Neue Reichskanzlei
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Neue Reichskanzlei in der Berliner Voßstraße wurde unter Adolf Hitler nach Plänen von Albert Speer als Ergänzung der Alten Reichskanzlei und des 1928-30 errichteten Erweiterungsbaus zur Reichskanzlei in der Wilhelmstraße gebaut.
Hitler stellte für diesen Bau seinem Architekten Albert Speer die gesamte nördliche Voßstraße, was einer Gebäudefront von 421 m Länge entspricht, zur Verfügung. Die Planungen wurden 1934 begonnen und bereits ab 1935 wurden die 18 Gebäude der Straße Stück für Stück aufgekauft.
Bis 1937 wurden die Gebäude Voßstraße 2-10 abgerissen. Das beinhaltete auch die Bayerische Gesandtschaft, das Justizministerium und die Württembergische Gesandtschaft. Erst mit der offiziellen Vergabe des Bauauftrages an Albert Speer wurde damit begonnen, die Gebäude Voßstraße 11-19 (u.a. Gauverwaltung Groß-Berlin der NSDAP und die Sächsische Gesandtschaft) abzureißen.
Konkrete Baupläne gab es schon ab 1935/36, die reine Bauzeit bis zur Eröffnung der Reichskanzlei am 7. Januar 1939 betrug jedoch nur 11 Monate. Der in den ursprünglichen Plänen nicht vorgesehene Führerbunker ist erst bis 1943 fertiggestellt worden.
Bei den Luftangriffen auf Berlin ist die Neue Reichskanzlei bis zum Kriegsende nur leicht beschädigt worden. Als eines der zentralen Symbole der Macht Hitlers ist sie 1949-53 auf Befehl der Sowjetischen Verwaltung Berlins gesprengt worden.
Bei der Eroberung Berlins und der Neuen Reichskanzlei fiel den sowjetischen Truppen der Reichsadler der Reichskanzlei in die Hände. Diesen kann man heute im Imperial War Museum in London sehen, nachdem die Briten diesen 1946 von den Sowjets überreicht bekamen. Die Einschusslöcher in den Flügeln zeugen noch heute von den Kämpfen.
Nach 1945 wurde die Boden- und Wandverkleidung der großen Halle (Marmor) Gerüchten zu Folge zum Bau des Sowjetischen Ehrenmals in Berlin-Tiergarten und der Anlage im Treptower Park verwendet. Auch in der U-Bahn-Station Mohrenstraße ist als Wandvertäfelung dieser dunkelrote Marmor verwendet worden und heute noch zu sehen. Heute erinnert eine Tafel der Stiftung Topographie des Terrors an das Gebäude. Die polnische Stadt Kalisch besitzt ebenfalls eine Ehrensäule aus dem dunkelroten Marmor der Reichskanzlei auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.neue-reichskanzlei.de
- Die Bunker der Reichskanzlei 3D-Animation der Bunker der Reichskanzlei und des Führerbunkers