Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew
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Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew (russisch Hиколай Дмитриевич Кондратьев, wiss. Transliteration Nikolaj Dmitrievič Kondrat'ev; * 4. März / 17. März 1892 in Golujewskaja im Gouvernement Kostroma; † 17. September 1938) war ein russischer Wirtschaftswissenschaftler.
Als Gründer und Direktor des Konjunkturinstituts in Moskau war Kondratjew an der Ausarbeitung des ersten Fünfjahresplans in der Sowjetunion beteiligt. Vorher war er in der Kerenskij-Regierung Vize-Ernährungsminister. Aus der Beobachtung von Zeitreihen wirtschaftlicher Indikatoren leitete Kondratjew 1926 den Schluss ab, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Industriestaaten in etwa fünfzig Jahre dauernden langen Wellen erfolge. Der Kapitalismus sei daher nicht zum baldigen Untergang verurteilt, sondern könne sich in der Aufschwungphase eines solchen Zyklus regenerieren. Diese Auffassung führte mit seiner Kritik an der Kollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft dazu, dass er zunächst zu Gefängnis und während der großen Säuberung, die im Jahre 1938 ihren Höhepunkt hatte, zum Tode verurteilt und erschossen wurde.
Joseph Schumpeter prägte ein Jahr nach Kondratjews Tod für lange Konjunkturwellen den Begriff der "Kondratjew-Zyklen" .
[Bearbeiten] Literatur
- Erik Händeler, Die Geschichte der Zukunft, ISBN 3870679638
- Erik Händeler, Kondratieffs Welt, Wohlstand nach der Industriegesellschaft, ISBN 386506065X
- Harry Maier, Wellen des Fortschritts, Die Zeit Nr. 12 vom 19. März 1993
[Bearbeiten] Weblinks
- Olga Tolmacova: Nikolaj Dmitriewich Kondratjev und seine Theorie der langen Wellen. In: ECOCHRON.
Personendaten | |
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NAME | Kondratjew, Nikolai Dmitrijewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | wiss. Transliteration Nikolaj Dmitrievič Kondratjev |
KURZBESCHREIBUNG | Russischer Wirtschaftswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 4. März 1892 |
STERBEDATUM | 17. September 1938 |