Liegen lernen
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liegen lernen ist ein Roman des Bochumer Schriftstellers Frank Goosen aus dem Jahr 2000, der die Jugend und das Erwachsenwerden im Westdeutschland der 80er und 90er Jahre beschreibt. Der Roman wurde 2003 verfilmt.
[Bearbeiten] Handlung
Der Roman erzählt die Geschichte von Helmut, der 1982 sein politisches Engagement als Oberstufenschüler beginnt - nicht jedoch aus reiner Überzeugung, sondern um die Schülersprecherin Britta zu beeindrucken. Der zeithistorische Hintergrund (NATO-Doppelbeschluss, Contras und Sandinisten in Nicaragua, Dritte-Welt-Bewegung) gibt den beiden viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit; taucht im Roman allerdings auch nur als Hintergrundhandlung auf, ebenso die Musik jener Tage, die auch beiläufig erwähnt wird. Trotzdem wird liegen lernen als Zeitgeistroman angesehen. Helmut und Britta kommen sich bei der Studienfahrt nach West-Berlin näher. Helmut macht einige Monate später am Heiligabend schließlich mit Britta erste sexuelle Erfahrungen, die beiden sind ein Liebespaar. Als Britta zu ihrem Vater nach San Francisco zieht, bleibt Helmut verstört zurück. Der briefliche Kontakt wird von ihrer Seite rasch abgebrochen, weil sie einen neuen amerikanischen Freund hat.
Helmut macht das Abitur und beginnt anschließend nach Rückstellung vom Wehrdienst mit dem Studium der Geschichte und der Politik. Auch wenn Stadt und Universität nie explizit erwähnt werden, so ist jedoch an den Schilderungen leicht zu erkennen, dass es sich um Bochum - Goosens Heimatstadt - und die Ruhr-Universität Bochum handelt, das Rachmaninov ist, wie Goosen auf einer Lesung erzählte, natürlich das Oblomov in der Nähe des Bochumer Hauptbahnhofs. Die Verfilmung hingegen spielt in Düsseldorf, die Anfangsszene in der Aula der Heinrich-Heine-Gesamtschule Düsseldorf, die Uni ist die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Helmut beginnt einige Beziehungen, einzige längerfristige Beziehung bleibt dabei diejenige mit seiner ehemaligen Mitschülerin Gisela, die an der gleichen Universität Medizin studiert. Diese Beziehung setzt er nach einiger Zeit jedoch aufs Spiel, da sie einen sehr konventionellen Lebensentwurf hat, der Helmut nicht entspricht, so dass er parallel ein Verhältnis mit Barbara, einer ihrer Mitbewohnerinnen, beginnt. Britta hat er nie vergessen.
Helmut beginnt eine Beziehung nach der anderen, mit einer 41-jährigen Sportjournalistin, mit einer 10 Jahre älteren Dozentin seiner Hochschule und ein paar anderen Frauen. Derweil sucht er immer nach Spuren seiner ersten Liebe. Den Mauerfall erlebt er im Bett.
Am Tag des Mauerfall ruft sein Schulfreund Mücke ihn an, er hat Britta in Berlin gesehen, nach einiger Suche findet Helmut seine Jugendliebe. Sie hat sich jedoch stark verändert. Mücke eröffnet ihm zudem, dass Britta mehrere Beziehungen hatte und er in der Schule keineswegs der einzige war, der etwas mit Britta hatte. Der verstörte Helmut irrt in den 90er Jahren weiter herum, seine Eltern lassen sich derweil scheiden („Bin ich hier bei ‚Verstehen Sie Spaß?‘?“).
Schließlich findet er 1998, im Alter von 32 Jahren, mit Tina eine Frau, mit der er zusammenbleiben will. Diese möchte jedoch ein Kind von ihm. Zuvor möchte er jedoch noch einmal Britta sehen und reist nach Berlin.