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Otis Redding

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Otis Redding (* 9. September 1941 in Dawson, Georgia; † 10. Dezember 1967 in Madison, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Musiker und gilt als einer der einflussreichsten Soul-Sänger der 60er Jahre.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Redding erhielt als Sohn eines schwarzen Baptistenpredigers in Dawson, Georgia sehr früh ein Gefühl für Soulmusik. Bereits als Jugendlicher sang er in einem Kirchenchor. Im Alter von 15 Jahren besuchte er die High School in Macon, Georgia, dem Geburtsort von Little Richard, den er ebenso bewunderte wie Sam Cooke, und aus deren beiden Stilen er seinen Gesang formte. Nach Abbruch der Studien schloss er sich Little Richards damaliger Band an, den Upsetters.

[Bearbeiten] Frühe Karriere

Ab 1960 arbeitete er mit Johnny Jenkins and the Pinetoppers zusammen und nahm mit der Band im Juli des gleichen Jahres unter dem Namen Otis and the Shooters seine erste Platte auf („She's all right“). Gerade bei diesen frühen Aufnahmen (so auch bei „Shout Bamalama“, ebenfalls aus dem Jahre 1960) ist noch stark die Anlehnung an Little Richard zu erkennen.

Der Durchbruch zu seiner eigenen Solokarriere kam aber erst im Jahre 1962. Im Oktober 1962 nutzte Otis Redding seine Chance, als er am Ende eines erfolglosen Aufnahmetages von Johnny Jenkins and the Pinetoppers die Möglichkeit bekam, in der verbleibenden Zeit eine eigene Platte aufzunehmen. Das selbst komponierte Lied „These Arms of Mine“ wurde in Windeseile aufgenommen und entwickelte sich nach der Veröffentlichung im November 1962 zu seinem ersten Hit (US-R&B 20, US-Pop 85).

[Bearbeiten] Stax Music

Redding ging zu Stax Records in Memphis, Tennessee, das zu einem der wichtigsten Soul-Labels der Sechziger und Siebziger Jahre werden sollte. Bis zu seinem frühen Tod, war Otis der wichtigste Star der Firma und nach Meinung aller damals beteiligter musikalisches Herz und Inspiration für alle anderen Beteiligten. Er wurde damit zu einer maßgeblichen Figur des Memphis Soul.

Nach weiteren Single-Veröffentlichungen mit mittleren Platzierungen in den R&B/Soul-Charts in den Jahren 1963 und 1964 konnte er mit „Mr. Pitiful“ Anfang 1965 seinen ersten Top 10-Hit in den R&B-/Soulcharts landen. Es folgten bis 1967 etliche weitere Top 10- und Top 20-Hits in diesen Charts:

  • That's how strong my love is (1965), B-Seite von „Mr. Pitiful“
  • I've been loving you too long (1965)
  • Respect (1965), später ein Nr. 1 Hit für Aretha Franklin
  • I can't turn you loose/Just one more day (1965), Doppelsingle-Erfolg
  • Satisfaction (1966), seine eigenwillige Version des Rolling Stones Klassikers
  • My lover's prayer (1966)
  • Fa-Fa-Fa-Fa-Fa (Sad Song) (1966)
  • Try a little tenderness (1966), bekannt durch die Bounty-Werbung
  • Tramp (1967), Duett mit Carla Thomas
  • Knock on wood (1967), Duett mit Carla Thomas
  • Shake (1967), Liveversion, Studioversion von 1965
  • The glory of love (1967)

Doch eines schaffte er während seines kurzen Lebens nicht: Einen sogenannten Crossover-Hit, der nicht nur die Top 20 der Soulcharts knackte, sondern auch die Popcharts erobern konnte. Keiner seiner vorgenannten Hits konnte die Top 20 der US-Charts erreichen. Lediglich vier seiner zu Lebzeiten veröffentlichten Singles erreichten zumindest Top 30-Platzierungen.

