Ligasystem
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Das Ligasystem dient im nationalen Sport der Einteilung von Mannschaften in unterschiedlich starke Spielklassen (Ligen). Die Zuordnung zu einer Liga erfolgt entsprechend der sportlichen Leistung.
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[Bearbeiten] Austragungsmodus
Ligasysteme bieten einer riesigen Anzahl von Mannschaften möglichst gleiche Wettkampfbedingungen über eine ganze Saison. Allgemein gilt: je höher die Spielklasse, desto großflächiger die Region, in der gespielt wird. Um Reisekosten niedrig zu halten, werden besonders oft untere Ligen in mehrere Staffeln aufgeteilt. Am Saisonende wird der Tabellenerste einer Liga in der Regel Meister. Meist steigen die Erstplatzierten in die nächst höhere Liga auf und die Letztplatzierten in die nächst niedrigere Liga ab. Der in den meisten Sportarten übliche Austragungsmodus ist jeder gegen jeden (engl. Round Robin). Dabei treten mindestens 3 Mannschaften in einer Gruppe gegeneinander an. Zum Ausgleich von Heimvorteil wird dieses System meist in einer Hin- und Rückrunde ausgetragen (engl. Double Round Robin). Je Wettkampf werden Punkte vergeben, die über das Spieljahr addiert werden. Daraus ergibt sich schon während der laufenden Saison innerhalb einer Liga eine Rangfolge, welche mittels Tabelle veranschaulicht wird. Bei nationalen Meisterschaften mit 14 bis 24 Mannschaften erstreckt sich eine Spielrunde meist über ein ganzes Jahr. Bei 12 oder weniger Mannschaften wird die Saison oft in einer Doppelrunde gespielt, das bedeutet jeder trägt gegen Jeden 2 Heim- und 2 Auswärtspartien aus. Bei 12 Mannschaften wird die Liga auch manchmal noch anders aufgeteilt. z.B. wird die Meisterschaft nach einer Hin- + einer Rückrunde in sogenannte Play-Offs geteilt, weil es sonst zu viele Spiele gäbe. Z.B. Ein Meister-Play-Off mit 6 Mannschaften + ein Abstiegs-play-off mit ebenfalls 6 Mannschaften. Dadurch gibt es insgesamt statt 44 Runden nur 32 Runden. Manchmal wird auch System Gespielt, wo jede Mannschaft insgesamt 3 mal gegen jede andere spielt, was jedoch zu Ungerechtigkeiten beim Heimvorteil führt. Beispiele dafür sind die zweite Spielklasse Österreichs sowie die Scottish Premier League. Weitere Modi sind der Pokalmodus mit dem K.-o.-System, der Best-Off-Modus oder es gelten Mannschaften von vorn herein als "gesetzt". Kombinationen daraus sind ebenso möglich, das legt jeder Sportverband selbst fest.
[Bearbeiten] Abgrenzung zu Pokalwettbewerben oder Qualifikationsturnieren
Der Ligaspielbetrieb erfolgt kontinuierlich Jahr für Jahr im Gegensatz zu Pokalwettbewerben oder Qualifikationsturnieren (z. B. für die Fußball-Weltmeisterschaft), die ereignisbezogen ausgetragen werden. Bei Pokalwettbewerben und Qualifikationsturnieren treffen in der Regel Teilnehmer mit sehr unterschiedlichem Leistungsvermögen aufeinander.
[Bearbeiten] Nationale und internationale Ligen / Sonderfall Nordamerika
Es gibt auf internationaler Ebene in den meisten Sportarten kein Ligasystem mit Auf- und Absteigern. In Europa existieren in manchen Sportarten (z. B. Fußball, Basketball, Eishockey) jedoch oft Ligen der besten Mannschaften. Auf nationaler Ebene werden Meisterschaften in Mannschaftssportarten grundsätzlich im Ligasystem ausgetragen. Den Unterschied hierzu bilden die USA und Kanada, wo geschlossene Profiligen ohne Auf- und Absteiger üblich sind (Beispiele: National Basketball Association oder National Football League). In unterklassigen Ligen spielen im Normalfall Farmteams der Organisationen, die eine Mannschaft in der Profiliga stellen. Die Anzahl der Teams in den Profligen wurden und werden stets vergrössert.
