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National Basketball Association

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die US-amerikanische National Basketball Association (NBA) ist die weltweit mit Abstand stärkste und populärste Basketball-Profiliga.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als offizielles Gründungsdatum der NBA gilt der 6. Juni 1946, der Gründungstag der Vorgängerliga Basketball Association of America (BAA) in New York. Treibende Kraft für die Gründung des Verbandes waren die Besitzer und Betreiber von Sportarenen, die ihr Geld hauptsächlich mit Eishockey, vor allem in der NHL, verdienten und auf diesem Weg eine Auslastung für ihre Hallen und eine zusätzliche Geldeinahme suchten. Erster Präsident der Liga und BAA-Vorsitzende wurde daher auch Maurice Podoloff, der damalige Präsident der NHL, nach welchem bis heute die MVP-Trophy benannt ist. Jedoch stand die BAA zu Anfang noch unter einem schlechten Stern. Sie wies zwar zu ihrer Gründung, im Gegensatz zu den meisten anderen Profiligen der damaligen Zeit, eine solide Finanzierung auf, es mangelte ihr aber an guten Spielern. Erschwerend kam hinzu, dass sich bereits nach dem ersten Jahr vier Mannschaften aus der Liga zurückzogen. Deshalb wurde am 3. August 1949 die National Basketball League (NBL) übernommen, nachdem bereits 1948 drei Teams aus der NBL in die BAA wechselten, und die Liga schließlich in National Basketball Association umbenannt. Bis heute werden daher die BAA-Champions von 1947 bis 1949 auch als NBA-Champions geführt.

Anfangs fristete die NBA ein Schattendasein neben der College-Liga NCAA. Diese geriet jedoch 1951 durch einen landesweiten Bestechungsskandal, dem sog. point shaving, in Verruf, wodurch die NBA an Popularität gewann. Zahlreiche College-Stars spielten nun für die NBA, unter anderem Joe Fulks und Jim Pollard. 1950 wurde die Liga auch für Farbige geöffnet und Earl Lloyd ging als erster schwarzer NBA-Spieler in die Geschichte ein, obwohl Chuck Cooper noch vor ihm gedraftet wurde, jedoch sein erstes Spiel einen Tag später als Lloyd antrat.

Anfang der 1950er dominierte vor allem ein Team die Liga: die Minneapolis Lakers. Ihr wichtigster Spieler war der 2,08 m große Center George Mikan, der erste Superstar der NBA. Obwohl er relativ langsam und schwerfällig war, konnte ihn keine Verteidigung unter dem Korb stoppen. Da durch seine drückende Dominanz das Ligageschehen einseitig zu werden drohte, änderte man die Spielregeln. 1952 erweiterte man die Zone unter dem Korb, um die Center zu mehr Bewegung zu zwingen und das Spiel auf die Flügel zu verlagern. Die Folge war jedoch, dass weniger geworfen wurde und es dadurch zu häufigeren Foul-Spiel kam, um in Ballbesitz zu gelangen und so das Herunterspielen der Spieluhr durch den Gegner zu verhindern. Bei einigen Spielen 1953 pfiffen die Schiedsrichter über 100 Fouls. Der NBA rannten erneut die Zuschauer davon, und man beschloss, das Basketballspiel grundlegend zu verändern.

Am 23. April 1954 wurde nach einer Idee des Teambesitzers Danny Biasone die sogenannte Wurfuhr (eng.: shot clock) eingeführt. Nach der dazugehörenden Regel, der 24-Sekunden-Regel, muss ein Team in 24 Sekunden mindestens einmal auf den Korb geworfen haben. Geschieht dies nicht, wechselt der Ballbesitz. Diese Regel war ein Meilenstein für die Entwicklung des Basketballs und wurde nach und nach auch von der NCAA und der FIBA übernommen.

Die 1960er gelten heute als die Jahre der Celtics-Dynastie, da die Mannschaft der Boston Celtics zwischen 1957 und 1969 insgesamt elf Meisterschaften gewann, davon acht hintereinander. Obwohl die meisten Spieler aus den Celtics-Meistermannschaften heute Mitglieder der Basketball Hall of Fame sind, verbindet man mit der Celtics-Dynastie hauptsächlich zwei Namen; den des Trainers, Red Auerbach, sowie den des Anführers und wichtigsten Spielers, Bill Russell.

