Neue Zürcher Zeitung
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Die Neue Zürcher Zeitung, kurz NZZ, ist eine Schweizer Tageszeitung und ein Medienunternehmen.
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[Bearbeiten] Allgemeines
Salomon Gessner hatte die Zeitung erstmals am 12. Januar 1780 unter dem Namen Zürcher Zeitung herausgegeben. Seit 1821 trägt sie den Namen Neue Zürcher Zeitung. 1868 wurde eine Aktiengesellschaft gegründet, die die NZZ bis heute herausgibt. Keiner der 1400 freisinnigen Aktionäre besitzt mehr als ein Prozent am Aktienkapital.
Die NZZ ist neben der Wiener Zeitung von 1703 und der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung von 1705 eine der ältesten heute noch erscheinenden deutschsprachigen Zeitungen.
Die NZZ verkauft heute knapp 160'000 Exemplare pro Tag. Ihre „Internationale Ausgabe” wird auch in Deutschland viel gelesen. Sie geniesst einen Ruf als Qualitätszeitung, manche Medien-Kritiker bescheinigen ihr gar, sie sei die beste deutschsprachige Tageszeitung. Zu ihrem guten Ruf trägt neben dem Wirtschaftsteil vor allem die fundierte Auslandsberichterstattung bei, die auf ein dichtes Korrespondentennetz zurückgreift. Hohes Ansehen geniesst von jeher ausserdem das Feuilleton, das der internationalen Kunstberichterstattung breiten Raum einräumt.
Politisch steht die NZZ der Freisinnig-Demokratischen Partei der Schweiz nahe; sie vertritt eine liberal-bürgerliche Haltung. Der Parteipräsident der FDP hat seit je einen Sitz im NZZ-Verwaltungsrat. Die Nähe zur FDP in innerschweizerischen Fragen wird ihr von ihren Kritikern oft vorgeworfen. Der in vielen Belangen konservative Stil der Zeitung hat ihr in Journalistenkreisen auch den Spitznamen „Alte Tante” eingetragen.
Entgegen allen Empfehlungen von Sprachstilisten verzichtet die NZZ in ihren Überschriften weitgehend auf den Gebrauch von Verben. Ebenso verwendet die NZZ eine eigene Version der neuen Rechtschreibung. So wird etwa placieren anstelle von platzieren verwendet.
Die NZZ erscheint im üblichen Schweizer Zeitungsformat, das in Deutschland gelegentlich auch als „Format NZZ” bezeichnet wird. Die NZZ selbst hat diese Bezeichnung aufgenommen und bestreitet ein wöchentliches Fernseh-Magazin unter dem Titel NZZ Format. Der gedruckten NZZ ist jeweils in der ersten Montag-Ausgabe jedes Monats das Magazin NZZ Folio beigelegt, das sich zur Hauptsache einem Schwerpunkt-Thema widmet.
[Bearbeiten] Die Zeitung
Die NZZ gliedert sich in sechs Bünde. Der erste Bund dreht sich um die internationale Politik (International), der zweite Bund trägt den Titel Schweiz, der dritte Bund beinhaltet den Wirtschaftsteil ohne die Börsenseiten, welche einen eigenen vierten Bund (Börsen und Märkte) ausmachen. Darauf folgt das Feuilleton und als sechster Bund findet sich die Regionalberichterstattung (Zürich und Region). Auf der Rückseite des sechsten Bundes findet sich zudem der Sportteil. Dazu kommen verschiedene Wochenbeilagen wie Forschung und Technik (mittwochs), Tourismus (donnerstags) und Medien und Informatik (freitags). In grösseren Abständen gibt es die Beilagen Politische Literatur, Staatspolitisches Forum sowie Bauen und Wohnen. Am Samstag liegt der Zeitung die ausführliche Beilage Literatur und Kunst bei. Ergänzt wird dies durch die Reportage (Zeitbilder) und den Zeitfragen, welche sich 14-täglich abwechseln.
Bis zum 6. Dezember 1869 erschien die NZZ einmal täglich, danach zweimal, vom 3. Januar 1894 an gar dreimal täglich. Mit dem Aufkommen neuer Medien wie dem Hörfunk und dem Fernsehen wurde eine derart häufige Erscheinungsweise überflüssig, sodass am 29. September 1969 wieder zu zwei täglichen Ausgaben zurückgekehrt wurde. Seit dem 30. September 1974 erscheint nur noch eine Tagesausgabe.
[Bearbeiten] Impressum
- Chefredaktor: Markus Spillmann
- Verwaltungsratspräsident: Conrad Meyer
[Bearbeiten] Weitere Produkte
Der Name NZZ wird neben der Zeitung selber auch für viele andere Produkte verwendet. Die wichtigsten:
- NZZ Online, laufend aktualisierte Nachrichten
- NZZ am Sonntag, Sonntagsausgabe
- NZZ Folio, Monatsmagazin
- NZZ Fokus, Schwerpunktdossier
- NZZ Ticket, Ausgehagenda (Anfangs 2007 eingestellt)
- NZZ Finfox, Finanzplaner
- NZZ Format, TV-Sendung
- NZZ Libro, Buchverlag Neue Zürcher Zeitung
- NZZexecutive.ch, Stellenportal der NZZ für Kader und Fachspezialisten
An weiteren Zeitungen und Zeitschriften, die nicht unter dem Namen NZZ laufen, ist die NZZ-Gruppe beteiligt:
- St. Galler Tagblatt, Zeitung in der Ostschweiz
- Neue Luzerner Zeitung, eine der sechs Kantonalausgaben in der Zentralschweiz
- Werdenberger & Obertoggenburger, Regionalzeitung
- Anzeiger St. Gallen, Ostschweizer Wochenzeitung
- Der Bund, Berner Tageszeitung
- Tagblatt der Stadt Zürich, städtischer Anzeiger
- Smash, Schweizer Tennismagazin
- Drive, Schweizer Golf-Magazin
- Die neue Schulpraxis, Schweizer Schulzeitschrift
- Textil-Revue, die Schweizer Fachzeitschrift für die Textilbranche
- viscom print+communication, Branchenzeitschrift in der Schweiz für visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Druck
Daneben ist die NZZ Mediengruppe auch Inhaberin eines Fernsehsenders und einiger Radios.
- Tele Ostschweiz, das Regionalfernsehen für die Ostschweiz
- Radio Aktuell, das aktuelle St. Galler Privatradio
- BE 1, das Regionalradio für Bern
- Radio Ri, das Regionalradio für das Gebiet Werdenberg/Obertoggenburg
Die NZZ Druckerei NZZ Print druckt neben den verlagseigenen Produkten auch für Kunden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Neue Zürcher Zeitung und schweizerisches Handelsblatt (NZZ). Neue Zürcher Zeitung, Zürich 42.1821, 2. Juli-ff. ISSN 0376-6829
- Thomas Maissen: Die Geschichte der NZZ 1780-2005. Buchverlag NZZ, Zürich 2005. ISBN 3-03823-134-7
- Conrad Meyer: Das Unternehmen NZZ 1780-2005. Buchverlag NZZ, Zürich 2005. ISBN 3-03823-130-4
- Urs Hafner: Aus den Anfängen der NZZ. Texte und Kommentare. NZZ Libro, Zürich 2006.
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite der NZZ
- „Interaktive Reise” durch die Geschichte der NZZ
- Stabsübergabe in der NZZ-Chefredaktion
- 70 Terabyte Zeitgeschichte (pdf) – Fraunhofer Magazin 2.2005
ISSN: 0376-6829