Max Nordau
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Max Nordau (* 29. Juli 1849 als Simon Maximilian Südfeld in Pest; † 23. Januar 1923 in Paris) war Arzt, Schriftsteller, Politiker und Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation.
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[Bearbeiten] Leben
Simon Maximilian Südfeld wurde 1849 in Pest als Sohn des Rabbiners Gabriel ben Asser Südfeld geboren. Nach einer traditionellen jüdischen Erziehung wurde er ab seinem 18. Lebensjahr ein strenger Naturalist und Evolutionist. Schon früh begann er für ungarische Zeitungen wie den Pester Lloyd zu schreiben. 1874 änderte er seinen Nachnamen in Nordau. 1875 schloss er sein Studium ab. Er wurde durch seine Schriften, vor allem durch Konventionelle Lügen der Kulturmenschheit, Entartung, Sinn der Geschichte und durch Paradoxe einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und als Intellektueller geachtet.
Max Nordau war begeistert von der Idee des Zionismus von Theodor Herzl und begann, sich in der zionistischen Bewegung zu engagieren. Er wurde ein Mitfechter Herzls und einer der frühen Führungspersonen der jüdischen Nationalbewegung. Er nahm an den ersten 10 Zionistischen Kongressen als einer ihrer führenden Gestalter teil.
Als polemischen Gegenbegriff zum intellektuell orientierten „Nervenjuden“ oder „Talmudjuden“ prägte Nordau den Begriff Muskeljude. Auf dem Zweiten Zionistischen Kongress (1898) rief er dazu auf, die körperliche Fitness der Juden durch Turnen zu fördern. Diese Körperertüchtigung verstand er als Beitrag zur Realisierung des zionistischen Plans. Die Debatte darum führte zur Gründung zahlreicher jüdischer Sportvereine wie etwa Hakoah Wien.
Max Nordau starb 1923 in Paris, seine sterblichen Überreste wurden 1926 nach Tel Aviv überführt.
[Bearbeiten] Werke
- De la castration de la femme, 1882.
- Der Krieg der Millionen, 1882.
- Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit, 1883.
- Paradoxe, 1885.
- Französische Staatsmänner
- Die Krankheit des Jahrhunderts, 1888.
- Entartung, 1892.
- Granden der spanischen Kunst
- Seelenanalysen, 1892.
- Gefühlskomödie
- Das Recht zu lieben, 1894.
- Drohnenschlacht, 1898.
- Doctor Kohn, 1899.
- Morganatisch, 1904.
- Der Sinn der Geschichte, 1909.
- Biologie der Ethik, 1921.
- Rahab, 1922. (nicht publiziert)
[Bearbeiten] Literatur
- Max Nordau: Was bedeutet das Turnen für uns Juden? Artikel in der Jüdischen Turnzeitung, Juli 1902
- Avi Mathis-Masury: Gefangen zwischen Hora und Tora. Körperlichkeit bei orthodoxen Juden in Israel. Tübingen 2004. online
- Michael Stanislawski: Zionism and the Fin de siècle: Cosmopolitanism and Nationalism from Nordau to Jabotinsky, UC Press 2001
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Max Nordau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Nordau, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Simon Maximilian Südfeld |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Schriftsteller, Arzt, zionistischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1849 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 23. Januar 1923 |
STERBEORT | Paris |
Kategorien: Mann | Zionist | Publizist | Sport | Geboren 1849 | Gestorben 1923