Militärakademie
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Eine Militärakademie ist eine Bildungseinrichtung für Offizieranwärter und/oder Offiziere im militärischen aber auch im wissenschaftlichen Bereich.
Die ältesten Militärakademien sind die 1751 gegründete Theresianische Militärakademie und die École Militaire in Paris.
Die weltweit wohl bekanntesten und renommiertesten sind die Royal Military Academy Sandhurst (England), Ecole Spéciale Militaire de Saint-Cyr (Frankreich), United States Military Academy (West-Point) (Vereinigte Staaten) und die United States Naval Academy (Annapolis) (Vereinigte Staaten).
Im Laufe der Geschichte gab und gibt es unterschiedliche Formen von Militärschulen mit vollkommen unterschiedlichen Zielrichtungen. Einige haben eine "vormilitärische" Ausbildung zum Ziel (so z. B. Kadettenanstalten oder Ritterakademien, andere bilden Offizieranwärter bis zu ihrer Offizierbeförderung aus z. B. Marineakademien und manche haben die weitere Ausbildung höherer Offiziere zum Ziel (wie Kriegsakademien).
Die Bundeswehr hat sich zu einem von allen anderen Armeen unterschiedlichen (Aus)-Bildungssystem entschlossen. Im Gegensatz zum System bis 1973, in dem an den Heeresoffizierschulen (HOS) sowohl die militärische als auch eine akademische Ausbildung der Offiziere erfolgte, bildet sie heute ihre Offiziere an den Offizierschulen des Heeres (OSH), der Luftwaffe (OSLw), der Marineschule Mürwik und der Sanitätsakademie der Bundeswehr ausschließlich fachlich aus und überlässt die akademische Ausbildung zivil strukturierten Universitäten der Bundeswehr (medizinische Studiengänge an allgemeinen Universitäten), diese wiederum haben keinerlei militärfachlichen Weiterbildungsauftrag.
Da die Bundeswehr also strikt zwischen militärischer und akademischer Ausbildung im herkömmlichen Sinn unterscheidet kann für die Zeit bis zum Hauptmann nicht von Ausbildung an "Militärakademien" gesprochen werden. Erst ab der Ausbildung der Stabsoffiziere bzw. Generalstabsoffiziere wird dieses Prinzip durchbrochen. An der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg werden in Lehrgängen von bis zu 2 Jahren Dauer die zukünftigen Truppenführer fachbereichsübergreifend weitergebildet.
In der DDR war die Militärakademie der NVA in Dresden die höchste militärische Bildungseinrichtung. Zugelassen zum Studium wurden Offiziere, die mindestens ein Jahr als Batallionskommandeur bzw. in vergleichbarer Dienststellung tätig waren. Die Ausbildung erfolgte zum Divisionskommandeur mit Einweisung zum Armeeoberbefehlshaber (auch für Volkspolizei-Offiziere).
[Bearbeiten] Siehe auch
- Deutschland / deutsche Staaten
keine Akademien im beschriebenen Sinne sind:
- Österreich
- USA
- Europa
- Militärakademie Budapest - Ludoviceum
- Militärakademie Modena
- Militärschule Saint-Cyr
- Royal Military Academy Sandhurst
- Wystrel
- Russland/Sowjetunion
- Militärakademie "M.W. Frunse"
- Militärakademie der Luftstreitkräfte "J. A. Gagarin"
- Militärakademie der Panzertruppen "Marschall der Sowjetunion R.J. Malinowski"
- Militärakademie des Generalstabes der Streitkräfte der UdSSR "K.J. Woroschilow"
- Militärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte "Prof. N.J. Shukowski"
- Militärakademie für Kommandeure der Luftverteidigung "Marschall der Sowjetunion G.K. Shukow"
- Militärakademie für Pioniertruppen "W.W. Kuibyschew"
- Militärakademie für funktechnische Ingenieure der Luftverteidigung "Marschall der Sowjetunion L.A. Goworow"
- Militärakademien der UdSSR
- Militärmedizinische Akademie "S.M. Kirow"
- Militärpolitische Akademie "W.I. Lenin"
- Seekriegsakademie "Marschall der Sowjetunion A.A. Gretschko"
- Asien