Nekropole
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Nekropole (vom griech. Nekropolis, "Totenstadt") bezeichnet eine größere Begräbnis- und Weihestätte des Altertums und der vor- und frühgeschichtlichen Zeit, die oftmals abseits der Siedlung lag. In griechischen, römischen, phönizischen und jüdischen Orten lagen die Bestattungsplätze vorgeschriebenermaßen außerhalb der Siedlungen. Der Begriff Nekropole kollidiert vorzeitlich aber besonders mit der Bezeichnung Grab- oder Gräberfeld.
In Deutschland werden z. B. nur Konzentrationen jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, wie die Oldendorfer Totenstatt, oder mehrperiodige Plätze mit "gebauten" Grabanlagen wie in Sodersdorf als Nekropolen bezeichnet.
Besonders im Altertum sind Totenstädte zu finden z. B. in Myra, wo auch der berühmte Bischof Nikolaus von Myra seine letzte Ruhestätte gefunden haben soll. In Fourní auf Kreta, Griechenland befindet sich eine bronzezeitliche Nekropole. In Armeni wurde eine Nekropole der spätminoischen Epoche freigelegt. Salamis auf Zypern ist eine Nekropole der Bronzezeit.
In den alten Kulturstätten Ägyptens begegnen wir den Nekropolen von Saqqara bei Memphis, Amarna bei Theben und Gizeh bei Kairo. Die Hauptstadt der Nabatäerkönige im heutigen Jordanien, Petra, war nicht nur Residenz- und Wohnstadt, sondern auch Felsnekropole.
Die Etrusker verfügten über ausgedehnte Nekropolen, wobei verschiedene Anlagen in Cerveteri, Tarquinia, Populonia, Norchia und an anderen Plätzen in Etrurien gefunden wurden. Als römische Nekropolen sind Alyscamps in Arles, Frankreich und in Carmona, Südspanien bekannt. Aus der Merowingerzeit wurde eine Nekropole in Civaux, Frankreich ausgegraben.
Unter dem Petersdom in Rom wurde bei Ausgrabungen im Auftrag Pius XII. um 1950 eine ganze Gräberstraße freigelegt. In dieser römischen Nekropole wurden auch Gebeine gefunden, die dem Apostel Petrus zugeschrieben werden.
In der Nekropole von Kairo wurden Fatimiden und Mameluken bestattet. Zwischen prunkvollen Minaretten und Lehmbuden leben in der Nekropole heute noch dicht an dicht gedrängt 300.000 Menschen in "Wohngräbern".
