Modus-Wagen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Modus-Wagen wird eine Gattung von Reisezugwagen der Deutschen Bahn bezeichnet. Die Bezeichnung „Modus“ steht für „modulares Umbausystem“.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Idee und Aufbau
Die Firma Partner für Fahrzeugausstattung (PFA) aus dem oberpfälzischen Weiden entwickelte Ende der neunziger Jahre das sogenannte „PUmA“-Konzept. Es sieht vor, von Spenderwagen nur die Untergestelle zu verwenden, auf den ein Wagenkasten in Aluminium-Bauweise aufgesetzt wird, daher auch der Name „PUmA“ (PFA Umbau-Konzept mit Aluminiumaufbau). Als Spenderwagen dienten bei diesem Projekt ehemalige „lange Halberstädter“ aus Reichsbahn-Produktion, die zu 55 PUmA-Wagen umgebaut wurden. Die Aluminiumaufbauten wurden dann in den neuen Farben der Bahn lackiert und möbliert, die klassische Unterteilung in drei Fahrgasträume mit zwei Einstiegsräumen blieb aber erhalten. Den Fahrgästen konnte durch den Umbau eine zeitgemäße und komfortable Ausstattung geboten werden, unter anderem wurden automatische Fahrtzielanzeigen innen und außen, große Mehrzweckbereiche sowie eine behindertengerchte Toilette im Steuerwagen geschaffen, die dynamische Kopfform des Steuerwagens und das durchgehende Fensterband ließen die Fahrzeuge zudem weitaus moderner wirken als die üblichen „Silberlinge“. Kritik wurde jedoch an den hohen und schmalen Treppen an den Einstiegen laut, die insbesondere gehbehinderten Reisenden den Zutritt erschweren.
[Bearbeiten] Einsatz
Nach der Inbetriebnahme zum Fahrplanjahr 1999 wurden die Züge zunächst im RegionalExpress-Verkehr zwischen Würzburg und Hof eingesetzt, nach der Umstellung dieser Linie auf Dieseltriebzüge der Baureihe 612 fuhren die Modus-Wagen bis zum Dezember 2006 ausschließlich im Kombination mit Lokomotiven der Baureihen 111, 112 und 146.2 als Franken-Express auf der Linie Nürnberg – Würzburg – Frankfurt (Main) und als RegionalBahn zwischen Nürnberg und Neustadt (Aisch). Seit der Brechnung des Franken-Express in Würzburg gelangen die Modus-Wagen mit einem Zugpaar auch nach Augsburg, ansonsten blieb das Einsatzgebiet weitgehend unverändert. Alle 55 Modus-Wagen sind im Betriebshof Würzburg beheimatet.
[Bearbeiten] Technische Daten
ABpybdzf 484.0 | Bpyz 456.0 | Bpyz 456.9 | |
---|---|---|---|
Bauart | Steuerwagen 1. + 2. Klasse mit Fahrradabteil |
Mittelwagen 2. Klasse | Mittelwagen 2. Klasse mit Fahrradabteil |
Länge über Puffer | 26.400 mm | 26.400 mm | 26.400 mm |
Länge des Wagenkastens | 25.840 mm | 26.100 mm | 26.100 mm |
Breite des Wagenkastens | 2.830 mm | 2.830 mm | 2.830 mm |
Höhe über SOK | 3.690 mm | 3.690 mm | 3.690 mm |
Höhe über FOK | 1.285 mm | 1.285 mm | 1.285 mm |
Achsstand | 21.600 mm | 21.600 mm | 21.600 mm |
Drehzapfenabstand | 19.000 mm | 19.000 mm | 19.000 mm |
Drehgestellbauart | GP 200 S | GP 200 S | GP 200 S |
Drehgestellachsstand | 2.600 mm | 2.600 mm | 2.600 mm |
Höchstgeschwindigkeit | 140 km/h | 140 km/h | 140 km/h |
Bremse | R KE-GPR-AmZ (D) | R KE-GPR-A (D) | R KE-GPR-A (D) |
Heizung / Lüftung | Klimaes | Klimaes | Klimaes |
Eigenmasse | 41 t | 39 t | 39 t |
Sitzplätze 1. Klasse | 22 | – | – |
Sitzplätze 2. Klasse | 23 | 86 | 81 |
Anzahl der Toiletten | 1 | 1 | 1 |
Jahre des Umbaus | 1998 | 1998 | 1998 (2003) |