Marschallbrücke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Die Marschallbrücke ist eine Brücke über die Spree in Berlin-Mitte, die die Luisenstraße mit der Wilhelmstraße verbindet.

Blick auf die Spree mit der Marschallbrücke und dem Reichstag im Hintergrund

Blick auf die Marschallbrücke um 1896

Längsschnitt der Marschallbrücke

[Bearbeiten] Geschichte

Schon Ende des 17. Jahrhunderts verband etwa 200 Meter spreeaufwärts (ungefähr in Höhe der heutigen Bunsenstraße) ein hölzerner, Laufbrücke genannter Fußgängersteg die neu angelegte Dorotheenstadt mit dem nördlichen Spreeufer. Auf beiden Seiten befand sich Grundbesitz der Kurfürstin Dorothea, der parzelliert und an Bauwillige verkauft wurde.

Der jüdische Bankier Veitel Heine Ephraim ließ 1740 die Brücke erneuern, weshalb sie danach auch Judenbrücke genannt wurde. Diese wurde aber schon 1795 wegen Baufälligkeit wieder abgerissen. Die 1804 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtete, noch hölzerne Fußgängerbrücke wurde dann 1821 zu einer Klappbrücke umgebaut. Diese neue Brücke bestand aus massiven Pfeilern und erhielt ihren heutigen Namen in Erinnerung an den legendären Feldmarschall Blücher.

1881/82 wurde die Brücke nach Plänen von Eduard Albert Paul Gottheiner, Vater von Albert Gottheiner, durch eine typische Eisen- und Stahlbrücke erster Generation ersetzt, wie sie in der Berliner Innenstadt damals typisch war. Sie war aus schmiedeeisernen Zweigelenkfachwerkbögen konstruiert und auf zwei granitverkleideten Strompfeilern in der Spree gelagert. Sie verband die Dorotheenstadt und die nördlich entstandene Friedrich-Wilhelm-Stadt.

Diese alte Brücke wurde 1997 bis 1999 aufgrund ihres Zustandes und für den Schiffsverkehr auf der Spree teilweise durch einen Neubau ersetzt. Der südliche Strompfeiler wurde entfernt, um die Durchfahrt für den Schiffsverkehr zu verbreitern. Benedict Tonon, der am Neubau beteiligt war, sah die Verwendung des alten genieteten Mittelteils für den Neubau des Anhalter Stegs vor.

[Bearbeiten] Im Umfeld

Südöstlich der Marschallbrücke befindet sich das ARD-Hauptstadtstudio, auf der anderen Straßenseite der Wilhelmstraße der Gebäudekomplex des Jakob-Kaiser-Hauses. Auf der Nordwestseite grenzt das Gelände mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus an die Brücke bzw. die dort beginnende Luisenstraße.