Nach dem Ende der Celtics-Vorherrschaft begann eine Art „Dunkle Epoche“ der NBA. Das Spielniveau sank ab, das Zuschauerinteresse ließ nach. Zum einen weil sich die NCAA 20 Jahre nach dem Bestechungsskandal langsam wieder erholte, zum anderen weil 1967 eine Konkurrenzliga namens American Basketball Association (ABA) gegründet wurde. Diese begann nach und nach Spieler aus der NBA abzuwerben, u.a. Rick Barry, damals einer der Topstars. Ebenso erlaubte sie Spielern auch ohne abgeschlossene College-Ausbildung die Teilnahme am Spielbetrieb, und so wurde 1974 mit Moses Malone dem ersten Highschool-Spieler ein Profivertrag gegeben.

Mitte der 1970er geriet die ABA jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, was am 17. Juni 1976 zur Übernahme durch die NBA führte. Es wurden allerdings nur vier der neun ABA-Teams in die NBA aufgenommen: die Nuggets, Pacers, Spurs und Nets. Ebenso wurden einige ABA-Neuheiten ins NBA-Regelwerk übernommen, beispielsweise die Dreipunktelinie oder der Slam-Dunk-Contest.

Die 1980er sind heute als die Jahre der Lakers-Celtics-Rivalität bekannt. Die Hauptakteure hießen Larry Bird und Magic Johnson, die sich 1979 auch schon im Endspiel um die College-Meisterschaft gegenüberstanden. Bird führte die Celtics zu drei Meisterschaften, Magic gewann mit den Lakers sogar fünf. Dreimal standen sie sich im Finale um die Meisterschaft sogar direkt gegenüber. Die Ära endete abrupt, als Magic Johnson am 7. November 1991 nach der Diagnose „HIV positiv“ zurücktrat. Ein Jahr später beendete Larry Bird seine Karriere.

Die Bühne war frei für einen neuen Star, und Michael Jordan wurde zum neuen Superstar. Jordan gewann mit den Chicago Bulls zwischen 1991 und 1998 sechs Meisterschaften, und machte durch seine spektakuläre Spielweise die NBA in der ganzen Welt populär. Jordans Rücktritt am 13. Januar 1999 hinterließ ein Vakuum, das kein Spieler der NBA füllen konnte. Die Popularität der Liga sank vor allem in den USA erneut ab. Dazu kam, dass die Gehälter der meisten Spieler ins Unermessliche wuchsen, was die Teambesitzer nun nicht mehr bezahlen wollten. Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag (Collective Bargaining Agreement, CBA) scheiterten, und so kam es zum Spielerstreik, dem Lockout.

Die Lockout-Season 1998/99 markiert den Übergang von der Jordan-Ära zur heutigen NBA. Seit der Saison 1999/2000 galt Shaquille O'Neal als zentrale Figur der NBA, und auch wenn er nie Jordans Popularität erreichte, war er ihm in puncto Dominanz ebenbürtig wenn nicht gar überlegen. Ebenfalls eine wichtige Figur in dieser Zeit war das junge Supertalent Kobe Bryant, der zusammen mit O'Neal bei den Lakers spielte. O'Neals und Bryants Lakers gewannen 2000 bis 2002 drei Meisterschaften in Folge, 2003 unterlagen sie knapp dem späteren Champion San Antonio Spurs. 2004 unterlagen die favorisierten Lakers dem Ostmeister Detroit Pistons, woraufhin die Mannschaft auseinander brach. Für die Saison 2004/05 galten die Kräfteverhältnisse als ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Am Ende setzten sich erneut die San Antonio Spurs durch und gewannen gegen die Detroit Pistons die Meisterschaft.

Die NBA hat sich unter der Regie von David Stern zu einem florierenden Wirtschaftsunternehmen entwickelt. Die Liga, ursprünglich mit elf Teams gestartet, von denen heute nur noch die Celtics, die Knicks und die Warriors dabei sind, erweiterte sich bis 2004 auf 30 Teams. Zum 50. Geburtstag der Liga 1996 wurde eine Frauenliga, die Women's National Basketball Association (WNBA) gegründet. Ebenso gelang Stern die Popularisierung von Basketball in der Welt, wodurch in den letzten Jahren immer mehr ausländische Spieler in die NBA wechselten, so etwa der chinesische Center Yao Ming, der französische Guard Tony Parker oder der Würzburger Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks.

Teams

Die NBA ist in Western Conference und Eastern Conference unterteilt, die wiederum in je drei Divisions gegliedert sind.

NBA-Teams, Conferences und Divisions.
NBA-Teams, Conferences und Divisions.

In einer regulären Saison (Regular Season) spielt jedes Team je viermal gegen die vier Mannschaften aus der eigenen Division (16 Spiele), je drei- bis viermal gegen die zehn Mannschaften aus den anderen Divisions der eigenen Conference (36 Spiele) und je zweimal gegen die fünfzehn Mannschaften aus der anderen Conference (30 Spiele). Jedes Team bestreitet somit vor den Play-offs 82 Spiele.

