Melmoth der Wanderer
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"Melmoth der Wanderer" (orig. Melmoth the Wanderer) ist ein 1820 erschiener Schauerroman des irischen Schriftstellers Charles Robert Maturin. Der Roman ist eine Synthese der Stilarten des terror und des horror gothic. Er gilt als „der beste englischsprachige Schauerroman“.[1]
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[Bearbeiten] Inhalt
Der knapp 800 Seiten lange Roman besteht aus sechs, teilweise ineinander verschachtelten, Erzählungen. Alle handeln von Melmoth, der dazu verdammt ist, 150 Jahre durch die Welt zu irren, um auf eigenen Wunsch sein Wissen zu erweitern. Melmoth hat in bester faustischer Manier einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, um seine eigene Wissensgier zu befriedigen. Nach Ablauf von 150 Jahren verlangt der Teufel Melmoths Seele als Preis, es sei denn, er beschaffe dem Teufel eine Ersatzseele. Bedauerlicherweise findet Melmoth auf seiner hunderfünfzigjährigen Odyssee keine so verzweifelte Seele, die dazu bereit wäre, seine Seele ihm und damit dem Teufel zu verpfänden. Nach Ablauf der Frist bleibt dem verzweifelten Melmoth nichts weiter übrig, als sich in sein Schicksal zu ergeben.
[Bearbeiten] Rezeption
Melmoth der Wanderer wirkte auf die Literatur des 19. Jahrhunderts und wurde im 20. Jahrhundert als „das Meisterwerk der Gattung“ gewürdigt. Hugos Han d’Islande ist von dem Werk beeinflusst. Balzac verfasste die „satirische Fortsetzung“ Melmoth reconcilié à l'église. Baudelaire untersuchte den „seelischen Konflikt Melmoths“. In Wildes Das Bildnis des Dorian Gray gehen einige Motive auf Maturins Roman zurück.[2]
[Bearbeiten] Literatur
- Charles Robert Maturin: Melmoth der Wanderer, übersetzt von Friedrich Polakovics. Area, Erftstadt 2004, ISBN 3899960734
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Walter Kluge: Charles Robert Maturin. Melmoth the Wanderer, in: Kindlers neues Literaturlexikon hrsg. von Walter Jens, München 1988, Bd. 11, S. 343.
- ↑ Walter Kluge: Charles Robert Maturin. Melmoth the Wanderer, in: Kindlers neues Literaturlexikon hrsg. von Walter Jens, München 1988, Bd. 11, S. 344.