Oberkommando der Marine
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Oberkommando der Marine (OKM) war von 1889 bis 1899 und von 1935 bis 1945 die Bezeichnung der obersten Kommandobehörde der deutschen Marine. Das erste OKM bestand im Zuge mehrerer Umstrukturierungen der Kaiserlichen Marine nur zehn Jahre.
[Bearbeiten] Kriegsmarine
Auf der Grundlage des Gesetzes für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 wurde die Reichsmarine in Kriegsmarine umbenannt. Aus der vormaligen Marineleitung ging das neue OKM hervor. Der Chef der Reichsmarine erhielt die neue Bezeichnung Oberbefehlshaber der Kriegsmarine (OB.d.M.).
Die Organisation des OKM änderte sich mehrfach. 1938 bestand das OKM aus dem Stab des Oberbefehlshabers und der Seekriegsleitung (SKL), an deren Spitze der Chef des Stabes SKL, ab 1944 Chef der SKL, stand. Außerdem waren dem OBdM noch einige Ämter direkt unterstellt. Die Bezeichnung der nachgeordneten Dienststellen wechselte während des Zweiten Weltkriegs. Durchgehend bestand das Flottenkommando, weiterhin die Stationskommandos, die jedoch 1943 in Marineoberkommandos umbenannt wurden. Außerdem gab es Marinegruppenkommandos, die 1939 aufgestellt wurden.
Das OKM hatte seinen Sitz in Berlin am Tirpitzufer (heute Reichpietschufer) im so genannten Shell-Gebäude neben dem Bendlerblock. Nach der Zerstörung des Gebäudes durch Bombenangriffe im Jahr 1943 zog das OKM mehrfach um, zunächst nach Eberswalde, dann nach Bernau bei Berlin. Gegen Kriegsende verlegte das OKM nach Plön und später, nachdem britische Truppen nach Schleswig-Holstein vorrückten, nach Glücksburg-Meierwik.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs blieb das OKM auf alliierte Weisung zunächst bestehen, um die Verwaltung der internierten deutschen Marinekräfte und ihre Entwaffnung sicherzustellen. Nach dem Suizid des OBdM Generaladmiral von Friedeburg bei seiner Festnahme durch alliierte Soldaten am 23. Mai 1945 setzten die Besatzungsmächte sogar noch kurzzeitig Generaladmiral Warzecha als Oberbefehlshaber ein, um die Entwaffnung der Kriegsmarine in geordneten Bahnen vollziehen zu können. Das OKM wurde am 21. Juli 1945 aufgelöst, während gleichzeitig die einsatzbereiten Minenabwehrkräfte in den Deutschen Minenräumdienst überführt wurden.
[Bearbeiten] Oberbefehlshaber der Marine (OBdM) 1935 bis 1945
- 1935 bis 30. Januar 1943 Großadmiral Erich Raeder, seit 1928 Chef der Marineleitung, 1946 (als Kriegsverbrecher zu Haft im Spandauer Kriegsverbrechergefängnis verurteilt)
- 30. Januar 1943 bis 30. April 1945 Großadmiral Karl Dönitz (als Kriegsverbrecher zu Haft im Spandauer Kriegsverbrechergefängnis verurteilt)
- 1. Mai - 23. Mai 1945 Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg (Suizid)
- 23. Mai - 22. Juni 1945 Generaladmiral Walter Warzecha (von den Alliierten mit der Wahrnehmung beauftragt)