Nationalrevolutionär
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Als Nationalrevolutionäre bezeichneten sich in der Weimarer Republik der rechte Flügel der SPD unter Führung von Ernst Niekisch. Dieser entwickelte in den 1920er Jahren maßgelblich diese Mischideologie aus sozialistischen und nationalistischen Versatzstücken. Die politische Zielsetzung war ein großdeutscher Nationalstaat und eine "Föderation zwischen dem bolschewistischen Osten ... und dem kapitalistischen Westen." Es ergaben sich dabei gewisse Gemeinsamkeiten mit dem Nationalbolschewismus von Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim (KAPD) und dem linken Flügel der NSDAP unter Gregor Strasser, dem anfänglich auch Joseph Goebbels und Otto Strasser angehörten.
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[Bearbeiten] Nationalrevolutionäre als Selbstbezeichnung deutscher Rechtsextremisten
Eine erneute Renaissance erlebte die Idee in der Neuen Rechten seit den 1970er Jahren. Die Protagonisten wie Henning Eichberg fielen durch eine starke theoretische Ausrichtung auf, orientierten sich teilweise an den Vorbildern Ernst Niekisch, Karl Otto Paetel und insgesamt an einem "Sozialrevolutionären Nationalismus". Bekannt wurden diese Gruppierungen und Zirkel durch Zeitschriften wie "Junges Forum" (etwa Anfang der 1970er Jahre) oder "Wir selbst". Aus diesen Zirkeln gingen oft Gruppen hervor wie die "Nationalrevolutionäre Koordination". Man war insgesamt bemüht, sich vom Hitlerschen "Dritten Reich" zu distanzieren und formulierte, ähnlich wie die "Neue Linke", eigene Theorien des "Befreiungsnationalismus" und Ethnopluralismus. Merkmal dieser neurechten Bewegung ist ein radikaler Nationalismus, der sich gegen universalistische Weltbilder wendet. Kapitalismus bzw. Liberalismus werden ebenso wie der Kommunismus abgelehnt und für einen "dritten Weg" plädiert. Insbesondere wurde der Kampf von "Befreiungsbewegungen" wie in Nordirland, auf Korsika, im Baskenland und in Israel/Palästina unterstützt und eine antiimperialistischen Haltung vertreten, wobei sich einige nationalrevolutionäre Ideologien an progressiv-linken Bewegungen orientierten.
Seit den späten 1990er Jahren formieren sich zunehmend "nationalrevolutionäre" Kräfte im weiten Umfeld des nationalen, rechtsextremistischen und zumeist auch neonazistisch ausgerichteten Spektrums der Freien Kameradschaften neu. Laut Verfassungsschutz melden sich derartige Projekte mit beträchtlichem Zulauf zurück und der Streit bzw. der Bruch innerhalb der Rechten wird offen ausgetragen. Zu den wichtigsten Publikationen zählt unter anderem der "Fahnenträger - eine sozialrevolutionäre - nationalistische Zeitschrift". Bedeutendere Gruppen, die zumeist auch mit eigenen Websites im Internet vertreten sind, sind "Die Kommenden" und "Dritte Front". Die auch unter "Nationale Sozialisten" firmierenden Vertreter dieser Strömung versuchen dabei, im Sinne einer Querfrontstrategie auch an ursprüngliche linke Konzepte und Theorien anzuknüpfen und verlinken dabei auf ihren Websites nicht selten auf Parteien wie die PDS oder Zeitschriften wie die Marxistischen Blätter und die Junge Welt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Machtgerangel unter Neonazis www.jungewelt.de. Wolfram Siede in der Junge Welt vom 23. Februar 2005.
- www.copyriot.com Analyse von sinistra!
- www.comlink.de Peter Dudek
"Nationalromantischer Populismus als Zivilisationskritik"
[Bearbeiten] Literatur
- Toralf Staud: Moderne Nazis. Die neuen Rechten und der Aufstieg der NPD; Köln 2005, ISBN 3-462-03638-6.
- Otto-Ernst Schüddekopf: Linke Leute von rechts. Die nationalrevolutionären Minderheiten und der Kommunismus in der Weimarer Republik, Stuttgart : Kohlhammer, 1960.
- Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918-1932, ISBN 3702008632
- Karl Otto Paetel: Nationalbolschewismus und nationalrevolutionäre Bewegungen in Deutschland : Geschichte, Ideologie, Personen. Schnellbach: Bublies, 1999. ISBN 3-926584-49-1 . Erstveröffentlichung 1965 unter dem Titel: Versuchung oder Chance? Zur Geschichte des deutschen Nationalbolschewismus.
