Nildelta
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Das Nildelta stellt das Mündungsdelta des afrikanischen Nils dar.
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[Bearbeiten] Lage
Dieses Flussdelta befindet sich in Unterägypten direkt nördlich (bzw. unterhalb) von Kairo an der Küste des südöstlichen Mittelmeers. Es stellt das Mündungsgebiet des Nils dar, der vom Viktoriasee bis zur Mündung 5.588 km zurückgelegt hat - beziehungsweise von seiner weitest entfernten Quelle am Luvironza in Burundi insgesamt 6.671 km.
[Bearbeiten] Beschreibung
Etwa 25km nördlich von Kairo fächert sich der Nil zum etwa 24.000 km² großen Nildelta auf, nach dessen Durchfließen der Nil schließlich in das Mittelmeer mündet. Heute gibt es nur noch zwei Mündungsarme : den westlichen Rosette-Arm und den östlichen Damietta-Arm. Sie wurden nach den Städten Rosette und Damietta, die an ihrer Mündung liegen, benannt. Diese fruchtbarste Region Nordafrikas zählt etwa 60 mio Einwohner.
Nach dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot gab es in der Antike 5 natürliche Mündungsarme (Historien, 2. Buch 17). Damals spaltete sich der Nil bei der Stadt Katadupa in drei Hauptarme auf:
- den östlichen Pelusischen Arm (Mündungsort: Pelusium)
- den mittleren Sebennytischen Arm (heute: Damietta-Arm) und
- den westlichen Kanobischen Arm (Mündungsort: Kanopus, heute: Rosette-Arm)
Von dem mittleren Sebennytischen Mündungsarm zweigten weitere Arme ab und zwar zwei natürliche:
- der Mendesische Arm und
- der Saitische Arm
und zwei künstliche:
- der Bolbitinische Arm und
- der Bukolische Arm.
Plinius der Ältere und Strabon (Geographie, 801) nennen übereinstimmend einen Phatnischen und einen Tanitischen Mündungsarm, kennen aber keinen Saitischen und keinen Bukolischen Arm. Es ist jedoch zu beachten, dass diese etwa 400 Jahre später als Herodot lebten. Das Nildelta war ja durch das jährliche Hochwasser und der damit verbundenen Schlammflut einem ständigem Wandel unterworfen.
[Bearbeiten] Der Assuan-Staudamm und seine Auswirkung auf das Nildelta
Durch den von 1960 bis 1971 am Nassersee errichtete Assuan-Staudamm, der die Schwebstoffe und Sedimente zurückhält, lässt mit fortschreitender Nutzung nicht nur die Fruchtbarkeit der Felder in der 5 bis 20 km breiten Niederung unterhalb des Damms nach, er ist auch der Grund, warum sich das Nildelta nicht mehr weiter ins Meer vorschiebt, sondern durch die Brandung abgetragen wird.
[Bearbeiten] Charakteristische Form
Das Nildelta bildet das wohl bekannteste Mündungsdelta, weil dies auch die Bezeichnung Delta prägte, zumal das Nildelta die charakteristische aus dem griechischen Buchstaben Delta (Δ) abgeleitete Dreiecksform aufweist.
[Bearbeiten] Auswirkungen des Meeresanstiegs
Der Anstieg des Meeresspiegels, der vom anhaltenden Abschmelzen der Pole verursacht wird, kann für das Nildelta in sehr kurzer Zeit fatale Folgen haben. So kann schon ein Anstieg des Meeres von weniger als einem Meter, 60 Mio. Menschen ihren Lebensraum kosten.
[Bearbeiten] Orte im oder am Nildelta (flussabwärts)
- Kairo (AL-Qahirah)
- Giseh (Al-Jizah)
- Heliopolis (A.Q.-Misr-al-Jaddiah)
- Imbabah
- Banha
- Shibin al-Kawm
- Ismailia (As Isma iliyah; am Sueskanal, über Seitenkanal mit Nildelta verbunden)
- Zagazig (Az-Zaqaziq)
- Tanta
- Al-Mahallat al-Kubra
- Mansura (Al-Mansura)
- Naukratis (Nebireh)
- Damanhur
- Kafr Ash-Shaykh
- Alexandria (Al-Iskandariyah)
- Port Said
- Damietta (Dumyat)
- Abukir
- Kanopus
[Bearbeiten] Literatur
- Herodot: Historien. Übers. von A. Horneffer, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 1971 ISBN 3-520-22404-6
- Strabo: Geographica. Übers. von Dr. A. Forbiger, Marix Verlag, Wiesbaden, 2005 ISBN 3-86539-051-X
- Bibliothek der alten Kulturen: Ägypten und der Vordere Orient im Altertum Verlag Carl Ueberreuter, 1977 ISBN B0000BLWEH