Otis Redding war insbesondere für seine mitreißenden Live-Auftritte bekannt. So wurde ein Live-Mitschnitt seines Auftritts im New Yorker Apollo Theater besonders durch „Shake“ und "„Satisfaction““ ein LP-Erfolg.

Redding schrieb viele seiner Lieder selbst, manche in Zusammenarbeit mit Steve Cropper (Booker T. & the M.G.'s). Auf einer Europa-Tournee des Stax Labels erlebte er es 1967 das erste mal wie ihm weiße Fans in Massen zujubelten. Im selben Jahr trat er auf dem bekannten Monterey Pop Festival auf, welches ihm einen großen Popularitätsschub beim weißen Publikum einbrachte. Das Festival war das erste große Festival der Flower Power Bewegung; die Auftritte wurden zwar nicht bezahlt, jedoch diente das gemeinsame Line Up mit vielen Größen der damaligen Musik eine ungeahnte Chance der Publizität. Andere, die hier ihre ersten großen Konzertauftritte hatten, waren Jimi Hendrix oder Janis Joplin. Redding brachte das Publikum nach damaligen Augenzeugenberichten bis an den Rand der Ekstase. Jetzt konnte er endlich auch auf den Durchbruch in den Pop-Charts hoffen.

Doch leider wurden seine Hoffnungen durch einen Unglücksfall zerstört. Otis Redding starb am 10. Dezember 1967 zusammen mit vier Mitgliedern seiner damaligen Begleitband, The Bar Kays, als sein zweimotoriges Flugzeug vom Typ Beechcraft auf dem Weg zu einem Konzert in Cleveland, Ohio in den vereisten Winono-See bei Madison, Wisconsin stürzte. Zu seiner Beerdigung kamen 4500 Menschen.

[Bearbeiten] Postumer Erfolg

Seine erst am 22. November 1967 aufgenommene Single (Sittin On) The Dock Of The Bay wurde postum veröffentlicht und brachte ihm Anfang 1968 den einzigen Nr. 1-Hit in den R&B-Charts und gleichzeitig auch in den Pop-Charts, sein erster Crossover-Hit. Die Single war für sein damaliges Werk extrem poppig und hatte wenig Soul-Anklänge. Er hatte den Song während seines Sommerurlaubs in der San Francisco Bay geschrieben. Direkt vor der Aufnahme hatte sich Redding die Polypen entfernen lassen; alle damals an den Aufnahmen Beteiligten sagten, dass er gesanglich in der Form seines Lebens war. Ein Erfolg, für den er immer gearbeitet hatte und den er jetzt nicht mehr persönlich erleben konnte. Dafür erhielt er 1968 den Grammy Award.

Nach seinem Tod wurden zahlreiche weitere Singles und Langspielplatten bis 1970 mit bisher unveröffentlichten Liedern auf den Markt gebracht, die ihm weitere Top 10- und Top 20-Platzierungen in den R&B-Charts brachten. Viele davon waren in der Session direkt vor seinem tragischen Unfall aufgenommen worden.:

  • The Happy Song (Dum-Dum) (1968)
  • Amen (1968)
  • I've got dreams to Remember (1968)
  • Papa's got a brand new bag (1968), Live-Aufnahme des James Brown Hit's von 1966
  • Love Man (1969)

Während seiner kurzen Karriere produzierte er acht Langspielplatten, darunter das vielgerühmte Album „Otis Blue“ aus dem Jahre 1965. Otis Redding gründete 1965 sein eigenes Platten-Label, Jotis, um neuen Künstlern eine Chance zu geben (u. a. John Whitehead). Seine ausdrucksstarke Stimme begeisterte Fans in der ganzen Welt.

Otis Reddings Söhne Dexter Redding (Bass, Vocals) und Otis II Redding (Gitarre) gründeten in den späten 1970er Jahren zusammen mit ihrem Cousin Mark Locket (Schlagzeug und Keyboards) die Gruppe The Reddings, eine Funk- und Disco-Band.

[Bearbeiten] Weblinks

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