Marienbild
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Als Marienbild oder Madonnenbild bezeichnet man die Darstellung Marias als Mutter von Jesus Christus als Ausdruck der Marienverehrung.
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[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung
Frühe Marienbilder stammen bereits aus dem 2. Jahrhundert. Sie sind beispielsweise in der Priscilla-Katakombe in Rom zu sehen. Die Zahl der Marienbilder nahm zu, nachdem im Jahre 431 auf dem Konzil von Ephesos Maria als Gottesmutter dogmatisiert wurde. Die Darstellung der Maria blieb ein häufiges Bildthema bis ins 20. Jahrhundert; dabei hat sich in den unterschiedlichen Kulturen eine unterschiedliche Bildsprache entwickelt. Byzantinische Madonnen und die der russischen Ikone verwenden eine andere und teilweise sehr einheitliche Darstellungsform verglichen zu den Darstellungsweisen der westeuropäische Marienbilder, auch wenn die byzantinischen Darstellungen für die europäischen Bilddarstellungen richtungsweisend waren.
[Bearbeiten] Darstellungsformen der byzantinischen Kunst
Anders als in der westeuropäischen Kunst haben sich in der byzantinischen Kunst sehr typische Madonnentypen entwickelt, die als Typus eindeutig benannt werden können:
- Hodegetria - Marienfigur, die das Kind auf dem linken Arm trägt und mit der rechten Hand auf dieses weist.
- Nikopoia oder Kyriotissa - eine dem Betrachter frontal gegenüberstehende Maria mit Kind
- Blacherniotissa oder Maria orans - eine Darstellung der Maria ohne Kind. Maria hat jedoch die Arme zum Gebet erhoben.
- Platytera - eine betende Maria, vor der das Christuskind steht. Beide sind frontal dem Betrachter zugewandt
- Eleousa oder Glykophilus - Eine Darstellung der Maria mit dem Kind, wobei sich das Kind an das Gesicht der Mutter schmiegt
- Galaktotrophousa (Maria lactans) - Eine stillende Maria, die meist als Halbfigur dargestellt wird
- Pataklesis - Darstellung einer Maria ohne Kind; Maria hat als Attribut eine Schriftrolle
[Bearbeiten] Darstellungsformen der westeuropäischen Kunst
Die westeuropäische Kunst hat weniger strenge Darstellungsformen entwickelt. Entsprechend der Entwicklung der Kunststile haben sich jedoch auch hier Muster herausgebildet. Die strengste Form der Darstellung war die in der Romanik. In dieser Zeit wurde die Madonna überwiegend feierlich und streng als thronende Madonna mit Kind (Maestà) dargestellt.
In der Zeit der Gotik entstanden zahlreiche Bildtypen für die Darstellung der Maria. Nicht jedes Marienbild lässt sich jedoch eindeutig einem spezifischen Bildtyp zuordnen. Typisch für Madonnen der Gotik ist jedoch die zunehmende Betonung ihrer menschlichen und mütterlichen Seite. Die meisten gotischen Madonnen werden stehend gezeigt und wenden sich dem Kind zu.
Seit dem 12. Jahrhundert wurden außerdem bevorzugt Szenen aus dem Marienleben gezeigt. Typische Bildthemen waren Maria Himmelfahrt, die Krönung Mariens und die Darstellung als Schmerzensmutter. Mit der Wiederbelebung des Marienkultes in der Zeit der Gegenreformation wird Maria besonders häufig als hoheitsvolle Herrscherin (Regina Coeli) dargestellt.
Darüber hinaus haben sich bestimmte Sonderformen der Mariendarstellung herausgebildet. Dazu gehören:
[Bearbeiten] Siehe auch:
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