Anhand der Tabelle werden die Play-offs ermittelt, in denen, ähnlich wie im Tennis, die besten acht Mannschaften jeder Conference in einem K.-o.-System gegeneinander antreten (der Erste gegen den Achten, der Zweite gegen den Siebten usw.). Die drei Divisionsieger und der beste Zweite werden dabei entsprechend ihrer Bilanz an eins bis vier gesetzt, die restlichen vier besten Teams der Conference nehmen die Plätze dahinter ein. Gespielt wird eine Serie von maximal sieben Spielen (eng. best of seven). Somit gewinnt das Team die Runde, das als erstes vier Siege verbuchen konnte. In den Play-off-Runden wird der Ost- bzw. West-Meister gekürt. Diese beiden Mannschaften spielen dann abschließend in der sogenannten Finalserie, die ebenfalls nach dem Modus best of seven ausgetragen wird, um die Larry O'Brien Championship Trophy.

Berühmte Spieler

Deutsche NBA-Spieler

  • Uwe Blab (Dallas Mavericks, San Antonio Spurs)
  • Shawn Bradley (Dallas Mavericks; besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft und war Mitglied der DBB-Auswahl)
  • Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks)
  • Detlef Schrempf (Dallas Mavericks, Indiana Pacers, Seattle SuperSonics, Portland Trailblazers)
  • Christian Welp (Philadelphia 76ers, San Antonio Spurs, Golden State Warriors)

Individuelle Auszeichnungen

Die NBA vergibt nach jeder Saison eine Reihe von Auszeichnungen an einzelne Spieler. Die älteste ist die Nominierung zum All-NBA-Team, eine Auswahl der besten zehn (seit 1988/89: der besten 15) Spieler der NBA. Diese Auswahl ist in zwei (seit 1988/89: drei) Teams unterteilt und wird seit der ersten NBA- bzw. BAA-Saison 1946/47 von Sportjournalisten gewählt.

Zur Saison 1955/56 führte man eine Auszeichnung für den wertvollsten Spieler (eng.: Most Valuable Player, kurz MVP) ein. Die dazu gehörige Trophäe ist nach Maurice Podoloff, dem ersten Liga-Präsidenten benannt. Bis 1980 wurde der MVP von den NBA-Profis gewählt, was dazu führte, dass unbeliebte Spieler wie Rick Barry die Auszeichnung nie gewannen, obwohl sie sie verdient hätten. Seit der Saison 1980/81 wird auch die MVP-Auszeichnung von einer Jury aus Sportjournalisten vergeben.

Noch vor der Einführung des MVP wurde eine Auszeichnung an den besten Neuling der Liga, den sog. Rookie of the Year vergeben. Seit der Saison 1952/53 gibt es diesen Titel, dessen Trophäe nach Eddie Gottlieb, einem Gründungsmitglied der NBA und Teambesitzer der „Warriors“, benannt ist.

Bei den NBA-Finals 1969 wurde erstmals eine Auszeichnung für den besten Spieler der Finalserie vergeben, den sog. Finals MVP. Jerry West war in jenem Jahr der erste und einzige Spieler, der die Auszeichnung gewann, obwohl er aus der Verlierermannschaft kam. Bis heute ist es ungeschriebenes Gesetz, dass der Finals-MVP nur aus der Siegermannschaft kommen kann.

Um auch die besten Verteidiger der Liga zu würdigen wurde 1968/69 die Wahl zum All-Defensive-Team eingeführt. Genau wie beim All-NBA-Team werden dabei die zehn besten Verteidiger zu je zwei Teams zusammengestellt.

In der Saison 1982/83 kamen wieder gleich zwei Neuerungen hinzu: Zum einen wurde zusätzlich zum All-Defensive-Team auch ein Defensive Player of the Year gewählt, zum anderen wurde eine Auszeichnung für den wertvollsten Bankspieler, der Sixth Man Award, geschaffen.

Seit 1985/86 wird außerdem der Spieler ausgezeichnet, der sich im Vergleich zur vorherigen Spielzeit am meisten verbessert hat (Most Improved Player Award kurz: MIP).

Eine Art Auszeichnung können auch die Fans verleihen, indem sie per Voting die fünf besten Spieler jeder Conference für das NBA All-Star Game nominieren.

