Der Pädagoge an sich hat die Aufgabe, die Leistungsbereitschaft des Einzelnen genauso zu fördern und zu stärken, wie alle anderen Kompetenzbereiche des Individuums.

Leistungsbereitschaft erwächst hauptsächlich im Kinderspiel, z.B. den Wettkampfspielen ab ca. dem 7./8. Lebensjahr. Hier ist ein sensibles führen des Pädagogen gefragt, um zu erreichen, dass das Kind den Willen und die Bereitschaft erhält, Leistung zu erbringen.

[Bearbeiten] Leistungsbereitschaft in Beruf und Freizeit

Im Beruf steht die Perfektion im Lichte der Entwicklung. Diese Perfektion kann erreicht werden durch ein stetiges Wissenswachstum und eine permanente Abgleichung mit Faktoren aus der Umwelt, die sich bis in den Freizeitbereich hinein fortsetzen. Hier ist der Wille nach stetigem Lernen eine wichtige Basis um Leistung zu entwickeln und zu fördern. Der Wille des Einzelnen ist sozusagen die Basis für die berufliche Leistungsbereitschaft, die je nach Prämisse durch Affekte oder Gewohnheiten verstärkt oder abgeschwächt zum Tragen kommt.

[Bearbeiten] Quellen

  • Handbuch Soft Skills, Band II, Psychologische Kompetenz
  • Sozialpsychologie,4. aktualisierte Auflage, Elliot Aronson, Timothy D. Wilson, Robin M. Akert, Pearson Studium, München, 2004, S.334, ISBN:3827370841
  • Pädagogik, Bildungsverlag eins H.Stam
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