Mantawitz
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Mantawitze sind spezielle Witze, die auf die angeblichen Charaktereigenschaften typischer Mantafahrer, das Image des Opel Manta und teilweise auch auf die angeblich typische Partnerin des typischen Mantafahrers, eine (blonde/blondierte) Frisöse, abzielen.
Der Manta ist ein erfolgreiches Modell der Automarke Opel, das während Teilen seiner Produktionszeit in Konkurrenz zum VW Golf GTI stand, und das insbesondere in der späteren Phase seines Produktionszyklus' und der Zeit danach einen Kultstatus erreichte. Während dieser Status jedoch bei seinen Liebhabern positiv besetzt ist, ist er bei großen Bevölkerungsteilen extrem negativ belegt. Der Manta gilt diesem Personenkreis als billiges Möchtegern-Sportvehikel, dem Besitzer wird geringer sozialer Status und geringe Intelligenz unterstellt. Auch die Neigung von Mantafahrern zum Basteln an ihren Fahrzeugen wird bei diesem Modell negativ gesehen. Der reale Hintergrund liegt darin, dass Opel lange am Heckantrieb festhielt. Außerdem waren die damaligen Opel im Prinzip robust und zuverlässig gebaut, mit wenigen Ausnahmen: Die Wasserpumpe neigte jahrzehntelang zu Undichtigkeiten, meist mit Folgeschäden wie durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen oder Schlimmeres. Auch neigte ein bestimmtes Vergaserteil, die Pulldowndose, zum Versagen, was den Motor lahmlegte; gerne mitten auf der Kreuzung. Für handwerklich Geschickte waren diese Schwächen aber ganz gut im Griff zu halten. Wie die meisten Autos der damaligem Zeit waren auch Opel ausgesprochene Schnellroster, die ab einem gewissen Alter geschweißt werden mussten und bei der Gelegenheit mit Tuning-Kits nachgerüstet wurden, oft angelehnt an die damaligen Rallye-Opel (z.B. mit Walter Röhrl). Wer also ein fahraktives, gebrauchtes, alltagstaugliches Auto für wenig Geld wollte und basteln, am Besten auch schweißen konnte, kaufte sich also einen Opel Kadett B oder C, meist das Coupe, einen Ascona A oder b, oder eben einen Manta. Wie bei VW waren auch bei Opel die Ersatzteile relativ günstig.
So wurden Mantafahrer zum idealen Spottobjekt und entstanden eine große Anzahl von Mantawitzen; stellvertretend für B- und C-Kadett- sowie A- und B-Asconafahrer. Das liegt offensichtlich daran, dass zwischenzeitlich der D-Kadett und der C-Ascona herauskamen; mit Frontantrieb. Die größeren Opel waren dagegen für diesen Typ Opelfan schlicht uninteressant.
Der typische Mantafahrer in diesen Witzen trägt den Namen "Manni", als Schuhe "Mantaletten" (Cowboystiefel) und auf dem Kopf eine "Vokuhila"-Frisur. Er lässt beim Fahren den Ellenbogen durch das geöffnete Seitenfenster ragen, hat eine blonde Frisöse auf dem Beifahrersitz, und sein Auto ist getunt, verspoilert, tiefergelegt und dekoriert (Plüschwürfel am Rückspiegel, Fuchsschwanz an der Antenne, "Kenwood"-Aufkleber auf der Heckscheibe, ...). Er war höchstens auf der Hauptschule und bedient sich gern der Interjektionen "ey!" und "boah!". Bei Frauen zeigt er ein äußerst direktes Flirtverhalten ('Ey, ficken?').
[Bearbeiten] Beispiele
- Ein Mantafahrer steht an der Ampel und fragt einen türkischen Passanten: "Ey, wo geht's denn hier nach Aldi?" Dieser korrigiert ihn: "Zu Aldi. Zu!" Darauf Manni: "Watten, Aldi schon zu?!"
- Sagt ein Mantafahrer zum anderen: "Ey, ich hab mir 'nen Duden gekauft!". Der andere: "Und? Hast'n schon eingebaut?"
- Die beiden kürzesten Mantawitze: "Steht ein Manta vor der Uni" und "Manta Diesel".
- Warum kann ein Mantafahrer nur am Montag beerdigt werden? Weil dann seine Friseuse frei hat.
- Was heißt GTE? Getunt, ey. (Alternative Antwort: Geil tief, ey.)
- Warum bekommen Mantafahrer niemals AIDS? Auch Viren haben ihren Stolz.