NBA-Champions

Saison 1946/47 bis 1979/80
Saison Sieger Ergebnis Verlierer
1946-47 Philadelphia Warriors 4-1 Chicago Stags
1947-48 Baltimore Bullets 4-2 Philadelphia Warriors
1948-49 Minneapolis Lakers 4-2 Washington Capitols
1949-50 Minneapolis Lakers 4-2 Syracuse Nationals
1950-51 Rochester Royals 4-3 New York Knicks
1951-52 Minneapolis Lakers 4-3 New York Knicks
1952-53 Minneapolis Lakers 4-1 New York Knicks
1953-54 Minneapolis Lakers 4-3 Syracuse Nationals
1954-55 Syracuse Nationals 4-3 Ft. Wayne Pistons
1955-56 Philadelphia Warriors 4-1 Ft. Wayne Pistons
1956-57 Boston Celtics 4-3 St. Louis Hawks
1957-58 St. Louis Hawks 4-2 Boston Celtics
1958-59 Boston Celtics 4-0 Minneapolis Lakers
1959-60 Boston Celtics 4-3 St. Louis Hawks
1960-61 Boston Celtics 4-1 St. Louis Hawks
1961-62 Boston Celtics 4-3 Los Angeles Lakers
1962-63 Boston Celtics 4-2 Los Angeles Lakers
1963-64 Boston Celtics 4-1 San Francisco Warriors
1964-65 Boston Celtics 4-1 Los Angeles Lakers
1965-66 Boston Celtics 4-3 Los Angeles Lakers
1966-67 Philadelphia 76ers 4-2 San Francisco Warriors
1967-68 Boston Celtics 4-2 Los Angeles Lakers
1968-69 Boston Celtics 4-3 Los Angeles Lakers
1969-70 New York Knicks 4-3 Los Angeles Lakers
1970-71 Milwaukee Bucks 4-0 Baltimore Bullets
1971-72 Los Angeles Lakers 4-1 New York Knicks
1972-73 New York Knicks 4-1 Los Angeles Lakers
1973-74 Boston Celtics 4-3 Milwaukee Bucks
1974-75 Golden State Warriors 4-0 Washington Bullets
1975-76 Boston Celtics 4-2 Phoenix Suns
1976-77 Portland Trail Blazers 4-2 Philadelphia 76ers
1977-78 Washington Bullets 4-3 Seattle Supersonics
1978-79 Seattle Supersonics 4-1 Washington Bullets
1979-80 Los Angeles Lakers 4-2 Philadelphia 76ers
Saison 1980/81 bis heute
Saison Sieger Ergebnis Verlierer
1980-81 Boston Celtics 4-2 Houston Rockets
1981-82 Los Angeles Lakers 4-2 Philadelphia 76ers
1982-83 Philadelphia 76ers 4-0 Los Angeles Lakers
1983-84 Boston Celtics 4-3 Los Angeles Lakers
1984-85 Los Angeles Lakers 4-2 Boston Celtics
1985-86 Boston Celtics 4-2 Houston Rockets
1986-87 Los Angeles Lakers 4-2 Boston Celtics
1987-88 Los Angeles Lakers 4-3 Detroit Pistons
1988-89 Detroit Pistons 4-0 Los Angeles Lakers
1989-90 Detroit Pistons 4-1 Portland Trail Blazers
1990-91 Chicago Bulls 4-1 Los Angeles Lakers
1991-92 Chicago Bulls 4-2 Portland Trail Blazers
1992-93 Chicago Bulls 4-2 Phoenix Suns
1993-94 Houston Rockets 4-3 New York Knicks
1994-95 Houston Rockets 4-0 Orlando Magic
1995-96 Chicago Bulls 4-2 Seattle Supersonics
1996-97 Chicago Bulls 4-2 Utah Jazz
1997-98 Chicago Bulls 4-2 Utah Jazz
1998-99 San Antonio Spurs 4-1 New York Knicks
1999-00 Los Angeles Lakers 4-2 Indiana Pacers
2000-01 Los Angeles Lakers 4-1 Philadelphia 76ers
2001-02 Los Angeles Lakers 4-0 New Jersey Nets
2002-03 San Antonio Spurs 4-2 New Jersey Nets
2003-04 Detroit Pistons 4-1 Los Angeles Lakers
2004-05 San Antonio Spurs 4-3 Detroit Pistons
2005-06 Miami Heat 4-2 Dallas Mavericks
2006-07
2007-08
2008-09
2009-10
2010-11
2011-12
2012-13
2013-14

Literatur

  • Mike Carlson und Jens Plassmann: NBA Basketball. Stars & Stories, Reinbek bei Hamburg 1994. ISBN 3-499-19435-X
  • Terry Pluto: Tall Tales. The Glory Years of the NBA, Lincoln (Nebraska) 1992. ISBN 0671742795 (engl.)

Weblinks

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