[Bearbeiten] Rangfolge
Jedes Spiel oder jeder Wettkampf endet mit Sieg (2 bzw. 3 Punkte) oder Niederlage, in den meisten Ballsportarten sind auch Unentschieden möglich (1 Punkt). Dem entsprechend werden pauschal Punkte vergeben, parallel werden die im Wettkampf erzielten Tore, Treffer u.s.w. gezählt. Dies alles wird über ein Spieljahr addiert. Dadurch ergibt sich innerhalb einer Liga oder Staffel schon während der laufenden Saison eine Rangfolge, welche mittels Tabelle veranschaulicht wird. Beispiel Fußball: Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entscheidet je nach Festlegung: Tordifferenz , Anzahl der erzielten Tore aus allen Gruppenspielen, die direkten Begegnungen der punktgleichen Mannschaften gegeneinander (Anzahl Punkte, Torverhältnis, erzielte Tore). Die Reihenfolge der einzelnen Kriterien variiert jedoch nach Verband und Wettbewerb.
[Bearbeiten] Deutschland
[Bearbeiten] Allgemein
Je nach Sportart oder Region besitzen die einzelnen Spielklassen unterschiedliche Bezeichnungen:
- Bundesliga (Spielbetrieb bundesweit)
- Regionalliga(Spielbetrieb halbbundesweit, 1 Regionalliga im Norden, eine im Süden)
- Oberliga (Spielbetrieb länderübergreifend, je Bundesland oder in NRW zwei Oberligen)
- Verbandsliga / Landesliga / Landesklasse (Spielbetrieb je Bundesland oder überregional)
- Bezirksoberliga / Bezirksliga / Bezirksklasse (Spielbetrieb regional)
- Kreisliga / Kreisklasse (Spielbetrieb lokal)
[Bearbeiten] Fußball
Im deutschen Fußball bestehen je nach Region bis zu 13 Ligen, siehe Fußball-Ligasystem in Deutschland.Die beiden höchsten Spielklassen sind zurzeitdie erste und zweite Fußball-Bundesliga. Ab der Saison 2008/2009 wird eine 3. Bundesliga eingeführt. Die erste Bundesliga ermittelt den Deutschen Meister. Am unteren Ende der Skala befinden sich die Kreisklassen (Übersicht).
[Bearbeiten] Österreich
[Bearbeiten] Fußball
- Bundesliga (Bundesliga und Erste Liga)
- Regionalliga (eingeteilt in West, Mitte und Ost)
- Landesliga (Spielbetreib immer je Landesverband)
Unterhalb der Landesliga ist die Einteilung je nach Landesverband unterschiedlich. In Wien folgt beispielsweise nach der Landesliga (Wiener Liga) die Oberliga und die 1., 2. und 3. Klasse, wobei alle Spielklassen unterhalb der Landesliga in die Staffeln A und B unterteilt sind, wobei eine Staffeleinteilung nicht in allen Bundesländern vorhanden ist.
[Bearbeiten] Schweiz
[Bearbeiten] Allgemein
Im Normalfall sind die Bezeichnungen der verschiedenen Ligen in allen Sportarten gleich bezeichnet:
- Nationalliga A, Abk. NLA
- Nationalliga B, Abk. NLB
- 1. Liga (in vereinzelten Sportarten wird die dritthöchste Liga als Nationalliga C, Abk. NLC, bezeichnet, unter anderem im Tennis)
- 2. Liga
- 3. Liga
- 4. Liga (im Eishockey ist dies die unterste Liga)
- 5. Liga (nur in den wenigsten Sportarten)
Eine Ausnahme schuf der Schweizerische Handball-Verband, der seine höchste Klasse Swiss Handball League und die zweithöchste schlicht Nationalliga nennt. Diese Bezeichnungen werden auf die Saison 2007/08 hin jedoch wieder in die für die Schweiz allgemein gültigen Namen umbenannt.
[Bearbeiten] Fussball
- Axpo Super League
- Challenge League
- 1. Liga
- 2. Liga interregional
- 2. Liga regional
- 3. Liga
- 4. Liga
- 5. Liga
Von jeder Liga kann in die nächste höher oder nächst tiefere auf- bzw. abgestiegen werden.
Axpo Super League sowie Challenge League führt die Swiss Football League durch, 1. Liga und 2. Liga interregional (Amateurliga) sind als eigenständige Kammern in den Schweizerischen Fussballverband integriert. Die Meisterschaften in den vier untersten Ligen werden von den 13 Regionalverbänden des Fussballverbandes organisiert. Dies sind entweder reine Kantonalverbände (insgesamt 8, z.B.: Aargauischer Fussballverband, Waadtländer Fussballverband), die an vereinzelte Vereine nahe einer Kantonsgrenze Ausnahmen aussprechen können, oder überkantonale Verbände (insgesamt 5, z.B.: Ostschweizer Fussballverband, Fussballverband Region Zürich, Innerschweizer Fussballverband).