Lemberg (Moselle)
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Koordinaten: 49° 00′ 18″ N 07° 22′ 48″ O
Lemberg | ||
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Region | Lorraine | |
Département | Moselle | |
Arrondissement | Sarreguemines | |
Kanton | Bitche | |
Geografische Lage | 49° 00′ N 07° 22′ O | |
Höhe | 339 m (251 m–427 m) |
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Fläche | 10,94 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 1.464 Einwohner 134 Einw./km² |
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Postleitzahl | 57620 | |
INSEE-Code | 57390 | |
Website |
Lemberg ist eine französische Gemeinde im Nordosten des Départements (Moselle) in der Region Lorraine. Sie ist Teil des Naturparks Nordvogesen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Lemberg liegt im Nordosten Lothringens, im Département Moselle im Bitscher Ländchen (frz: Pays de Bitche), südlich von Bitche auf einem Hochplateau, von dem zu allen Seiten Bäche abfließen, die sich zum Teil enge Täler in den Sandstein gegraben haben. Nur auf der Hochebene im Westen nach Enchenberg zu ist ein Streifen offenen Landes, während ansonsten die Umgebung dicht bewaldet ist.
Wichtigste von Lemberg ausgehende Gewässer sind im Westen die Schwalb und der im östlich gelegenen Bildmühltal entspringende Moderbach, ein Quellbach der Nördlichen Zinsel. Vielfach sind die Bäche rund um Lemberg zu Teichen aufgestaut.
[Bearbeiten] Geschichte
Lemberg ist zusammengeschlossen aus dem ehemals mit selbständiger Gemarkung versehenen Unteren Dorf und der Hohen Forst auf dem Schlossberg.
Älteste Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit, während aus der gallo-römischen Epoche einige Zeugnisse erhalten sind. 1172 wird erstmals ein Schloss der Grafen von Zweibrücken-Bitsch erwähnt. Anfang des 14. Jahrhunderts verlegt Graf Eberhard I. die Residenz nach Bitsch.
Zu Lemberg gehörte einige Zeit auch das südwestlich im Tal gelegene Städtchen
Münzthal , heute ein Industrieort mit namhafter Kristallfabrikation.
Im Zweiten Weltkrieg war Lemberg besonders von Dezember 1944 bis zum 15. April 1945 Schauplatz schwerer Kämpfe und Bombardierungen, die den Ort weitgehend zerstörten und viele Opfer forderten.
Lemberg war von 1792 bis 1802 kurzzeitig Hauptort eines eigenständigen Kantons und ist seither Bitche zugeordnet.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr
Aus der Glasmacherei entwickelte sich im Süden des Bitscher Ländchens Ende des 19. Jahrhunderts ein breites Spektrum von Betrieben der Kristallglasherstellung und –bearbeitung, deren Produkte auch auf den Märkten in weitem Umkreis durch Reisende und Marktbeschicker vertrieben wurden. Zentrum war Münzthal (frz: Saint-Louis-lès-Bitche), wo auch heute noch eine renommierte Kristallfabrikation besteht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts partizipierte auch Lemberg an dieser Entwicklung und hatte eine bedeutende Glasindustrie. Davon sind heute noch einige Betriebe geblieben, die Kristallglas handwerklich bearbeiten.
Der auf einer Höhe von etwa 400 m gelegene Bahnhof von Lemberg an der Strecke Saareguemines – Bitche ist der höchstgelegene Bahnhof im Département Moselle. Lemberg liegt an der Kreuzung der Départementsstraßen D 37 und D 36.
[Bearbeiten] Freizeit und Tourismus
Lemberg im Biosphärenservat Pfälzerwald/Nordvogesen ist ein idealer Wanderstützpunkt. Der Vogesenklub unterhält zahlreiche Wegemarkierungen und auch seit 1968 eine Berghütte unterhalb der Cascades des Odines, die großen Zuspruch findet. Außerdem sind in Lemberg gute Unterkünfte und Restaurants vorhanden.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die wichtigsten vor- und frühgeschichtlichen Stätten können auf einem archäologischen Rundweg erkundet werden.
Die Darstellungen auf dem Dreibilderfelsen im Bildmühltal werden in das 5. Jahrhundert datiert.
Kreuzweg von 1875.
Bei manchen Glashandwerkern besteht die Möglichkeit zur Werkstattbesichtigung.